Heute trete ich in ganz neue Sphären und habe zum dritten Advent ein wunderbares Rezept für euch mit geheimagentenverdächtigen Lebkuchen. Ich backe jedes Jahr nach diesem Rezept, seit fast 15 Jahren. Tatsächlich habe ich das Rezept bereits als Jugendliche kennengelernt. Eigentlich habe ich sogar eine ganz entscheidende Komponente verändert, so dass diese Köstlichkeit überhaupt erst entstehen konnte. Das Basis-Rezept habe ich aus dem Weihnachtsbackbuch von Tupperware, denn meine Mama war als ich klein war als „Tupper-Tante“ bekannt.
Meine Variation
Ich habe bereits am Anfang aus jugendlicher (völlig blödsinniger) Figurbesessenheit die Butter durch Apfelbrei ersetzt. Das war vielleicht die verrückteste aber auch die genialste Idee meiner Backkunst. Durch den Apfelbrei wird der Lebkuchen fluffig, saftig, süß-sauer und wirklich lecker. Außerdem habe ich den Zucker reduziert, denn der Apfelbrei bringt frische Süße und so klebrig muss es gar nicht werden. Außerdem gestehe ich, dass ich mehr Gewürz nehme, als das Original-Rezept vorgesehen hat, denn ich liebe es, wenn die Lebkuchen intensiv schmecken.
Rühr, rühr, rühr herum
Toll ist übrigens, dass die Zutaten hier nicht etwa in einer Rührschüssel landen und sich im Kreis drehen, sondern geschüttelt werden. Das macht nicht nur Kindern Spaß. Eine große Schüssel mit Deckel und ein Schüttelbecher gehören zum nötigen Repertoire. Für den Backofen reicht ein großes Blech, das mit Backpapier ausgelegt wird. Ich habe dieses Jahr Lebkuchenmuffins gebacken. Das spart mir den Schritt des Schneidens und kleine, handliche Portionen sind quasi schon bereit.
Das Rezept
250 g Mehl
250 g Zucker
200 g Rosinen (wenn ihr auf Rosinen nicht steht, könnt ihr anderes Trockenobst nehmen, dann aber am besten klein schneiden. Ihr könnt die Früchte aber auch weglassen und dafür gehackte Nüsse nehmen. Oder ihr erhört einfach Mehlmenge und die Menge der gemahlenen Nüsse).
200 g gemahlene Nüsse (ich glaube im Original ist es halb Mandel, halb Haselnuss. Ich nehme immer, was gerade da ist, die Lebkuchen schmecken so oder so grandios^^)
Zimt – soviel, bis die ganze Küche danach duftet. Himmlisch.
Lebkuchengewürz. Das Originalrezept will noch gemahlene Nelken. Die habe ich aber nie zu Hause. Dafür haue ich auch immer ordentlich Lebkuchengewürz rauf, immer soviel, wie mein Gefühl mir rät. Ursprünglich sollten je 3 TL Zimt und Lebkuchengewürz sowie ein TL Nelken zu den trockenen Zutaten kommen.
ein Päckchen Backpulver
Die trockenen Zutaten kommen in eine große Schüssel. Decke drauf und los schütteln. Der Deckel muss gut sitzen und es muss noch gut Platz sein, denn noch fehlt dem Teig so einiges.
250 ml Milch (am besten aufwärmen)
2EL Honig (die können dann prima in der lauwarmen Milch aufgelöst werden)
4 Eier
250 g Apfelbrei (gerne aus Omas Garten, frisch gekocht oder schlicht gekauft und am besten ohne Zuckerzusatz)
in den Schüttelbecher geben und wieder schütteln. Das gibt Armmuskeln und kann prima von helfenden Händen gemacht werden. Ob backskeptischer Partner oder backwütige Brut – schütteln ist kinderleicht. Schließlich wird es interessant. Die geschüttelten, flüssigen Zutaten zu den festen geben und – ihr ahnt es bestimmt – wieder schütteln. Da kann sich James Martini noch eine Scheibe abschneiden. Wirklich gut schütteln, damit alles zu einer Masse wird. Homogen ist die nicht, das verhindern schon die Rosinen, aber fest und flüssig sollte auf jeden Fall durchgängig vermischt sein. Rauf aufs Blech oder rein in die Muffinform. Wer lustig ist, kann noch geschälte Mandeln zur Deko auf den Teig legen. Ab in den Backofen und bei 200 °C (ich nehme Heißluft) 20 Minuten backen.
Schöne Sache
Aufpassen, er ist verdammt heiß, auch wenn er so köstlich duftet, dass ihr sofort Lebkuchenbäcker werden wollt. Aufschneiden oder aus den Formen holen und abkühlen lassen. Auch lauwarm schon eine kulinarische Köstlichkeit. Einziges Manko an diesem Lebkuchen: er ist keine drei Wochen (oder länger) haltbar. Macht aber nichts. Morgen ist er eh all. Und weil er so einfach und schnell zubereitet ist, macht das gar nichts. Mein geschüttelter Lebkuchen ist auch am Abend schnell im Ofen.
Die Gefahr
Wenn ich Lebkuchen gebacken habe, riecht das übrigens die ganze Verwandtschaft. Ich ahne ja, dass es da verschlungene Pfade der Information gibt. Meine Mutter kommt vorbei, mein Bruder meldet sich unerwartet, mein Vater zeigt sich von seiner besten Seite. Ein pawloscher Reflex? Egal. Denn das sind MEINE. Muhahahaha
Und wenn ihr das aktuelle Wochenpäckchen das eure nennen wollt, kommentiert diesen Beitrag und achtet auf die Teilnahmebedingungen meines Adventskalenders.
Klingt absolut zum Reinlegen!!! Ich kann ihn schon riechen… Hab das Rezept gespeichert und werde es auch mal nachbacken. Das mit dem Apfelmus finde ich genial! 😀
Nächtliche Grüße vom monerl
Ich hab mich noch nie an Lebkuchen probiert, aber das klingt echt toll. Vielleicht sollte ich mich doch auch mal daran versuchen.
Ich wünsche euch einen schönen 3. Advent
Liebe Grüße
Martina Suhr
Hört sich echt interessant an auch wenn ich eher selten back.
Lg Bonnie
Ein tolles Rezept für den 4. Advent. Da werden die Butterplätzchen Konkurenz bekommen.
Zur magischen Anziehung des Schüttellebkuchens: Es handelt sich hier eindeutig um Gedankenübertragung. Und noch eine Anmerkung zur Herstellung des Lebkuchens: Wer zu faul ist zum schütteln schmeißt alles in den Mixer und lässt den das schön langsam vermischen. Njami!
Schmeckt auch gut mit Amaretto……………