Lara und die freche Elfe im Winterwald /in der Schule – Anja Kiel

Anja Kiel ist längst eine unserer liebsten Kinderbuchautorinnen geworden. Sie hat schon Keule begeistert und nun liest sich das Nudelchen durch die gesamte Lara und Fritzi Reihe. Frisch erschienen ist dabei die Weihnachtsausgabe Lara und die freche Elfe im Winterwald.



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Lara und ihre Mama stapfen durch einen verschneiten Wald zum Tiergehege mit den Wildschweinen. Dort angelangt stellt Mama fest, dass ihr Handschuh fehlt. Doch nicht nur sie hat etwas verloren. Die freche Elfe Fritzi vermisst ihre Mütze. Waren es etwa gemeine Mützendiebe? Gemeinsam machen sich Lara und Fritzi auf Mützensuche. Allerlei seltsame Spuren und Überraschungen warten dabei auf sie.

Groß und klein

Lara und Fritzi sind erfrischend lebensecht. Zwischen der frechen und willensstarken Elfe ist Lara fast schon eine erwachsene Instanz. Sie erinnert Fritzi daran, dass sie bei der Kälte eine Mütze braucht und beruhigt das erhitzte Gemüt, sobald der vermeintliche Mützendieb gefunden ist. Natürlich klärt sich am Ende alles auf.

Für Erstleser angenehm sind Wortgruppen, die sich wiederholen und dabei nicht immer stupide reproduziert, sondern in Varianten genutzt werden. Das freut auch zuhörende Eltern. Nach jedem Kapitel dürfen die Kinder sich einen Sticker einkleben, der bei uns immer heiß ersehnt wird. „Mama, ich lese noch bis zum nächsten Aufkleber“, heißt es dann und schwubbs, lesen wir halt nochmal ein Kapitel. Da kommt die kleine Lesemaus überdeutlich vor.

gut durchdacht

Ja, zielgruppentechnisch orientiert sich das Buch an Erstleserinnen, aber vom Inhalt her haben auch Jungs ihren Spaß. Die freche Elfe, die so ganz ohne rosa Glitzerstaub daherkommt, aber auch Lara, die zwar rosa mag, aber mit beiden Beinen auf dem Boden bleibt und dann doch jede Menge Abenteuer erleben darf, ist im Grunde geschlechts- wie zeitlos. Am Ende des Buches gibt es dann noch Knobelaufgaben, die Leseverständnis schulen und einen weiteren Erfolgsmoment versprechen.

Schon etwas länger gelesen haben wir Lara und die freche Elfe in der Schule. Sehr interessant fand ich, was passiert, wenn Lara in die Schule kommt. Denn natürlich glaubt ihr niemand, dass sie eine Elfe kennt. Lara wird ausgelacht und fast schon gemobbt. Schnell reagiert sie über und passt sich an. Elfen gibt es ja gar nicht. Das hört Fritzi gar nicht gern. Die Elfe stellt allerlei an und immer wieder soll Lara Schuld sein.



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Schwieriges ansprechen können

Es war eine Freude, dass die sonst so artige Lara auch mal ihren wilden Moment bekommt. Auf der anderen Seite zeigt das Buch großartig, wie Gruppenzwang und Ausgrenzung schon in jungen Jahren funktionieren. Lara passt sich an, aber glücklich ist sie damit nicht, auch ohne Fritzis Ärgereien.

Auch darum eignet sich das Buch wunderbar für junge Leser, die vielleicht noch gar nicht ausdrücken können, was sie bedrückt. So gibt das Buch Anlass, Schwieriges auszusprechen. Auch wenn das Kind am Ende gar selbst andere ausgrenzt, weil sie „komisch“ sind (und jede:r weiß, wie schnell das nicht nur bei Kindern passiert), können sie so ihr Verhalten erkenne und darüber nachdenken.

Lara und die freche Elfe im Winterwald zeigt Lara, ein kleines blondes Mädchen mit rosa Jacke im eingeschneiten Winterwald, hinten steht ein Wildschwein und neben Lara schwebt die freche Elfe Fritzi.
der neue Band von Lara und die freche Elfe von Anja Kiel

Auch das macht den Reiz von Anja Kiels Büchern aus. Es ist nie nur eine einfache, belanglose Geschichte, die zum Lesenlernen herhalten muss, sondern tiefgründige Themen, die auf Alltagssituationen kindgerecht übertragen werden. Ich kann nur sagen: ich hoffe, Anja schreibt noch jede Menge Bücher, die meine Kinder lesen können.

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