War wohl nichts
Die hehren Ziele der Weimarer Klassik wurden nicht erfüllt. Statt zu einem humanistischen Staat zu werden, hatte Deutschland mit Napoleon zu kämpfen. 1806 wurde das Heilige Römische Reich Deutscher Nationen aufgelöst, 1813/14 folgten nach dem Russlandfeldzug (1812) Befreiungskriege gegen den französischen Besatzer. Auf dem Wiener Kongress 1814/15 sollte Europa neugeordnet werden. Eine Restauration, die versuchte, die Zustände von vor der napoleonischen Herrschaft wieder einzuführen und zurück zur Monarchie ging, trat auf. Auch der christliche Glaube wurde wieder gestärkt. Metternich ist ein Name, der dabei nicht vergessen werden darf. Der Fürst, dessen Nachname heute Sektflaschen ziert, war ein wichtiger Fürsprecher der Restauration und Monarchie.
Revolution?
Das Staatenprinzip war also weiterhin ein absolutistisches. Doch die Stimmen gegen die Monarchie wurden lauter. 1832, zwei Jahre, nachdem in Frankreich ein „Bürgerkönig“ per Revolution auf den Thron gebracht wurde, kam Deutschland mit dem Hambacher Fest einer Revolution so nahe, wie selten. Aber gebracht hat es wenig. Erst nach dem ersten Weltkrieg kam Deutschland zu seiner ersten demokratischen Republik.
Dafür oder Dagegen?
Literarisch wurde dadurch das Land gespalten, das auch gesellschaftlich wieder in Stände gezwungen wurde. Auf der einen Seite waren die Konformisten, der Biedermeier. Auch diese Schriftsteller waren durchaus für Verbesserungen, nur sahen sie die Aufgabe der Literatur nicht darin, politisch zu werden. Außerdem kamen sie meist aus gutem Haus und waren durchaus mit den Gegebenheiten einverstanden. Ganz anderer Meinung waren die Vertreter des Vormärz (beide Strömungen verliefen ca. von 1815-1848, als die Märzrevolution alles änderte). Der Vormärz verlangte aber geradezu politische Aussagen in der Literatur. Auch Fallersleben „Das Lied der Deutschen“, dessen dritte Strophe unsere Nationalhymne ist, wurde hier gedichtet. Andere wichtige Vertreter sind Heinrich Heine (wird auch dem jungen Deutschland zugeordnet) und Georg Büchner. Ihnen gegenüber standen die Biedermeier-Dichter Mörike, Uhland und die einzige Frau, die es je auf einen D-Mark-Schein geschafft hat: Annette von Droste-Hülshoff (es war der 20er ;-))