6 – Tatin Giannaro und der Duft von Mandarinen

Der #WirlesenFrauen-Neujahrskalender präsentiert euch vom 1.12.2019 bis zum 6.1.2020 63 Autorinnen und ihre Werke. Lernt neue Schriftstellerinnen kennen und findet großartigen Lesestoff! Heute bei mir: Tatin Giannaro, deren Roman Wahrheit in Gefahr an die Ägäis führt. Obacht: die Buchvorstellung und die Verlosung dazu findet ihr bei Tatin selbst.

Hobby und Beruf

Autorin Tatin Giannaro
Tatin Giannaro auf der Suche nach der Wahrheit

Schreibtrieb: Willkommen beim #WirlesenFrauen Neujahrskalender, Tatin. Was bedeutet „Feminismus“ für dich?
Tatin Giannaro: Feminismus bedeutet für mich, sich dafür einzusetzen, dass alle Menschen gleiche Rechte haben. Nicht nur auf dem Papier des Grundgesetzes, sondern in der Praxis, in den kleinen Dingen des Alltags und in den grossen Dingen des Lebens. Das setzt voraus, den anderen Menschen als Mensch zu respektieren, weil dieser Mensch lebendig ist und da ist, nicht auf Grund von irgendwelchen willkürlich gewählten Eigenschaften. Und dafür kann sich jeder andere Mensch einsetzen.

Schreibtrieb: Wie reagierst du, wenn jemand sagt, dein Schreiben sei ja nur „Hobby“?
Tatin Giannaro Das hat mir bisher niemand gesagt. Ich würde antworten, das ist kein Hobby, das ist mein Beruf. Und wer das Hobby zum Beruf machen kann, ist besser dran, als diejenigen, die in einem Job nur des Geldes wegen den Hauptteil ihrer Zeit zubringen – und zwar unglücklich.

Der Duft von Mandarinen

Schreibtrieb: Hast du ein Patentrezept für Winterstimmung?
Tatin Giannaro Maronen / Esskastanien auf dem Herd rösten und essen; Mandarinen schälen, schon der Duft dabei bringt Wintergefühl. Dazu Weihnachtskekse, am liebsten die meiner Mutter. Dann sieht die dunkle Jahreszeit gleich ein wenig heller aus.

Schreibtrieb: Oh ja, ich liebe Mandarinenduft auch. Was passiert, wenn du beim Schreiben die Zeit vergisst?
Tatin Giannaro Dann bin ich ganz in meiner Geschichte drin. Die Worte schreiben sich fast von selbst, die Finger kommen manchmal kaum mit Tippen nach. Zum Glück suche ich ab und zu nach dem richtigen Wort, dann können sich meine Finger kurz ausruhen. Meine Figuren machen durchaus mal, was sie wollen, und nicht, was die Autorin vorhatte. Das wird dann oft besser, als ich geplant hatte. Ich vergesse alles um mich herum, sogar Wasser zu trinken. Da ist ein Gefühl, dass etwas Besonderes passiert beim Schreiben. Das macht die ganze harte Arbeit, die das Schreiben ist, wett und wunderbar.

Schreibtrieb: Wenn es keine Mandarinen sind, was ist dann deine liebste Winternascherei?
Tatin Giannaro: Kourabiedes. Das sind griechische Weihnachtskekse. Ein ganz mürber Teig, der auf der Zunge zergeht, bedeckt von einer dicken Schicht Puderzucker. Am liebsten in der Version meiner Mutter, in Form von Sternen.

Roman, Geschichte und Gedichte

Das Cover von Wahrheit in Gefahr zeigt ein Gemälde, bei dem abstakt oben die rote Sonne aufgeht und unten das blaue Meer liegt
Der Roman Wahrheit in Gefahr von Tatin Giannaro

Schreibtrieb: Woran schreibst du gerade?
Tatin Giannaro: Ich schreibe an einer Fortsetzung der Wahrheit in Gefahr. Der Roman steht alleine, es gibt jedoch noch viele Dinge, die meine Figuren erleben (werden), so dass ein weiteres Buch her muss. Und weil meine Leser mich danach gefragt haben. Die Pläne für die anderen Bücher, die ich habe, kommen danach dran. Gleichzeitig schreibe ich Kurzgeschichten für meine Leser und habe meinen dritten Gedichtband begonnen.

Schreibtrieb: Wem sollte man dein Buch Wahrheit in Gefahr schenken?
Tatin Giannaro: Schenkt mein Buch Menschen, die Geschichten lesen wollen über Frauen der Gegenwart, die selbst denken, in einem Stil, der Spannung, Humor und Gedanken über das menschliche Verhalten und unser modernes Leben vereint.

Schreibtrieb: Das klingt toll! Was ist das tollste Kompliment, das du je zu deinen Büchern bekommen hast?
Tatin Giannaro: Ich habe mich sehr gefreut, als eine Leserin schrieb, dass sie meinen ersten Roman 7 Monate vorher gekauft und mit grosser Begeisterung gelesen hatte und dass sie bis zu diesem Tag immer wieder daran dachte. Zu hören, dass mein Werk nachhaltigen Eindruck hinterlässt, dass etwas – offensichtlich Positives – im Leser zurückbleibt, ist eine schöne Bestätigung für meine Arbeit.

Schreibtrieb: Kommen wir zu meinen Assoziationsfragen. Bereit?

Tee oder Kaffee: Beides! Der Earl Grey Tea morgens ist für mich ein guter Start in den Tag. Und der Duft von frisch gebrühtem Kaffee kündigt den Geschmack des heissen, belebenden Getränks an, das zu wunderbaren Gesprächen mit Freunden passt.
Sofa oder Sessel: Sofa. Ich habe gerne Platz und die Möglichkeit, die Stellung einzunehmen, die gerade meiner Stimmung entspricht: sitzen, liegen oder etwas Bequemes dazwischen.
Lila oder Orange: Orange. Es erinnert mich an den Duft und den Geschmack von frisch gepresstem Orangensaft und an die aufgehende Sonne. So fängt der fröhliche Morgen eines positiven Tags an.
Decke oder Kissen: Decke. In die kann ich mich gemütlich einkuscheln, mich rundherum einwickeln oder sie wegschieben, wenn sie mir zu warm geworden ist. Das Kissen ist zu klein dafür.

Zur Info: Die Buchvorstellung und das Gewinnspiel für heute findet ihr bei Tatin direkt.

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