Als Hauptaufgabe für den April (einen Science-Fiction-Roman lesen) habe ich zu dem gemeinsamen Buch von Terry Pratchett und Stephen Baxter gegriffen, dass wirklich schon eine ganze Zeit auf meinem Stapel ungelesener Bücher gelegen hat und mit 424 Seiten mir einen schönen Seiten-Schnitt bescheren kann. Gekauft hatte ich es, weil ich ein großer Bewunderer von Pratchett bin (oder für alle genus-korrekten eine große Bewunderin). Dennoch habe ich mich bisher nicht durchringen können, es zu lesen. Dank Einmal durchs Regal hat sich das geändert.
The long Earth macht den Auftakt zu einer ganzen Reihe. Im Jahr 2015 entdecken die Menschen dank einer Erfindung eines „verrückten“ Wissenschaftlers, dass es unzählige Parallelwelten gibt, die sie nun bereisen können. Mittels eines kleines Geräts können sie nach Westen oder Osten „step“ (weil ich das englische Buch gelesen habe, weiß ich nicht genau, wie es ins Deutsche übersetzt wurde). Die Polizistin Monica Janson war dem Wissenschaftler auf der Spur, doch nun ist er verschwunden. Dafür lernt sie Joshua Valienté kennen, einen aufgeweckten Jungen, der als einziger der ersten „stepper“ keine Probleme zu haben scheint, denn sonst wird jedem nach einem Sprung sofort schlecht. Tatsächlich ist Joshua ein „natural stepper“, er braucht keine Maschine, sondern kann zwischen den Welten springen, wie es ihm passt. Und er tut es auch gerne, um den Menschen zu entkommen, denn Joshua liebt die Stille. Doch sein Geheimnis muss er hüten, den die Menschen sind misstrauisch und vor allem die, die auch mit Gerät „datum earth“, die Heimat der Menschen nicht verlassen können, planen bald Böses. Als fünfzehn Jahre später Lobsang, ein in einen Computer übergetretenes Bewusstsein eines Menschen, Joshua aufspürt und ihm anbietet, mit ihm „the long earth“ zu erkunden, ist Joshua darum schnell überzeugt. Auf ihrem Weg sehen sie die unterschiedlichsten Erden, mit Varianten an Tieren und schließlich treffen sie auch auf andere Humanoide. Doch diese sind in Panik und fliehen durch die Erden in die entgegen gesetzte Richtung. Als die beiden auf Sally, die Tochter des Wissenschaftlers treffen, kommen sie dem Grund der Panik auf die Spur.
Wie die Geschichte ausgeht, ist schwer zu sagen, denn ihr Ende liegt nicht in diesem Band. Joshua, Sally und Lobsang finden zwar den Grund der Panik, doch ob sie sie aufhalten können, wird nicht beantwortet. Vielmehr endet das Buch in der Schwerelosigkeit, denn Sally und Joshua entdecken eine Katastrophe und der verloren geglaubte Lobsang ruft an.
Zwischenzeitlich ist es schwer, dem Roman zu folgen. Immer wieder gibt es Rückblenden und Geschichten anderer Figuren werden aufgezeigt, die Joshuas Weg kreuzen (werden). Außerdem wirkt Joshuas Reise zunächst ziellos, und auch am Ende ist sie nicht wirklich befriedigend aufgelöst. Gerade durch die verschiedenen Geschichten entsteht aber eine tolle Atmosphäre und die Überschneidung der Handlungsstränge löst vieles auf. Die Idee von parallelen Welten ist keine neue, aber doch gut umgesetzt. Gerade im Vergleich zum kürzlich gelesenen Bezüglich Enten und Universen war ich hier doch mehr angetan von der Art und Weise der Parallelität und der Verbindung.
Der Roman war interessant zu lesen, wird aber kein Lieblingsbuch von mir. Ob ich mir den nächsten Teil noch hole, bleibt abzuwarten. Etwas neugierig bin ich ja, doch so ganz konnte ich in dieses Buch eben nicht eintauchen, und das hält mich ab. Im Moment jedenfalls.