Jana Tomy im romantischen Interview

Glaubt ihr an die Liebe auf den ersten Blick? Ich denke ja, es gibt auf jeden Fall Bücher und Autoren, bei denen vom ersten Moment klar ist, dass eine Verbindung besteht. Und was passt besser zum Valentinstag, als sich frisch zu verlieben? Bei Stefan Godot, Nina C. Hasse und Kia Kawaha hattet ihr heute schon die Gelegenheit dazu – und ich garantiere, dass niemand eifersüchtig auf den anderen wird, wenn ihr sie alle liebt. Ein besonderes Sternchen habe ich mir noch aufgehoben: Jana Tomy, deren Autorenseite noch ganz frisch im Netz aufgetaucht ist. Sie will dieses Jahr ihren großen Traum, Autorin zu werden, verwirklichen und hat 2017 ihr freiwilliges Autorenjahr gestartet.

Romantik ist ein großes Wort. Es stammt aus dem Altfranzösischen romanz, das alle Schriften meint, die in der Volkssprache verfasst sind. Unter „romantisch“ verstehen wir Sinnliches, Fantastisches, Schauriges, Natürliches, Emotionales. Die Zeit der Romantik (Ende 18., Anfang 19 Jhd.) war eine Rückbesinnung auf katholische Tugenden, aber auch der Spaß am Nervenkitzel, am Mythischen und beängstigend Geheimnisvollen. Darum wird es auch im „romantischen Interview“ nicht (nur) um Rosenblätter und Herzchen gehen. Freut euch auf Jana Tomy, BartBroAuthor mit Herzchenwolken, aber ohne Pferd.

Schummriges Kerzenlicht ist genau ihr Ding: Autorin Jana Tomy (Foto: Jana Tomy)
Schreibtrieb: Die Romantik ist die Zeit der Volkgeschichten und Märchen. Welches ist dein Lieblingsmärchen und warum?

Jana: Das ist eine wirklich knifflige Frage. Als Kind habe ich viele Märchen erzählt bekommen. Irgendwann kamen dann die Disney Verfilmungen. Und ich glaube heute existiert ein verzerrtes Bild davon…
Darum nenne ich hier eines der Traditionellen Märchen. 3 Nüsse für Aschenbrödel.
Es verzaubert mich immer wieder aufs Neue, denn es ist die perfekte Mischung aus Tugend, Geheimnissen, Liebe und ein bisschen Magie.

Schreibtrieb: Die romantische Liebe besteht aus großer Sehnsucht, Herzschmerz und einer grandiosen Erfüllung im Zusammensein. Welche Liebesgeschichte hat dich denn so richtig gerührt?

Jana: Ich habe das Gefühl, Liebesgeschichten sind mittlerweile etwas fast Alltägliches geworden… Vor allem im Film.
Aber: wenn ich wählen müsste, dann würde ich die Geschichte von Joel und Clementine aus dem Film Vergiss mein nicht! nehmen. Es geht um eine Zeit, in der man Erinnerungen löschen lassen kann. Sie nehmen beide eine solche Bereinigung ihres Gehirns vor und finden dennoch immer wieder zusammen. Liebe kann man eben nicht einfach löschen.

Schreibtrieb: Valentinstag wird ja gerne als Festtag der Pralinen- und Grußkartenindustrie verpönt. Wie zeigst du denn deinen Liebsten sonst, was sie dir bedeuten?

Jana: Ich verbringe Zeit mit ihnen. Höre ihnen zu. Rede. In einer so schnelllebigen Welt ist die Zeit ein wertvolles Gut und ich verbringe sie so oft ich kann vor allen mit den Menschen, die mir etwas bedeuten.

Schreibtrieb: Der heilige Valentin von Terni wird dafür verehrt, dass er Liebespaare trotz Verbot nach christlichen Riten getraut hat. Dafür wurde er am 14.02.269 hingerichtet. Für welche Überzeugung würdest du dein Leben riskieren?

Jana: Eine Frage, die man nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Ich antworte aber dennoch: für meinen Glauben. Er ist ein wichtiger Bestandteil meines Lebens und wenn ich ihn verleugnen würde, worauf könnte ich dann noch aufbauen?

Schreibtrieb: Romantik hat epochengeschichtlich auch immer etwas mit Schaudern und Fürchten zu tun. Vor was fürchtest du dich bei der Liebe am meisten?

Jana: Vor der Abhängigkeit. Liebe ist etwas wundervolles, aufregendes. Aber je tiefer sie geht, desto weniger möchte man sie wieder aufgeben. Manchmal würde ich sie tatsächlich als Droge bezeichnen. Interessant finde ich die beiden verschiedenen Möglichkeiten der Abhängigkeit, in die man rutschen kann. Zum einen, von dem Gefühl selbst, welches die Liebe verursacht. Zum anderen den Menschen, den man liebt. Die Abhängigkeit kommt gerne auch schleichend und unbemerkt, darum sollte man sie man sie nie verharmlosen.

Schreibtrieb: Mal ehrlich, es wird Frühling, die Bienlein summen, die Vögel zwitschern, die Bärte wachsen. Was gehört für dich zu einer romantischen Stimmung einfach dazu?

Jana: Kerzen! Ja, okay. Ich bin altmodisch. Aber es ist wirklich so. Richtig romantisch wird es erst mit einem Feuer. Da darf es meinetwegen auch ein Kamin oder ein Lagerfeuer sein. Vielleicht sollten wir uns dann auf eine offene Flamme einigen?

Kaum etwas ist romantischer als Kerzen, findet Autorin Jana Tomy (Foto: klimkin / pixabay.de)
Schreibtrieb: Und was ist zu viel? Wo fängt für dich der Kitsch an, alles zu vermiesen?

Jana: Ich würde ja jetzt sagen, bei Herzchenwolken… aber die hatte ich tatsächlich bei meinem ersten Date mit meinem Freund. Sogar gleich zwei davon. Ich weiß noch, dass ich damals sehr belustigt darüber war.
Darum sage ich: ein weißes Pferd, auf dem mein Mann daher geritten kommt.

Schreibtrieb: Romantische Szenen zu schreiben ist nicht immer leicht. Welche drei Worte sind für dich dabei unersetzlich und warum?

Jana: 1) Augen. Sie müssen sich einfach tief in die Augen sehen, denn darin steht so viel geschrieben!
2) Vorsichtig. Ich finde es einfach süß, wenn sie unsicher sind. Danach darf es gerne schneller gehen, aber anfangs weiß man ja noch nicht, wohin es führt.
3) Erröten. Einfach, weil ich das Wort lieber mag, als „ihre Wangen fühlten sich heiß an“. Für mich klingt es zärtlicher.

Schreibtrieb: Zuletzt noch fünf Kleine Assoziationsfragen. Antworte schnell, ohne nachzudenken, aus dem Affekt:

a) Blumen oder Pralinen > Blumen
b) Rot oder Rosa > Rot
c) Herz oder Hintern > Herz
d) Mund oder Augen > Augen
e) Herz oder Kopf > Herz

 

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