Am dritten Tag des Septembers habe ich mein drittes Buch des Monats und den dritten Teil der Göttlich Reihe, Goddess, von Josephine Angelini abgeschlossen. Mit 437 Seiten das kürzeste Buch der Reihe, aber voller sich überschlagender Ereignisse, so dass es am Ende viel auf einmal kommt und gerade die nun erfüllte Liebe von Lucas und Helen Randerscheinung bleibt, obwohl die ganze Geschichte immer wieder darauf hingearbeitet hat.
Durch das Vermischen ihres Blutes haben Helen, Lucas und Orion die vier Häuser vereint und den Pakt mit den Göttern aufgehoben, die nun den alten Krieg wieder neu aufleben lassen. Während Helen von der Vereinigung des Blutes die Fähigkeiten der anderen Häuser aufgenommen hat, erkennt sie auch, dass sie nie mit Orion zusammen sein kann, weil sie immer Lucas lieben wird. Auch Orion versteht. Lucas aber glaubt weiterhin, Helen und Orion würden zusammenkommen, schon allein, weil er noch immer glaubt, er und Helen seien Cousins. Währendessen lernt Helen nachts bei Hades alles, was sie wissen muss über ihre Fähigkeiten. Sie kann Welten bauen und wird diese vor Zeus verteidigen müssen. Während einige ihrer Freunde sich vor ihr abwenden, weil sie Angst vor Helens neuen Fähigkeiten haben, sehen die anderen gerade darin die Möglichkeit, zu gewinnen. Als Helen bei einem Ausraster Lucas fast umbringt, kann sie ihn nur retten, indem sie ihn in ihre eigene Welt bringt und mit zusätzlichen Fähigkeiten ausstattet. Helen schmiedet einen Plan, kann Lucas aber nicht einweihen. Als sie sich zurück auf der Welt bei Orion verkriecht, denkt Lucas, die beiden seien ein Paar. Als Hektor im Kampf fällt geht Lucas einen Handel mit Hades ein, gerade als Daphne ihrer Tochter die Wahrheit sagt und damit Helens und Lucas Liebe nichts mehr im Weg steht. Verzweifelt überzeugt Helen die Toten, dass Lucas nicht Hades Platz einnehmen kann. Endlich sind die beiden zusammen und können sich in aller Öffentlichkeit küssen. Doch der Kampf mit den Göttern steht Helen noch bevor. Sie stattet ihre Freunde mit neuen Kräften aus und stellt sich Zeus, bereit einen Handel einzugehen, um alle, die sie liebt zu retten.
Helens Erinnerungen an ihre früheren Leben sind zwar interessant, aber nur minimal für die Geschichte von Wert. Ist Helena von Tojas Vergangenheit noch wichtig für Helen, um zu wissen, was auf sie zukommt, wirken Lancelot und Gwenifer nur wie eine weitere Liebesgeschichte, die mal eben hineingesetzt wurde. Dass Orion und Cassandra zueinander finden, aber Helen Matt verliert, machen die Dynamik der Geschichte aus und werten sie wieder auf. Lucas Handel mit Hades dagegen ist die neue Hürde, die ich im zweiten Teil vermisst habe, kommt hier aber so plötzlich und wird ebenso schnell wieder aus der Welt geschafft, dass die Spannung davon kaum berührt wird. Daphne wird endlich als Strippenzieherin enttarnt und dass Helen der prophezeite Tyran ist, war für mich am Anfang des Bandes klar. Die neue Figur Andy ist zwar schön für Hektor, aber auch eine Figur, die mal eben noch schnell hineingeworfen schien, damit auch alle jemanden haben, den sie lieben können.
Ihr seht, dieses Buch bietet zwar einiges Gutes, aber auch Schwachstellen. Es ist damit vom Lesegenuss her zwischen dem ersten und zweiten Band einzuordnen. Da hier aber die fabelhafte Geschichte des ersten Bandes zum Abschluss kommt, will ich den Teil nicht missen. Ich muss im Nachinein übrigens sagen, dass auch der Stil der deutschen Ausgabe sehr gut war und wunderbar zur englischen Ausgabe gepasst hat, so dass der Sprung zwischen dem ersten und den beiden anderen Bänden zumindest stilistisch und sprachlich minimal war. Ich lese eben einfach gern auf Englisch, wenn ich kann.