MondSilberZauber von Marah Woolf (die Saga Teil 3)

Der erste Teil eher schwach, der zweite schon besser – blieb abzuwarten, was der dritte Teil der MondLicht-Saga von Marah Woolf bereit halten würde. Immerhin war MondSilberTraum als Abschluss der Reihe geplant (mittlerweile hat die Autorin verraten, dass es einen vierten Teil geben wird, sowie die FederLeicht-Saga, die an die MondLicht-Saga anknüpfen soll). Die 301 Seiten waren dann auch zügig durchgelesen, was oft, aber nicht immer, für ein Buch spricht.
Emma und Calum haben zueinander gefunden und sind doch getrennt, denn Elins verfolgt Emma und ihre Familie, um seinem Ziehbruder zu schaden. Erst bei den Elfen finden beide Ruhe und können wieder zusammen sein. Doch während Calum mit dem Kriegsrat das weitere Vorgehen bespricht, kommt Emma der Wahrheit über Elin und die Undinen auf die Spur. Sie vertraut sich ihrem Cousin Peter an, denn Calum könnte von den Undinen beobachtet werden. Calums Eifersucht und die Aufgabe, die ihr bevor steht, machen Emma zu schaffen, denn nur sie kann die Undinen vernichten und Elin aufhalten, doch sie muss diesen Weg ohne Calum gehen.
Die Autorin bleibt ihrem Stil des zweiten Bandes treu und trumpft mit neuen Umgebungen und Tatsachen auf, die auch bei seichteren Stellen die Spannung aufrecht erhalten. Der Fokus auf Emma bleibt gerade durch Calums Eifersucht erhalten und wird durch ihre Aufgabe noch verstärkt. Nachdem sie immer „nur“ die Geliebte und Freundin war, wird sie nun zur Heldin, zur aktiven Gestalterin und Kämpferin für die magische Welt.
Hatte ich noch zum zweiten Teil bemängelt, dass Emmas Intentionen sehr egozentriert sind und sie sich des Ausmaßes der Gefahr nicht bewusst wird, so hat sie nun tatsächlich eine Wandlung durchgemacht. Indem Elin nicht mehr nur sein Volk, sondern alle magischen Wesen und die Menschen bedroht, ist sie bereit, ihm entgegen zu treten. Es geht ihr nicht mehr nur darum, mit Calum zusammen zu sein, sondern die Welt zu retten, selbst wenn sie dafür Calum verlassen muss. Diese persönliche Einstellung ist es auch, meiner Meinung nach, die es ihr ermöglicht, Exkalibur zu nutzen. Sie lernt Angst, Mut und Verlust kennen und denkt nicht mehr nur an sich oder Calum, sondern weit darüber hinaus.
Dass Calum aber gerade auf Emmas Cousin eifersüchtig ist, war doch etwas übertrieben in meinen Augen. Immerhin ist Peter als Eingeweihter in einer besonderen Stellung und die verwandtschaftliche Beziehung sollte ja auch nicht ganz außer Acht gelassen werden. Irgendwie wirkt dieser Keil zwischen den beiden doch sehr aufgesetzt. Dass Calum, wie im zweiten Teil Emma, keinen Moment überlegt, ob mehr hinter der Heimlichtuerei steht, als im ersten Moment zu erkennen, vermenschlichen ihn wieder. Er, der immer nur am Rande charakterisiert wird, weil Emma einfach oft von ihm getrennt ist und die gleichen Eigenschaften immer wieder wiederholt, wird nun klarer konturiert, was ich durchaus begrüße.
Der dritte Teil schafft es durchaus, an den zweiten heranzukommen, ist damit ebenfalls wesentlich gelungener als der erste. Dennoch gibt es auch hier Schwachstellen und Kritikpunkte, die der Reihe etwas an Exklusivität nehmen. Immerhin, je weiter die Autorin in ihre Geschichte eindringt, desto eigenständiger wird sie und Vergleiche zu anderen Werken sind dann doch eher auf der Metaebene zu finden. Mein Fazit bisher: Lesenswert für Anhänger der Romantasy-Bücher, denn vieles dreht sich hier doch eher um Liebe, als um die phantastische Welt. Und ich bin durchaus gespannt, wie die Autorin diese eigentlich abgeschlossene Geschichte in einem vierten Band weiterführen will.

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