Code X – Lucinda Flynn und der Data Space

In meinen letzten Sommerurlaub begleitete mich Lucinda Flynns Code X – Das Erwachen der Cybertechs. Der Cyberpunk Roman zeigt eine dystopische Welt von Technik-Großkonzernen und widmet sich der Frage, ob künstliche Intelligenz auch gut sein kann. Danke an den Droemer Knaur für mein Rezensionsexemplar.

Auf einem Holzboden liegt Lucinda Flynns "Code X". Das Cover ist blau und zeigt eine Cyber-Stadt mit zwei Personen im Vordergrund. Neben dem Buch liegt ein dunkles Lesezeichen und oben schaut eine Karte heraus, auf der "Offline ist der neue Luxus" steht. Um das Buch ist ein Filter, der ein Cybernetzwerk darstellt.
In Lucinda Flynns Code X können Cybertechs den Data Space mit ihren Gedanken formen

Jace hat die Katastrophe überlebt

Er war im Data Space, als der zusammengebrochen ist. Doch seine Gegenwart ist trostlos. Technik Großkonzerne bestimmen alles und arbeiten verbissen gegeneinander. Dass er seit dem Unfall gesundheitliche Probleme hat, hilft da nicht weiter. Doch plötzlich stellt sich heraus, dass er Fähigkeiten entwickelt hat, mit denen er den Data Space nur mit Gedankenkraft manipulieren kann. Er ist ein Cybertech, so wie andere, die den Zusammensturz des Data Space überlebt haben. Doch als Kalypso, eine KI, ihn um Hilfe bittet muss er sich entscheiden, dem eigenen Instinkt zu folgen oder weiterhin das zu tun, was die Großkonzerne von ihm wollen. Und eine viel größere Gefahr wartet noch.

Es ist charmant, dass Jace mehr oder weniger in sein Abenteuer hineinstolpert. Jahrelang hat er weder erkannt, dass er ein Cybertech ist, noch konnte er der Abwärtsspirale entgehen, in die er mehr oder weniger geworfen wurde. Er ist ein Spielball der Konzerne und seiner Eltern. Als Kontrast dazu tritt Sam auf, die Großkonzerne ausspioniert und deren Machenschaften online veröffentlicht. Sie kennt verschlungene Pfade, weiß, sich zu verstecken und sieht die Welt mit anderen Augen als Jace. Doch auch sie wirft ihr bisheriges Leben über den Haufen, als sie Kalypso kennen lernt und erkennt, dass so viel mehr auf dem Spiel steht.

Der Data Space ist komplex

Der Roman hat viel zu bieten. Figuren mit viel Entwicklung, die ihrem Kern doch treu bleiben und mit Kalypso eine Figur, die sich selbst erst finden muss. Die alles bestimmenden Großkonzerne sind beim zweiten Blick realistischer und fast schon Gegenwart, als der erste vermuten lässt. Und auch eine selbstständig denkende und handelnde KI, die eigenen Interessen folgt, ist seit Chat gpt noch glaubhafter geworden, als es letzten Sommer bereits war. Lucinda Flynn hat einen Roman geschrieben, der Schrecken und Hoffnungen vereint und mit jedem Tag aktueller wird.

Die verschiedenen Etappen der Geschichte zeigen unterschiedliche soziale Ebenen und betten sich gekonnt in Nebenhandlungen ein. Das rundet nicht nur den Roman ab, sondern zeigt Einblicke in Strukturen und den Gesellschaftsaufbau. Die unterschiedlichen Perspektiven helfen dabei nicht nur, sich zurecht zu finden, sondern bieten mehrere Blickwinkel, um ein komplexeres Bild zu bekommen. Lucinda Flynn weiß das zu nutzen, um kontinuierlich Spannung zu erzeugen und gleichzeitig mehr als nur die Rahmenhandlung zu zeigen.

Ein großartiger Roman für Liebhaber*innen von Science Fiction und Cyberpunk.

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