Mit dem zweiten Teil der Goddess-Reihe von Aimée Carter bewältige ich im April meine zweite Zusatzaufgabe für Einmal durchs Regal, mit 304 Seiten. Ausgesucht habe ich den Titel, weil ich den dritten Band für Blogg dein Buch rezensiert hatte und ohnehin den ersten Band und den zweiten noch „nachlesen“ wollte. Im März habe ich darum noch schnell das erste Buch reingeschoben und konnte jetzt zum zweiten Teil von Kate Winters Geschichte gehen.
Kate kommt gerade aus ihrem Sommerurlaub mit James zurück. Die Begrüßung in ihrem neuen Heim (der Unterwelt), besonders durch ihren neuen Mann (Henry/Hades) ist aber alles andere als innig. Er wurde im Kampf verletzt, was ungewöhnlich für einen Gott ist, so dass Kate gleich ahnt, dass Übles ansteht. Dazu kommt dann auch noch ihre „Gabe“, unkontrollierte Visionen zu haben. Es stellt sich heraus, dass Kronos, der „Vater“ der ursprünglichen sechs Götter mit Calliopes Hilfe aufgewacht ist und nun aus seinem Gefängnis auszubrechen versucht. Beim Versuch ihn aufzuhalten werden erst Henry, Philipp und Walter überwältigt und kurz darauf auch Sofia und Kates Mutter Diana. Während die anderen Götter(kinder) eine Falle errichten wollen, um Kronos aufzuhalten, wenn er ausgebrochen ist, macht sich Kate auf den Weg, ihn davon abzuhalten. James und Ava begleiten sie. Weil nur Persephone, Henrys erste Frau und Kates Schwester, den Weg zu Kronos Gefängnis kennt, muss sie sich der Frau stellen, die Henry das Herz gebrochen hat, die er aber immer noch liebt. Kurzerhand begleitet Persephone (die tot ist, ergo nicht noch einmal sterben kann) die drei. Unterwegs geht Kate einen Handel mit Kronos ein, um ihn daran zu hindern, sie und ihre Begleiter zu töten. Kate gelingt es schließlich, Calliope zu überwältigen und mit ihrer Familie in den königlichen Palast zurückzukehren. Kronos aber steht immer noch kurz vor dem Ausbruch aus der Unterwelt. Während Henrys Gefühle für Persephone aufflackern und Kate nicht mehr weiß, ob ihre Entscheidung, ihn zu heiraten, die richtige war, steht ihnen die Tatsache, dass ein Titan kurz davor ist, auf die Welt los gelassen zu werden gegenüber. Ihr seht, es wird turbulent.
Kate begibt sich von Anfang an in ihre Opfer-Rolle. Sobald klar ist, dass ihr Leben nicht so rosig ist, wie sie gedacht hatte, opfert sie sich auf für Henry, der sie abweist. Sie will sich für ihre Familie opfern und in dem Moment, da sie glaubt, Henry ist bereit, sie sterben zu lassen, bekommt sie Angst und macht einen Rückzieher. Hier wird klar, dass die Opferrolle mehr Show ist, als ehrlich gemeint. Das sieht man auch noch im nächsten Buch, im ersten war es besser gelöst, da sie sich in Henry wirklich verliebt und ihn heiraten will. Hier aber wird ihr Verlangen, sich zu opfern, wirklich lächerlich. Dennoch tut Kate durch ihre Fehler die einzigen Lösungen auf, ihre Familie zu retten. Sie ist bereit, zu handeln, sofort und endgültig, was man von den anderen Götter(kinder)n weniger sagen kann. Dass sie und Henry ein ernstes Kommunikationsproblem haben, ist bei frisch verheirateten durchaus glaubhaft und taucht auch im nächsten Band wieder auf.
Nervig ist vor allem, dass das Buch unfertig endet und der dritte Band benötigt wird, um zu einem Abschluss zu kommen. Da war der erste Band in sich stimmiger und konnte auch solo stehen. Und dass alle Konflikte sich im Kreis zu drehen scheinen, die Argumente auf allen Seiten gleich bleiben und somit auch die Hoffnung auf Entwicklung zurück bleibt, macht den zweiten Band schwach, der erste und dritte sind da besser. Kate macht kaum eine Entwicklung hier durch. Alle raten ihr das Gleiche: Henry Zeit zu geben, und sie fällt mit der Tür ins Haus und zerstört beinahe ihre Beziehung. Henry dagegen lernt, Persephone zuzulassen und Kate auf neue Art zu sehen. Er hat mir hier viel besser gefallen, als im ersten Band, wo er etwas monoton wirkte. Im dritten Band steigert sich das nochmal und Henry wird eine richtige Persönlichkeit.
Kate als Heldin bleibt in diesem Band aber klar auf der Strecke, obwohl sie agiert und handelt und kein kleines Mädchen ist, dass in eine Geschichte reingeworfen wurde. Sie hat sich ihre Stellung im ersten Band verdient und sich gleichzeitig in Henry verliebt. Diese Liebe wird nun auf die Probe gestellt, so wie Kates Platz unter den Göttern. Dennoch endet das Buch ähnlich wie der erste Band, vom Gefühl her zumindest. Kate ist verheiratet und Göttin und verlässt die Unterwelt, um etwas zu tun. Im Prinzip hätte die Geschichte auch wesentlich kürzer erzählt werden können, und dann vielleicht auch kurzweiliger.