Eisprinzessin von Carla Blumberg hat mich bei Blogg dein Buch interessiert und konnte gleich für eine der Februar-Nebenaufgaben herhalten. Erschienen ist der kurze Roman bei dotbooks im Januar diesen Jahres mit 190 Seiten.
Sofie fristet ein eher unglückliches Dasein als Telefonistin eines Verlages, Tochter einer verrückten Mutter, Ex-Freundin eines Weltentdeckers und heimliche Verehrerin eines Akt-Models. Dabei stehen ihr ihre toten Großeltern zur Seite, auch wenn sie wenig machen können, um Sofies Leben leichter zu machen. Als sich aber ihre Mutter mit ihrer besten Freundin zusammentut, um Sofie und das Aktmodell zueinander zu führen und plötzlich auch noch der weltumsegelnde Ex-Freund vor der Tür steht, wird es selbst Sofie zu bunt.
Klingt in der Kürze ehrlich gesagt interessanter, als beim wirklichen Lesen. Die Handlung war eher fade, mal zu langweilig, mal zu abgedreht, um noch glaubhaft zu sein. Beim genauen Hinsehen sind Sofies Probleme auch eher lächerlich – immerhin bekommt sie was sie will. Etwas Würze bringen die verdrehten Wendungen, die toten Großeltern und vor allem der Stil.
Denn der Stil ist wirklich interessant. Der rote Faden der Geschichte geht da schon mal verloren, der Leser muss konzentriert bleiben, um alles zu verstehen. Ich gestehe, ein oder zwei Mal zurückblättern gemusst zu haben. Absatzlos geht es da auch schon mal zu, so dass der Leser von A nach B katapultiert wird und das erst merkt, wenn er schon bei C angelangt ist. Die Charaktere sind dann auch eher eindimensional, selbst zu Sofie konnte ich keine Nähe aufbauen, alles wirkt wie aus weiter Ferne. Als einzige Nebenfigur bringt die demente Nachbarin etwas Farbe ins Spiel, wenn auch geradezu unpassend (für die eigentliche Komik des Buches).
Tatsächlich erscheint Sofie als ein Kind, das nach wie vor nicht erwachsen werden will, und mit der Welt absolut überfordert ist – nicht dass ihre Mutter oder ihre Freundin da anders wären. Ziemlich schwach sind diese Frauenfiguren und wenig unterhaltsam. Die toten Großeltern, die nebenbei über ihr Leben sinnieren, sind da wesentlich glaubhafter und klarer. Die Protagonistin aber bleibt eine langweilige, unglaubwürdige Figur.
Ein Buch, das leider absolut nicht überzeugen konnte, aber gerade durch den nicht so gradlinigen Stil dann doch kein absoluter Reinfall war.