Das kommende Wochenende ist vielerorts das letzte, an dem die Weihnachtsmärkte offen haben. Nur in manchen Städten, in denen pfiffige Menschen den Weihnachtsmarkt gleich auch zum Neujahrsmarkt machen, dauert der Spaß noch länger an. In kleineren Dörfern war letztes Wochenende bereits Schluss. Doch so oder so ist das nächste Wochenende für die Weihnachtsmärkte entscheidend. Es ist das letzte Wochenende vor Weihnachten. Krimskams und Nippes wird genaus gekauft wie große Besonderheiten und feine Leckereien, die Zeit drängt, die Geschenke müssen gekauft werden. Und weil der Weg weit und die Luft kalt ist freuen sich auch die Essstände über regen Zulauf. Am letzten Wochenende habe ich den Weihnachtsmarkt in Schifferstadt besucht, einen wunderschönen Hirtenstall erstanden, Kinderpunsch getrunken (jemand muss ja fahren) und mir einen Crepé gegönnt. Einen Tag später war ich in Dudenhofen auf dem Handwerks-Weihnachtsmarkt, wo ich den Hirtenstall um kleine Pilze und eine Tränke erweitern konnte. Figuren fehlen immer noch, aber ich weiß, dass die Krippe Jahr um Jahr wachsen wird. Wunderschön waren die seltsgemachten Sachen da. Manche freilich auch etwas profan, nett anzusehen, aber nicht wirklich kaufbar, andere überteuert und so schnell dahingemacht, dass ich es selbst besser machen könnte. Eigentlich schade, wenn sich nicht einmal die Weihnachtsmarktstandbesitzer mehr um die Qualität ihrer Produkte sorgen.  Blöd ist, dass ich mir bei dem Ausflug in den kalten Winterwald die Füße ordentlich gekühlt habe. Das Fieber kommt und geht, die Nase läuft davon und mein Halz ist mir Schmirgelpapier gefüllt. Dabei steht nächstes Wochenende, am letzten Wochenende, doch mein Lieblingsweihnachtsmarkt auf dem Programm: Deidesheim.
In alle Frühe brechen wir da auf, trinken noch ehe der Markt öffnet eine heißte Schokolade im Kaffee und sorgen dann zuerst für die Gewürze, die bis nächstes Jahr reichen müssen. Es geht weiter, an Holzspielzeug und Selbstgebranntem vorbei, zu den teuren Schmuckständen, denn Schauen kostes nichts. Jedes Jahr bleibe ich bei den Spieluhren stehen und überlege, eine für meinen Mann mitzunehmen, der sie sammelt, wie Schneekugeln und Weihnachtsdorfhäuschen, lasse es dann aber doch. Im vergangenen Jahr habe ich ihm zumindest eine gebastelt. Rot mit goldenem Rand und zwei Häuschen mit Tannenbäumen obendrauf, gesäumt von Schnee. Die goldene Mitte des Weihnachtsmarkt macht für uns immer der zauberhafte Stand des Syrers, von dem ich mittlerweile dutzende Schals, Tischdecken, Tischsetz und einen Ring habe. So fein gearbeitet, so schön, und der Mann ist nie um einen guten Spruch verlegen. Dann geht es zurück und die meisten Stände kennen wir jetzte schon. Erst hinter dem Gewürzstand wird es wieder interessant. Wieder Schmuck, wieder Spielzeug und Krimskrams. Und ich hoffe noch, dass ich bis Samstag meine Stimme wiedergefunden habe und hin kann, nach Dudenhofen, auf den letzten Weihnachtsmarkttag des Jahres.

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