Weder Prosa, noch Lyrik, dafür dennoch wichtig: Macht mit beim Schokoladenboykott.
Und bevor alle Schoko-männer-liebhaber aller Geschlechter die Nase rümpfen, diesen Vorschlag gerade im Advent zu bringen (der tatsächlich eigentlich auch mal Fastenzeit war), gebe ich Entwarnung. Esst Schokolade. Haut rein, so viel ihr könnt. Bis euer Mund vor Kakao verschmiert ist und euer Bauch schmerzt, wegen Zucker, Verstopfung und Fett. Lasst euch den Spaß nicht nehmen, kauft Schoko-Nikoläuse und Schokoriegel. Aber nicht von jedem.
„Im Jahr 2001 wurde von den großen Schokoladenherstellern Nestlé, Hershey’s, Guittard, Mars und anderen das Harkin-Engel-Protokoll verabschiedet, in dem sich die Schokoladenhersteller selbst verpflichteten bis 2005 die Kinderarbeit auf ihren Kakaoplantagen zu beseitigen.“
Klingt doch super, keine Kindersklaven mehr, die von Menschenhändlern verschleppt werden, um den Kakao für unsere Lieblingsschokolade zu gewinnen. Endlich ohne Sünde genießen, jedenfalls fast. Oder doch nicht?
„Denn was seit dem Erlass des Protokolls passiert ist, ist – nichts.
Kinder werden weiterhin im Alter von etwa acht Jahren verschleppt und von Menschenhändlern an Kakaoplantagen-Besitzer verkauft. Noch immer leiden und sterben sie unter den menschenunwürdigen Bedingungen, denen sie auf den Plantagen ausgesetzt sind. Drei Hand voll Reis bekommt ein Kindersklave pro Tag, was seine Kosten pro Stunde Arbeit auf unglaubliche 3 Cent steigert. Drei Hand voll Reis. Genug, um das Kind nicht sterben zu lassen, zu wenig, um es wirklich zu ernähren. Unterernährung, Krankheit, blutende Wunden an Armen und Beinen. Das sind die Kosten, die diese Kinder für uns zahlen, damit wir uns morgens Nutella auf die Stulle schmieren können. Damit wir uns diese exklusive Süßigkeit Rocher schmecken lassen können.“
Da vergeht mir jedenfalls der Appetit. Egal, wie lecker. Egal, wie weihnachtlich. Egal, wie gewöhnt. Egal, wie viel einfacher das Wegsehen wäre. Also lasst uns handeln. Und wie kommt am besten bei profitgeilen Unternehmen an? Indem der Profit gemindert wird.
Darum läuft seit gestern bereits der Boykott gegen die großen Schoko-Riesen. Bis zum 15.12. geht die Bitte durch die Welt, die Finger von den Schokoprodukten der Firmen Nestlé, Hershey’s, Guittard und Mars, damit sie merken, das wir Kindersklaven nicht tolerieren. Je mehr Menschen auf die Produkte verzichten, desto höher der Umsatzeinbruch, gerade in der Vorweihnachtszeit macht sich das bemerkt. Noch vierzehn Tage keine Schokolade kaufen, schafft ihr das?
Und dabei ist ja gar nicht jede Schokolade zu boykottieren. Es gibt Fairtrade Produkte, sogar bei Lidl, und Bio-Anbieter, wie Rapunzel, bei denen Kinder nicht versklavt werden. Vielleicht kennt ihr selbst einen Pralinenladen mit feinster Schokolade, für die keine kleinen Hände dran glauben müssen. Vierzehn Tage, das ist nicht lange, das ist nicht viel und eine Bitte an die Welt, Prioritäten zu setzten. Schokolade ohne Kinderarbeit!
Weiter Infromationen: Dokumentation (Video1, Video2, Video3)
Aufmerksam auf die Aktion, die ich unterstütze, wurde ich auf Facebook, durch die Veranstaltung „Keine Schokolade„. Dort stammen die obigen Zitate und Verweise ausnahmslos her.
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