Malalas magischer Stift – Malala Yousafzai

Bereits im letzten Jahr habe ich euch ein Kindersachbuch über Malala Yousafzai vorgestellt, das die Nudel zum Nikolaus bekommen hat. Kurz danach habe ich in der Verlagsvorschau des Nord Süd Verlags noch ein Buch zum Thema entdeckt – geschrieben von Malala selbst und erschienen am ersten Februar: Malalas magischer Stift. Natürlich habe ich sofort zugegriffen. Vielen Dank an den Verlag für mein Rezensionsexemplar. Übersetzt wurde das Buch von Elisa Martins aus dem Englischen und mit Illustrationen von Kerascoёt verfeinert.

Malala erzählt ihre eigene Geschichte. Ohne den Anspruch, ein Sachbuch zu sein, spricht das Buch auch von Magie und Kraft in unserem Innern. Sie berichtet dabei von Kindheitserinnerungen und Anekdoten. Im Mittelpunkt steht der magische Stift, den Malala selbst aus einer Kinderserie kennt. Der Stift wird zur Metapher der Kraft der Gedanken und der eigenen Meinung. Malalas Suche nach dem magischen Stift ist mehr als eine Geschichte oder eine Fabel.

reale Geschichte zum Kinderbuch gemacht

Auf grandiose Art und Weise wird das komplexe reale Geschehnis heruntergebrochen zu einer Erzählung für Kinder. Indem aus Malalas Blickwinkel berichtet wird, ist die Sicht eine angenehm kindliche, die sich dennoch auf das Wichtigste konzentriert. Ein Gespräch mit dem Vater, Wünsche eines Kindes und das Unverständnis, dass Mädchen nicht in die Schule gehen dürfen. Mit einfachen Gedankengängen zeigt das Kinderbuch mehr Empathie und Vernunft, als so manches für Erwachsene.

Die Illustrationen dazu sind passend zum Text und erzählen mit. Malalas Zuhause, ihr Schulweg, ihre Träume. Ohne zu verkitschen oder auch zu trist zu wirken, ergänzen die Grafiken die Erzählung ideal. Auch hier dominiert der goldene Stift. Er kommt nicht nur zum Einsatz, wenn Malala träumt, sondern eben auch, wenn sie beginnt, zu schreiben. Diese Komposition finde ich sehr angenehm. Dass der Kopfschuss hier nicht explizit erwähnt, sondern lediglich angedeutet wird, passt zum Genre.

Malalas magischer Stift ist eine wunderbare Geschichte über die Kraft einer kleinen Stimme, so erzählt, dass bereits kleinere Kinder daran teilhaben können und es auch für größere noch interessant ist. Ohne dass der Stil zu banal wirkt ist die Sprache kindgerecht gehalten. Malala richtet sich an die Leser direkt und neben einer Biografie über die Autorin beinhaltet das Buch am Ende auch einen Brief Malalas an ihre Leser, ihre „Freunde“, der jedem Mut macht, an die eigene Stimme zu glauben.

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4 Kommentare

  1. Das scheint ein nettes Buch zu sein – der magische Stift auf dem Cover ist es in jedem Fall!
    🙂

  2. Lieb Eva,
    herzlichen Dank für diese schöne Buchvorstellung! Ich hatte das Buch bisher noch nirgends gesehen. Es ist toll und ich werde es mir demnächst kaufen. Ich war letztes Jahr so sehr von Malalas Buch begeistert, sodass ich alles über und von ihr lesen möchte, das ich finde. Ich habe „Ich bin Malala“ als Hörbuch gehört und es war wundervoll, sich ihre Geschichte und ihre Gedanken vorlesen zu lassen. Ich konnte sie richtig auf mir wirken lassen. Dieses Kinderbuch ist die perfekte Ergänzung! Hast du es eigentlich mit einem von deinen Kinder gelesen / besprochen? Ihre Reaktion würde mich doch sehr interessieren…
    GlG vom monerl

    1. Wir haben es mehrmals gelesen. Sie kannten ja bereits die Biografie für Kinder, die ich oben auch verlinkt habe. Also kein neues Thema. Die Nudel ist sehr begeistert. Sie wird nächste Woche fünf und schaut sich das Buch auch gerne so an. Keule wird im April zehn und liest das Buch auch gerne alleine. Wenn ich das Buch vorlese, ergänze ich es auch hier und da, damit die Kinder nicht nur beschallt werden, sondern auch dabei bleiben. Wegen der wirklich schönen Illustrationen und dem kinderfreundlichen Text werden sowohl die Kleine, als auch der Große abgeholt. Der kleine Knopf (3) lauscht immer mit, die Botschaft ist für ihn aber noch etwas schwer zu verstehen.

  3. Ganz lieben Dank für deinen sehr ausführlichen Kommentar! Die erste Verlinkung habe ich doch tatsächlich übersehen, da sie sich so kaum abhebt. Gut, dass du es nochmal erwähnt hast. Meine beiden sind ja auch noch kleiner (3,5 Jahre und 2 und 3 Monate). Aber das ist ja nicht schlimm. Es wird ganz schnell die Zeit kommen, in der sie es verstehen werden.
    Ich wollte eigentlich auf deinen Kommentar antworten, aber es geht irgendwie nicht. Es öffnet sich kein Feld darunter. Deshalb habe ich jetzt einfach in ein neues Feld geschrieben. 😉
    Liebe Grüße,
    monerl

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