Im Lübbe Imprint Baumhaus Media ist im März Mathias Siebels Ei, Ei, Ei, was seh ich da erschienen. Das Büchlein mit gerade mal 32 Seiten versprüht Witz und einen anderen Blickwinkel auf Eier. Danke an den Verlag für mein Exemplar.
Ich bin ja eigentlich kein großer Freund solcher „Bilder“-Bücher. Aber dieses hat es mir angetan. Allein die Idee, Eier so in Szene zu setzen finde ich schon toll. Und die kleinen Sprüche dazu lassen mich immer wieder schmunzeln. Nachgestellt werden Szenen, die sofort erkennbar sind, leicht zu verstehen und dennoch einen richtigen Biss haben.
Mehr als Eier
Die Eier treten hier als stereotype Personifizierungen auf. Als Superheld und Prinzessin beispielsweise. Und dann doch wieder wunderbar verzerrt. Der Superheld ist superwütend. Unser Lieblingsbild. Ein wunderbarer Wortwitz, pfiffige Ideen und ein Spaß beim Anschauen. Jedes Mal wieder. Dabei werden die Eier in „menschliche“ Szenen gesetzt. Als Karikatur können sie heimlich kritisieren. Das erste Lachen beim Betrachten kommt mit dem Nachdenken. Ist „supersauer“ noch ein eher harmloses Beispiel wie blind und egozentrisch wir in unserer Wut sein können, sind andere Seiten noch kritischer. Aber eben auch nur, wenn der Betrachter er zulässt.
Für Klein und Groß
Die Kinder lieben das Büchlein. Der kleine Trick, jedes „ei“ im Wort mit einer Eiform außenherum zu kennzeichnen verdeutlicht das Thema amüsant. Jeder, der es bisher in der Hand hatte oder „vorlesen“ sollte, hat gekichert. Der Zugang ist leicht, die Sprüche und Bilder funktionieren schnell und durchgängig. Manche Anspielungen müssen gerade den Kindern erklärt werden, über andere musste ich selbst nachdenken. Doch ich mag es, wenn auch diese Bücher nicht zu platt werden.
Nicht zu vergessen, die Inspiration, mit Eiern mal was Anderes zu machen, als sie zu färben. Funktioniert mit Plastik-Eiern übrigens auch. Dann halten die Figuren auch länger. Frischer Wind auf dem Ostertisch und große Augen sind garantiert.