31 – Anna Kleve zum Jahresabschluss

Der #WirlesenFrauen-Neujahrskalender präsentiert euch vom 1.12.2019 bis zum 6.1.2020 63 Autorinnen und ihre Werke. Lernt neue Schriftstellerinnen kennen und findet großartigen Lesestoff! Heute bei mir: Anna Kleve, die das Jahr ausklingen lässt.

Gezielt gesucht

Anna Kleve sucht nach Autorinnen

Schreibtrieb: Liebe Anna, willkommen im #wirlesenFrauen Neujahrskalender. Hast du mal nachgeschaut, wie das Verhältnis Autor/Autorin in deinem Bücherregal ist?
Anna Kleve: Nicht genau nachgezählt, aber es ist ungefähr zwei Drittel Autorinnen und ein Drittel Autoren. Dabei muss ich aber sagen, dass viele der Autorinnenbücher entweder Romantasy sind oder dass ich tatsächlich bei den Büchern aus der Buchhandlung nach Autorinnen suchen musste, die im Genre high Fantasy, Low Fantasy oder Urban Fantasy (lese ich halt überwiegend) veröffentlicht haben. Wenn ich den Bekanntheitsgrad der Autoren/Autorinnen in meinem Regal betrachte, dann ist es tatsächlich so, dass bei den Autoren eher große Namen auftauchen, die der Autorinnen eher nicht so bekannt sind.

Schreibtrieb: Das ist ein Teil des Problems der Wahrnehmung. Wir sehen die Autorinnen oft nicht, weil Autoren von Verlagen, PR und Buchhandlungen „groß“ gemacht werden. Wie reagierst du, wenn jemand sagt, dein Schreiben sei ja nur „Hobby“?
Anna Kleve: Ich erkläre dann, dass Schreiben genauso ein Job ist, wie andere auch. Mit allem, was dazu kommt, oft sogar härter, als viele andere Jobs. Und wenn das nicht reicht, dann erkläre ich, dass ich durch das Schreiben in meinem anderen Job nicht mehr so viel arbeiten muss wie vorher.

Autorinnenteam

Schreibtrieb: Was ist eigentlich so schlimm am Begriff „Frauenliteratur“?
Anna Kleve: Für mich klingt das eher abwertend, weil es mir vorkommt, als wäre diese Art von Literatur nicht für die Allgemeinheit geeignet. Dazu kommt, dass dieser Begriff auch geschichtlich als Ausnahmeerscheinung zum ersten Mal erwähnt wurde. Das ist, als könne man es austauschen oder auch einfach einstampfen.

Schreibtrieb: Kannst du uns das Buch einer Autorin empfehlen?
Anna Kleve: Ich würde gerne eine Trilogie empfehlen. Sie ist von zwei Autorinnen geschrieben worden. Der Stein der Könige 1-3 von Margaret Weis und Tracy Hickman. Besonders genial finde ich darin, dass ein ganzer Band sich mit den Hintergründen und der Entwicklung des Antagonisten befasst. Teilweise werden einem da die bösen Charaktere sympathisch, obwohl ihre Ziele das nicht unbedingt sind. Ich fand es sehr interessant das Ganze mal so detailliert miterleben zu können. Unglaublich gut gemacht.

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Schreibtrieb: Oh, ein toller Tip. In der zweiten Runde der #wirlesenFrauenChallenge, die ab März 2020 laufen wird, könnt ihr das bestimmt gebrauchen. Was ist dein Lieblingsgetränk für kalte Wintertage?
Anna Kleve: Am liebsten heiße Schokolade mit Sahne. Da ich das aber aus gesundheitlichen Gründen nur begrenzt darf, füge ich noch schwarzen Tee mit Kandis hinzu. Den Tee allerdings frisch aufgebrüht und keine Teebeutel.

Liebe unter Hexern

Schreibtrieb: Und deine liebste Winternascherei?
Anna Kleve: Vanillefantasytiere. Da benutze ich den Teig für Vanillehörnchen, steche ihn jedoch in Form von Fantasytieren aus. Überwiegend Einhörner und Drachen. Die werden übrigens auch bei meinen Adventsgewinnspielen mit den Büchern mitgeschickt.

Schreibtrieb: Woran schreibst du gerade?
Anna Kleve: Im Augenblick arbeite ich an einer Gay-Fantasygeschichte um zwei Hexer. Dabei geht es um einige, von vielen als unfair empfundenen, Teile des Hexencodex und den Unterschieden zwischen östlichen und westlichen Hexen.

Schreibtrieb: Also jede Menge Konfliktpotential, ich bin gespannt. Was ist das tollste Kompliment, das du je zu deinen Büchern bekommen hast?
Anna Kleve: Da fallen mir tatsächlich zwei ein. Kürzlich habe ich in einer Rezension mitgeteilt bekommen, dass die Geschichte süchtig machen würde. Das andere war eine E-Mail, in der mir geschrieben wurde, dass er meine Geschichten Klasse findet, aber die romantischsten und erotischen Teile zum Teil übersprungen hat. Das war ein, weil es aussagt: Es gefällt mir auch, wenn die Liebe nicht den Hauptpart übernimmt.

Schreibtrieb: Liebe Anna, danke, dass du da warst. Wir sind am Ende und damit auch bei den Assoziationsfragen angelangt.

Tee oder Kaffee: Eindeutig Tee. Ich habe Kaffee noch nie gemocht, egal in welcher Form. Am liebsten schwarzen Tee, frisch aufgebrüht.

