Nach Strike und Das Herz von Paris war ich irgendwie auf dem Frankreich-Trip. Ein leichter Roman mit dem Titel Merci Paris: Liebe auf den ersten Klick, knappe 280 Seiten, geschrieben von Rose Bloom, kam mir da gerade recht.
Nachdem Paula ihren langjährigen Freund im Bett mit einer anderen erwischt hat, sind Männer für sie gestorben. Viel lieber würde sie sich auf ihre Arbeit als Fotografin konzentrieren, würde ihr kleingeistiger Chef eines Fotostudios sie nur lassen. Da kommt ihr das Angebot eines französischen Künstlers, als seine Assistentin in Paris zu arbeiten, gerade recht. Kurzerhand packt sie die Koffer und fällt aus allen Wolken, als sie in Pairs Nic wieder begegnet, dem charismatischen Mann, mit dem sie ihr erstes ‚One-Night-Stand‘ hatte.
Bei den Handlungssträngen ist ein bisschen Chaos vorprogrammiert. Ein gut durchdachter Roman kommt damit aber klar und kann auch noch überraschen. Mir war Merci Paris teilweise zu sehr vorhersehbar. Ein dominanter Mann, der auch noch Geld hat und gutaussehend ist. Eine Beziehung, die leidenschaftlich ist und vor allem dadurch besteht, dass beide die Finger nicht voneinander lassen können. Eine Erzählerin, die so tut, als wolle sie keine Männer mehr, aber eigentlich den Märchenprinzen sucht.
Dabei ist das Grundgerüst gut und der Stil wirklich angenehm. Kein großer Kitsch, sondern Paula als Erzählerin, die gerne klar und nüchtern ist. Noch dazu kommt mit Paris ein Schauplatz dazu, der nicht nur viel bieten kann, sondern auch innerhalb der Geschichte einen Bezug für Paula hat. Gerade hier hätte viel Tiefe in das Buch gelegt werden können. Wurde aber leider nicht. Paris wird nur in wenigen Szenen greifbar, Paulas Bezug zur Stadt durch ihre Großmutter wird genannt, bleibt aber oberflächlich, da die Erinnerungen nie wirklich benannt werden.
Auch figurentechnisch bleibt der Roman vor dem Ziel stehen. Die Ansätze sind gut, sehr gelungen und die Figuren gewinnen schnell Kontur, die dann aber unscharf bleibt. Entwicklung gibt es wenig. Selbst Paula dreht sich eher im Kreis, als dass sie vorwärts kommt und ist zudem eine sehr zurückhaltende Figur, der es schwer fällt für sich selbst Partei zu ergreifen. Ein Opfer unter Tätern. Und damit auf jeden Fall keine starke Frau, sondern eine, die den starken Mann an ihrer Seite braucht.
Merci Paris zeigt gute Ansätze, die dann aber nicht umgesetzt werden. Vielleicht kommt hier auch wieder meine Abneigung gegen Schnulzen heraus, aber bei mir konnte der Roman leider nicht landen. Ein vorhersehbarer Plot und eine blasse Protagonistin konnten mir trotz gutem Stil das Buch nicht nahe bringen.