Morgen endet die Tour zu Gabriela Swodoras Nocus Ordo Seclorum aus dem Drachenmond Verlag beim Leseengel. Was könnte das passender sein, als heute einen Blick auf die Traditionen von Kelten und Christen zu Blicken. Beide Kulturen spielen im Roman eine große Rolle, um sie spinnt sich das Verschwörungsgeflecht. Nachdem ihr gestern auf tausend Leben etwas zu Macht und Machtmissbrauch erfahren habt, soll es heute viel mehr um Riten und deren Herkunft gehen.
Zwischen Religion und Zuschreibung
Der riesige Unterschied zwischen Kelten und Christen ist erst mal der, dass die Christen eine Glaubensgemeinschaft sind, die Kelten aber eine Völkergruppe waren, die kulturelle Elemente teilten. Sie bestanden aus vielen verschiedenen Stämmen in vielen geografischen Breiten. Mitunter wurden sie mit unterschiedlichen Namen belegt. Die Stämme in Frankreich, die Cäsar Gallier nannte waren genauso Kelten wie die Galater aus der heutigen Türkei. Das liegt vor allem daran, dass die Begriffe nicht von den Kelten selbst stammten. Das griechische „keltoi“ wurde 450 v. Chr. von Herodot eingeführt. In erster Linie sahen die Griechen und später auch die Römer in den Kelten die Feinde ihrer „zivilisierten“ Welt vereint. Eine große Gemeinsamkeit aber war, dass die Kelten Druiden hatten, die religiöse Riten durchführten, gleichzeitig aber auch Lehrer und Richter waren. Dafür mussten sie bis zu 20 Jahren ausgebildet werden. Druidinnen gab es keine, aber Seherinnen und Priesterinnen. Die schriftliche Wiedergabe des Wissens der Druiden war nicht üblich. Hier widerspricht der Roman insofern, dass es zwei Bücher gibt, die keltischen Ursprungs sein sollen. Mal davon abgesehen, dass Papier, wie wir es kennen, erst im 10/11 Jahrhundert nach Europa exportiert wurde.
Irische Kelten, irische Christen
Die ersten Kelten kamen dagegen um 600 v. Chr. nach Irland. Diese Einwanderer trafen auf einen Sonnenkult der Megalithiker. Auch die Kelten sahen die Sonne als höchste Gottheit an, so kam es zu einer Vermischung der Kulturen, aus denen sich die keltischen Mythen Irlands entwickelten. Interessant ist, dass die Kelten an ein Leben nach dem Tod glaubten. Ein wichtiger Ansatz für die Christen, die sich bis zum siebten Jahrhundert nach Christus so weit verbreitet hatten, dass in der Synode von Whitby 644 Anpassungen nicht nur der römischen Riten an die katholische Kirche unternommen wurden, sondern auch der keltischen. Sagen, die behaupten bereits Jesus habe als Kind Cornwall gesehen boten einen guten Ansatz um bereits früh mit der Christianisierung zu beginnen. Von Vorteil war auch, dass die Römer bereits um 400 n. Chr. aus Irland abzogen. Außerdem kamen die ersten Christen nach und nach seit dem ersten Jahrhundert nach Irland – ohne Konzile und deren Bestimmungen zu kennen.
Irlands Legenden sich voll mit Elfen und Feen, die den Tuatha Dé Danaann, dem alten Göttervolk entstammen. I, 21. Jahrhundert aber haben diese wunderbaren Wesen keinen Platz mehr in unserer Welt und werden zu Hirngespinsten und Märchenfiguren degradiert … [Novus Ordo Seclorum, Pos. 1672]
Keltische Christen
Das Christentum verbreitete sich also in Irland ohne staatlichen Zwang oder kirchlichen Auflagen. Die Christianisierung Irlands war keine Missionierung, sondern eher eine Parallelentwicklung. Darum wurde auch die keltische Kultur mit der christlichen vermischt und existierte neben der römischen und orthodoxen Ausprägung des Christentums. Dem wurde mit der bereits genannten Synode von Whitby ein Riegel vorgeschoben, als die römisch-christliche Kirche den Machtanspruch festigte. Die keltischen Christen wurden den römischen immer mehr angepasst. Heute von „keltischen Christen“ zu sprechen wäre also so nicht richtig. Noch dazu kommt das religiöse Gefüge durch die britischen Könige, die nicht ganz unschuldig an den Bürgerkriegen zwischen Katholiken und Protestanten waren. Auch der Roman greift den Konflikt auf und zeigt Bürgerkriegsszenen. Gleichzeitig aber impliziert er, dass es immer noch eine Vermischung von keltischen Riten und Christentum gibt. Mara beispielsweise, die Protagonistin, findet in der Kirche einen Raum der Meditation und auch an anderer Stelle wird die Kirche zur Zuflucht und Verbindung zwischen den Figuren und Tendenzen im Roman.
Wie konnte es möglich sein, dass ein Priester der Katholischen Kirche zum einen ihresgleichen nicht verteufelte, und zum anderen noch dazu einen Ritus der Sidhe kannte und vollzog? [Novus Ordo Seclorum, Pos. 6135]
Kelten heute?
