Nachdem ich im Januar den ersten Teil der Pan-Triologie für Einmal durchs Regal gelesen habe und begeistert war, freute ich mich, dass ich im Februar einen Fantasyroman lesen soll und mich gleich auf den zweiten Band stürzen konnte.
Nachdem Felicity Morgan im ersten Band von dem gutausehenden (was auch sonst) Lee eröffnet bekommen hat, dass er ein Elf ist, durch die Zeit springen kann und sie in einer alten Prophezeiung als Retterin der Elfenwelt genannt wird, steht sie zu Beginn von Die dunkle Prophezeiung des Pan nun plötzlich unter Mordverdacht. Erst flieht Lee mit ihr, dann sprechen die Beweise wieder gegen sie und beide kehren in ihre Zeit zurück. Kurz darauf aber verschwindet Lee zu einem Auftrag und bleibt verschollen. Stattdessen kommt sein Cousin als Lehrer an Felicitys Schule. Felicity wird nun nebenbei auch noch in gewissen Elfendingen unterrichtet, ist plötzlich in Versail und sieht vor sich Lee in Gefangenschaft.
Ja, es wird aufregend. Felicitiy wächst aus dem Status der Mitgeschobenen, sie trainiert und handelt selbst. Sie hat Geheimnisse, die sie niemandem offenbart und auch vor den gedankenlesenden Elfen geheim hällt. Vom unscheinbaren Mädchen des ersten Bandes ist wenig geblieben. Stattdessen findet Felicity gerade in den Momenten, in denen ihr Leben aus dem Ruder läuft ihr Selbstbewusstsein und wird zur Frau. Sie ist von sich und ihren Zielen überzeugt und hat keine Führung nötig, höchstens ein paar Antworten auf Fragen. Doch das meiste erarbeitet sie sich selbst.
Bei all den weichen Weibchen, die in Fantasyromanen vom Helden erobert und hin und her geschubst werden ist Felicitiy eine gelungene Abwechslung. Selbst ist die Frau. Sie denkt und handelt selbst und ist nicht so blöd, jedem blindlings zu vertrauen. Als klar wird, dass es auser Elfen auch noch Drachen gibt und beide sich im Krieg befinden, beherrscht sie sich, wird nicht ein verwirrtes Mädchen, sondern bleibt standhaft und rettet so Lee.
Der Stil ist dabei wie schon im ersten Teil wunderbar. Nicht zu kitschig, nicht zu weit weg. Gelungen eben. Sandra Regnier schafft es, in den richtigen Momenten das Richtige zu vermitteln. Der mehr oder minder schwarze Humor ist ganz nach meinem Geschmack. Die Ironie und der Sarkasmus könnte geradezu auch von mir sein. So liebe ich das.
Natürlich bleibt vieles noch offen, wozu gibt es denn einen dritten Teil? Aber so schnell, wie sich die 369 Seiten haben lesen lassen, werdet ihr nicht lange auf meine Meinung darüber warten müssen.