The Discworld Graphic Novels – Terry Pratchett

Als eifrige Leserin der Discworld Romane von Terry Pratchett habe ich mich endlich auch an die Graphic Novels der ersten beiden Bücher gewagt. Illustriert von Steven Ross ist 2008 bei Doubleday The Colour of Magic zusammen mit The light Fantastic umgesetzt worden. Ich war sehr gespannt, wie Pratchetts Stil sich in der Graphic Novel auswirkt.

 The Colour of Magic und The light Fantastic behandeln das erste große Abenteuer der Scheibenwelt. Rincewind, der verhinderte Zauberer, trifft auf den Touristen Zweiblum und wird durch dieses Treffen in ein Abenteuer geschleudert, dass der sarkastische Antiheld lieber gar nicht erst erlebt hätte. Ankh Morphok versinkt in Flammen und Rincewind fällt über den Rand der Welt – immer begleitet von Truhe, einem magischen Gepäckstück. Wer die Geschichte kennt, wird hier keine Probleme haben zu folgen. Tatsächlich finde ich die Graphic Novel auch einfacher als Einstieg, als die ersten zwei Scheibenweltromane selbst. Denn Pratchetts ausgefallener Stil und die vielen Figuren können einem Einsteiger das Lesen schon mal schwer machen.

Der Ton des Autors

Sehr gelungen fand ich, dass die Graphic Novel es schafft, den sarkastischen Ton zu übertragen, indem Differenzen zwischen Bild und Text bestehen. Die großartigen Beschreibungen Pratchetts, die seiner Welt Atmosphäre und Leben einhauchen werden so übertragen und gehen nicht verloren. Diese Eigenschaft zieht sich durch das gesamte Buch. Gerade hier war ich skeptisch, ob eine Graphic Novel es schafft, Pratchetts Idee einzufangen – meiner Meinung nach ist es hier absolut gelungen. Der Witz springt über, die Spannung bleibt und weder hier noch da wird etwas weggenommen.

Da die Figuren Gesichter bekommen und so leichter zu trennen sind, wird die Graphic Novel durchaus zu einer einfacher zu lesenden Version. Mein Großer war ganz fasziniert. Das Buch komplett durchsehen habe ich ihn aber nicht gelassen, denn auch die Kämpfe, das Blut und die Toten werden anschauliche übertragen. Für einen Neunjährigen vielleicht noch etwas zu anschaulich. Jedenfalls für meinen Neunjährigen, der nach solchen Bildern gerne mal Einschlafprobleme hat.

Als Graphic Novels sehr gelungen
Details über Details

Da ich die Handlung bereits kannte, konnte ich mich mehr auf die vielen Details konzentrieren, die die Graphic Novel bereithält. Hier bietet die Ausgabe tatsächlich Mehrwert, da kommendes bereits im Hintergrund angedeutet wird und die essentiellen Feinheiten auf jeden Fall übernommen wurden. Auch das macht die Graphic Novel zu einer leichteren Lektüre, als den dichten Roman. Für Einsteiger in die Scheibenwelt oder alle, die mit Rincewinds Geschichte bisher so ihre Probleme hatten, also wunderbar geeignet.

Ein kleines Manko für mich ist, dass gerade Rincewind farbloser bleibt, als im Roman selbst. Der Grund ist klar der, dass viele Inneneinsichten verloren gehen und stattdessen mehr von außen geschaut wird. So wird die individuelle Problematik des verhinderten Zauberers in der Graphic Novel später offenbart, als im Roman, wo bereits früh viele Andeutungen zu finden sind. In sich geschlossen passt es zur Geschichte, die in der Graphic Novel erzählt wird und zum Genre selbst. Für mich allerdings etwas schade, da gerade in der Figur noch einmal viel Humor steckt und so nur ein Teil dessen auch Einzug in die Graphic Novel finden konnte.

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2 Kommentare

  1. Da freue ich mich auch schon drauf!

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