Vor Kurzem bin ich auf das Buch Bärchen & Blümchen von Sabrina Lang aufmerksam geworden. Das Kinderbuch mit 56 Seiten ist im Selbstverlag Buchwerkstatt Berlin veröffentlicht worden. In Zeiten des Selbstveröffentlicher war es für mich interessant, zu sehen, wie mittlerweile ein Buch aus solchen Reihen aussieht. Immerhin gibt es noch einen Unterschied zwischen Selbstverlag und Druckkostenzuschussverlag, auch wenn ich zugeben muss, nicht hundert Prozent sicher zu sein, zu wem Buchwerkstatt Berlin nun gehört.
Die Aufmachung des Buches ist im ersten Moment positiv. Ein ordentlicher Satz, der Verlag macht sie die Mühe, das Buch zu vermarkten, farbige Illustrationen. Für ein Kinderbuch aber auch ein etwas schwieriges Format, sehr klein geschriebener Text (ungeeignet für Erstleser oder Omas mit Problemen beim Sehen). Die Geschichte ist dafür wirklich schön. Ein Bärchen und ein Blümchen treffen aufeinander, werden Freunde und verlieben sich schließlich ineinander. Sie unterstützen und helfen sich gegenseitig, merken, dass sie den anderen vermissen und „ziehen“ schließlich zusammen.
Einfach und liebevoll erzählt die Geschichte vom großen Gefühl der Liebe, die klein anfängt und umso gewaltiger wird. Im Grunde können Bärchen und Blümchen dabei aber auch einfach nur als beste Freunde verstanden werden. Da das Buch einen relativ einfachen Stil hat und sich die Geschichte eindeutig an kleinere Kinder richtet, ist es umso schwieriger, das Format der Zielgruppe schmackhaft zu machen. Gerade kleinere Kinder mögen mehr Zeichnungen und warten ungern eine Doppelseite ab. Und für Erstleser, die der Sinn der Geschichte auch erreichen könnte, ist der Text pro Kapitel dann doch zu lang und die Schriftgröße eben etwas klein. Ältere Kinder dagegen brauchen die Bildlichkeit von Blümchen und Bärchen ja gar nicht mehr. Die Frage dabei ist dann auch, ob so junge Kinder überhaupt wirklich eine Liebesbeziehung in den beiden Figuren sehen oder doch eher eine Freundschaft.
Ihr seht, ich hadere mit der Geschichte. Sie ist schön, mit viel Mühe und einem guten Gedanken, doch ich fürchte, die Zielgruppe wird damit so nicht viel anfangen können. Wirklich schade. Sehr engagierte Vorleser aber sollten sich davon nicht abschrecken lassen.