Für meine allererste Leseaufgabe überhaupt habe ich mich für den ersten Band der Pan Trilogie von Sandra Regnier mit 379 Seiten entschieden. Und so hat mein Lesejahr gleich mal hervorragend angefangen.
Die 18jährige Felicity sieht sich plötzlich mit einer ungewohnten Situation konfrontiert: der neue und überaus gutaussehende Schüler Lee sitzt in jedem Fach neben ihr und fängt an, ihr Avancen zu machen. Dabei mach sie neben ihm keine gute Figur: etwas mollig, mit zerzausten Haaren und nicht immer gewaschen fragt sie sich, was der Neue an ihr findet. Denn immerhin könnte er jede habe. Gerade das stört sie so und sie sieht keine Chance, dass da mehr als Freundschaft passieren kann. Doch plötzlich hat Felicity erschreckend reale Visionen, ihre Mutter will, dass sie den Familienpub übernimmt und Lee macht sie mit ihrem Lieblingsschauspieler bekannt, der sich prompt in sie verguckt zu haben scheint. Kurz, ihr Leben gerät gehörig aus den Fugen. Und als Krönung reist sie von einem Moment zum anderen mit Lee in die Vergangenheit, wo er ihr eröffnet, ein Elf zu sein und als Zeitreiseagent zu arbeiten.
Was wie eine bunte Mischung aller möglichen fantastischen Klischees klingt, macht sich auf dem Papier überaus gut. Felicitys schwarzer Humor ist göttlich. Schlagfertig gibt sie Konter und macht sich nichts aus den Erniedrigungen des „Star Clubs“, hat sie doch ihre feste Freundesgruppe, die mehr wie eine Familie ist. Lee dagegen ist fast zu gut um wahr zu sein. Er sieht blendend aus, hat gute Verbindungen, hilft mit Kaffee und witzigen Sprüchen. Doch ehrlich, nein, ehrlich ist er nicht so ganz. Immerhin belauscht er Felicitys Gedanken und rückt selbst bei Konfrontation nicht mit der Sprache heraus. Der Filmstar, der das ehemals graue Mäusschen dann auch noch umgarnt ist fast zu viel des Guten.
Wenigstens ist Lee kein Vampier-Weichei. Er faucht wild und ist auch schnell bereit, handgreiflich zu werden. Und Felicity fällt keineswegs blindlings auf ihn herein. Er ist ihr suspekt und macht ihr Angst. Als einzige scheint sie seinem Charme nicht zu erliegen.
Zwischen Komödie und Ernsthaftigkeit kommt der erste Band der Pan Trilogie zu einem sehr offenen Ende. Kein Wunder, es soll ja weitergehen. Und bei all den offenen Fragen und dem Lesevergnügen habe ich mir die nächsten zwei Teile schon gekauft und hoffe, zwischen allen Aufgaben noch Zeit zum so Lesen zu finden.