Habt ihr das erwartet?

Was ist Größer: Hunger oder Liebe? Anna Kleves Roman Gefährlicher Hunger

Anna Kleve hat euch ein Exemplar von Gefährlicher Hunger – Unerwartet verliebt mitgebracht. Eine Leseprobe findet ihr unten. Verratet mir dazu, welche Bücher über gleichgeschlechtliche Beziehungen ihr kennt.

Klappentext:

Ist Liebe stärker als ghulischer Hunger?

Seit einem blutigen Zwischenfall wissen die Menschen von der Existenz der Ghule und Dschinns. Und sie wissen, wovon Ghule sich vorzugsweise ernähren. Um Vertrauen und Frieden zwischen den Arten zu schaffen, wird entschieden, einige Ghule und Dschinns an menschliche Schulen zu schicken. Unter ihnen befinden sich die Brüder Zayn und Kaan. Zayn trifft an seiner Schule Matt, dessen ungewöhnlicher Geruch ihn reizt und zugleich verwirrt.

Als Matt zudem von einer gefährlichen Ghulfraktion verfolgt wird, beschließt Zayn, ihn zu beschützen.

Zwischen ihnen entwickeln sich immer stärkere Gefühle, die nicht nur von äußeren Feinden bedroht werden. Zayns raubtierhafte Gier könnte zu einer noch viel größeren Gefahr für Matt werden.

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    Leseprobe:

    Zayn – Böses Erwachen

    Dieser Geruch und der nicht enden wollende Schmerz. Es ließ mich nicht denken.
    Und ich hatte solchen Hunger.
    Ich griff nach der Quelle dieses Dufts. Nach der Verlockung, dem Versprechen, mich dann besser zu fühlen. Hunger und Schmerz zu vertreiben.
    Speichel sammelte sich in meinem Mund. Mein Magen brannte vor Hunger.

    Alles, was ich noch wollte, war zubeißen, reißen, den Hunger stillen.

    Doch dann sah ich sie. Panisch aufgerissene braune Augen. Sie durchbohrten mich regelrecht, wie ein glühender Pfeil, der in meine Seele geschleudert wurde.
    Nach Luft schnappend, stieß ich ihn von mir bis an die gegenüberliegende Wand und sprang selbst in die andere Richtung, landete scheppernd auf Metall, zuckte wie ein erschrecktes, wildes Tier.
    Erst danach erkannte ich Matt und kauerte mich zusammen.
    Unruhig blickte ich hin und her, zu aufgewühlt, um Details wahrzunehmen. Dass wir gefangen waren, war jedoch eindeutig.
    Mein Blick zuckte wieder zu Matt herum.

    Zitternd stand er an der Wand. Die Oberarme verletzt. Blut lief über seine Haut. Druckstellen.
    Sein Geruch, der seines Blutes, stieg mir in die Nase. Wieder.
    Mein Inneres verkrampfte. Eine Flamme züngelte durch meinen Magen. Vor meinen Augen wurde es rot.
    Heftig schüttelte ich den Kopf.
    Alles tat so weh.
    Wie lange konnte ich das noch aushalten, ohne durchzudrehen?
    Der Gedanke, was passieren könnte, ließ eine andere Art von Hitze in mir aufkommen. Eine Flamme der Wut.
    Mit einem Satz war ich am Gitter, rüttelte daran, hieb mit den Klauen darauf ein.

    Heftiger Schmerz fuhr durch meine Arme. Zu hart.
    Ich sprang zurück.
    Ein Lachen konnte ich hören und Wortfetzen, die durch den Nebel aus Schmerz, Wut und Hunger drangen.

    „Unmöglich.“

    „Dort hinten …“

    „… Mahlzeit.“

    Ich knurrte laut auf.
    Wieder ein Lachen.
    Klack. Klack. Und Ruhe.
    Mein Blick zuckte erneut herum, blieb an Matt hängen, am Blut.
    Der Geruch in der Luft raubte mir fast die Sinne. Gerade noch konnte ich mich zusammenreißen, obwohl alles in mir brannte und schmerzte.
    Braune Augen schlossen sich. Als sie sich wieder öffneten, war die Panik darin abgeschwächt und auf seinen Zügen zeigte sich Entschlossenheit.

    Ich kauerte mich zusammen, während er sich aufrichtete.
    Leicht zuckte ich und gab ein Fauchen von mir, als er die Hose öffnete und hinunterschob.

    „Hör zu“, sagte er so eindringlich, dass ich reglos verharrte. „Bevor du vollkommen durchdrehst und mich zerfleischst …“

    Ein Bild blitzte in meinem Kopf auf. Er am Boden, zerrissen, voller Blut, verteiltes Fleisch.
    Mein Magen zog sich zusammen. Übelkeit überkam mich, obwohl ich gleichzeitig zubeißen und das Fleisch essen wollte.

    „… nimm, was du brauchst. Beiß von meinem Oberschenkel ab.“

    Ich zuckte. Mein Herz raste. Das Brennen strömte in meine Muskeln, brachte mich dazu, sie anzuspannen.
    Meine Gedanken wirbelten herum. Hunger. Blut. Brennen. Fleisch.
    Unwillkürlich krümmte ich die Klauen und fletschte die Zähne.
    Verzweifelt schüttelte ich den Kopf.

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    1 Kommentar

    1. Hallo und guten Tag

      ich wünsche allen einen guten Rutsch ins Jahr 2020.

      LG..Karin…

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