Weil es den Yoga mit Baby Kurs, den ich mit Knopf besucht hatte, nicht mehr gibt, ich aber unbedingt auch nach der Geburt noch Yoga machen wollte (und will) habe ich beim Bloggerportal Yoga nach der Schwangerschaft von Romana Lorenz-Zapf und Holger Zapf angefragt. Das Ehepaar, die beide Yoga unterrichten, hat sich dabei vor allem durch die persönlichen Erfahrungen von Romana Lorenz-Zapf inspirieren lassen. Danke an den Verlag für mein Rezensionsexemplar.
Nach der Geburt ihres Kindes war Romana Lorenz-Zapf schnell frustriert. Ihre Vorstellung, wie einfach es sein würde, nach der Geburt weiterhin Yoga zu machen und zu unterrichten, entsprach nicht der Realität. Sie musste nicht nur mit der Versorgung ihres Kindes einen neuen Alltag kennenlernen, sondern sich auch mit den Veränderungen ihres Körpers durch die Schwangerschaft und die Geburt klarkommen. Von diesen Erlebnissen ist die Einführung in das Buch geprägt. Immer wieder wird dabei darauf zurückgegriffen, dass Yoga dem eigenen Körper und den eigenen Möglichkeiten angepasst werden darf und soll.
Psyche und Physis
Dabei gilt den psychischen Veränderungen und der nötigen Reflexion genauso viel Platz wie den möglichen körperlichen. Auf die Belastung des Beckenbodens und des Gewebes wird ebenso eingegangen, wie auf mütterliche Erschöpfung und die Verantwortung, mit der die Mutter durch die Geburt des Kindes konfrontiert wird. Etwas verloren geht mir dabei eine kritische Betrachtung gerade des zweiten Punktes. Mutterschaft wird teilweise als höhere Aufgabe mystifiziert. Gelungen fand ich dagegen die Einführung in Yoga selbst, die Bedeutung der Atemtechniken und die Philosophie dahinter.
ausführliche Übungen
Den Überlegungen schließen sich ausführliche Beschreibungen von Übungen mit Bildern an. In verschiedenen Schwierigkeitsgraden haben die Autorin und der Autor Yoga-Einheiten zusammengestellt, die unterschiedliche Körperregionen ansprechen. Je nach eigener Einschätzung, Zeit und Trainingsgrad kann man so ein individuelles Training absolvieren. Auch eine leichte Reihe für den Einstieg oder sehr stressige Tage ist dabei, genauso aber auch regelrechte Profi-Übungen. Ich persönlich finde es umständlich bei den Einheiten immer wieder ins Buch schauen zu müssen.
Um weiterhin Yoga machen zu können und einzelne Übungseinheiten in meinen Alltag zu integrieren war Yoga nach der Schwangerschaft die richtige Wahl. Das Bild der Mutter selbst war mir zu verzerrt, umso gelungener fand ich den Bezug zu Yoga und den Ton des Buches, der den Druck aus den Übungen nimmt. Bei vier Kindern, einer Diss und meinen anderen Projekten bin ich manchmal froh, überhaupt eine Tiefenentspannungsübung machen zu können. Zudem musste ich mich nach den vierzig Wochen Hyperemesis erst langsam an meinen Körper herantasten.