Noch heute leitet sich die irische Sprache von keltischen Begriffen ab. Dennoch heißt das nicht, dass jeder Ire sie beherrscht. Denn in Irland wird zusätzlich Englisch gesprochen. Und auch wenn sich die Kultur und die Religion in Irland heute sehr von jener der keltischen Christen unterscheidet, ist Irland für seinen keltischen Einfluss berühmt. Feen und Kobolde aus den Mythen der Ureinwohner Irlands, gemischt mit dem keltischen Kreuz und den Relikten der Jahrhundert. Ohne Frage. Irland hat eine ganz eigene Geschichte und Entwicklung durchgemacht. Wir suchen in den Überbleibseln dieser Geschichte gerne nach Verbindungen, die uns selbst mit Historie und Mythen zusammenbringt. So ist auch Mara von einer Ruine besonders fasziniert. Und dort kommt alles zusammen. Die Ruine einer Kirche, die Macht der Feen und die Kraft der Druiden.
Der rechte Weg?
So einvernehmlich die keltischen Christen im Roman erscheinen, so deutlich ist eine Wertung zu erkennen, wenn wir genauer hinschauen. So ist es beispielsweise nicht die Wahl der Feen, sich zurückzuziehen. Die Menschen und ihr Glaube zwingen sie dazu. Nicht zuletzt aber wird die Apokalypse des Buches nicht durch keltische Mythen herbeigeführt. Vielmehr ist es die Anmaßung der Menschen die berühmten Sieben Siegel zu brechen. Während die Kirche in Irland geradezu in Harmonie mit keltischen Gebräuchen gezeigt wird, ist es die Allmachtstellung Gottes, die blinde Unterwürfigkeit des Menschen gepaart mit seiner Gier, eben diese Allmacht zu besitzen, die zum Verhängnis wird.
„Komm“, sagte er, „und diene deinem Gott. Knie nieder und bete mich an.“ [Novus Ordo Seclorum, Pos. 9800]
Gewinnspiel:
Im Rahmen dieser Tour könnt ihr tolle Preise abstauben. Verrate mir einfach, was ihr mit dem Begriff „Kelten“ assoziiert und landet im Lostopf. Auch bei den anderen Stationen könnt ihr Lose sammeln, also schaut rein.
Teilnahmebedingungen:
Die Teilnahme an dem Gewinnspiel ist ab einem Alter von 18 Jahren möglich. Falls Du unter 18 Jahre alt sein solltest, ist eine Teilnahme nur mit Erlaubnis des Erziehungs-/Sorgeberichtigten möglich. Der Versand der Gewinne erfolgt nur innerhalb Deutschland, Österreich und Schweiz, wobei der Rechtsweg hier ausgeschlossen ist. Für den Postversand wird keinerlei Haftung übernommen. Eine Barauszahlung der Gewinne ist leider nicht möglich. Als Teilnehmer erklärt man sich einverstanden, dass die Adresse an die Autorin/ an den Autor oder an den Verlag im Gewinnfall übersendet werden darf und man als Gewinner öffentlich genannt werden darf. Jede teilnahmeberechtigte Person darf einmal pro Tag an dem Gewinnspiel teilnehmen. Mehrfachbewerbungen durch verschiedene Vornamen, Nachnamen, Emailadressen oder einem Pseudonym sind unzulässig und werden bei der Auslosung ausgeschlossen. Das Gewinnspiel wird von CP – Ideenwelt organisiert. Das Gewinnspiel wird von Facebook nicht unterstützt und steht in keiner Verbindung zu Facebook. Sollte der Gewinner sich im Gewinnfall nach Bekanntgabe innerhalb von 7 Tagen nicht bei CP-Ideenwelt melden, rückt ein neuer Gewinner nach und man hat keinen Anspruch mehr auf seinen Gewinn. Das Gewinnspiel endet am 01.04.2017 um 23:59 Uhr.
Und damit ihr noch schnell überall kommentieren könnt hier der Fahrplan mit Links:
26. März 2017 Novus Ordo Seclorum bei Bookwormdreamers
27. März 2017 Die Protagonistin bei Anduria Recca
28. März 2017 Der Antagonist bei Bücherleser
29. März 2017 Irland bei Reading is like taking a journey
30. März 2017 Verschwörungstheorien bei Elchi’s World of Books
31. März 2017 Macht und Machtmissbrauch bei Tausend Leben
01. April 2017 Traditionen der Kelten und Christen bei mir
02. April 2017 Überraschung bei Leseengel
Guten Morgen! 😃
Das ist ein toller,ausführlicher und informativer Beitrag.😃
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende,
Melanie Siedentop
Hallo und guten Tag,
Danke für den interessanten Beitrag zur Blogtour.
Mit dem Begriff „Kelten“ verbinde ich erst einmal eine vorchristliche Kultur mit entsprechenden Gottheiten.
Mit rauhen Lebensbedigungen in einer aber durchaus schönen Natur.
LG..Karin…
Hallo
Vielen Dank für diesen tollen Beitrag, Ich wünsche ein schönes Wochenende.
Liebe Grüße Nicole
Hallo,
ich verbinde damit vor allem die keltische Schrift 🙂
LG
Hallo,
mit dem Begriff Kelten verbinde ich eine alte Volksgruppe, die in Europa gelebt hat.
Liebe Grüße
Isabell
Guten Abend,
vielen Dank für den interessanten Beitrag.
Was verbinde ich mit Kelten? Eine vorchristliche Kultur mit seinen Gottheiten. Schutzsymbole. Keltische Sprache.
Liebe Grüße,
Sandy