Für einen guten Fantasy-Roman bin ich immer zu haben und die Geschichte von Die Wandlerin von Mona Stärk, erschienen 2015 bei editionfredebold mit 283 Seiten hat mich gleich interessiert. Drachen, Menschen, Mischungen. Klingt schon mal spannend.
Mella ist unter Menschen aufgewachsen, erst als Jugendliche erfährt sie, dass ihre Mutter die Wandlerin war – und Mella nun deren Erbe antreten soll. Mit einem Stein, der ich die Fähigkeiten verleiht, ihre Gestalt zwischen Drache, Mensch und Talkoon (Mensch mit Drachenflügel) zu wechseln. Unterrichtet wird sie dabei von dem Mann, der ihre Mutter nicht hat beschützen können und deswegen einen grausamen Rachefeldzug gestartet hat, dessen Schuld noch immer auf seinen Schultern lastet. Hin und her gerissen zwischen allen Kräften, Herrschern und Gefühlen muss Mella schneller ihren Platz einnehmen, als ihr lieb ist, denn der Krieg mit den Drachen ist in vollem Gange und sie wird auf die Suche nach Elfen geschickt, der letzten Hoffnung.
Die Handlung hat mich schnell in ihren Bann gezogen. Mit kleineren Startschwierigkeiten, denn die Geschichte setzt praktischen mittendrin ein und manches wird nur im Vorbeigehen erklärt, die Vergangenheit, die durchaus noch eine Rolle spielt, nur selten zur Sprache gebracht, so dass sich einiges erst im Lauf der Geschichte, anderes auch in diesem Band gar nicht herausfinden lässt. Leerstellen bleiben und die ein oder andere ist durchaus ein großes Fragezeichen, dass dem Roman anlastet.
Der Stil ist sehr wechselseitig. Sehr gute, flüssige Passagen, wechseln sich mit eher schleppenden, in die ich einfach nicht hineingekommen bin. Die Charaktere sind sich nicht immer treu und vielleicht fehlen einfach noch Informationen, die sich in einem späteren Band erschließen, dass auch diese Geschichte rund wird. Der personale Erzähler springt zwischen den Figuren, was mehrere Sichtweisen ermöglicht, manchmal aber auch den Lesefluss stoppt, weil der Leser sich erst nach einigen Zeilen der neuen Situation gewahr wird und umdenken kann.
Schön finde ich, wie die Gefühle vermittelt werden und die Spannungen rüberkommen. So fiebere ich als Leserin mit, auch wenn ich Schwächen im Buch gefunden habe. Die innere Zerrissenheit der verschiedenen Figuren ist gut dargebracht und verständlich. Die Charaktere sind tief gezeichnet und keine bleibt nur oberflächlich dargestellt.
Die Handlung ist vielseitig und hat gute Wendungen eingebaut. Manche sind sehr sprunghaft, mitunter wird dabei die Logik des Romans angekratzt. Das Ende ist sehr plötzlich und wirkt ein bisschen schnell hingeklatscht. Hier hätte ich mir etwas mehr erhofft.
Im Ganzen ist das Buch ein Roman, der gerade für Freunde der fantastischen Literatur und Drachen-Liebhaber ein Leseereignis wert ist. Ich denke, die folgenden Bücher werden einige Punkte, die jetzt noch unklar bleiben, aufgreifen und zu Ende führen. Schwächen bleiben aber bestehen, die vielleicht Geschmackssache sind, mir aber einfach nach einer noch ausbaufähigen Grundlage erscheinen.
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Hallo Eva-Maria,
ja stimmt und der Hauptpreis ist der Oberhammer.
LG..Karin…