Gestern ist der zweite Teil der Edda reloaded Reihe erscheinen. Götterkind 2 schließt an den ersten Teil an und wirft einiges wieder durcheinander. 285 Seiten hat der Fantasyroman der Selfpublisherin T.S. Elin.
Arawn hat sein Ziel fast erreicht. Als Phillip konnte er das Herz der Frau erobern, die er aufrichtig liebt. Doch er muss ihr noch offenbaren, wer er wirklich ist und wer sie wirklich ist. Denn noch hat Annora keine Ahnung, dass sie eine Vannin und Philipp ein Sohn Odins ist. Ihre Eltern sind über die Verbindung nicht glücklich und versuchen alles, um ihre Tochter von dem Mann fernzuhalten, der zu ihren schlimmsten Feinden gehört. Doch eine viel größere Gefahr braut sich zusammen und droht nicht nur die Hochzeit zu vereiteln.
Gesteigertes Tempo
Während im ersten Band die Liebe zwischen Arawn und Annora sorgsam aufgebaut wurde, gerät diese nun von allen Seiten unter Druck. Odin hat die Warterei satt, Annoras Eltern bekommen Panik und eine Gefahr, mit der keiner gerechnet hat, taucht auf. Na gut, fast keiner. Denn Loki, gewitzt wie immer, verfolgt mal wieder einen ganz eigenen Plan. Die Symmetrie der verschiedenen Handlungen, die am Ende alle zusammenlaufen, ist erstaunlich. Wie choreografiert laufen die Stränge aufeinander zu, schlagen Harken, überschneiden sich plötzlich und ändern alles. War in Götterkind eins das Tempo gemächlich und auf Arawns innere Entwicklung konzentriert, wird es hier spannend. Und zwar so richtig.
Wissen und Unwissen
Auf verschiedenen Handlungsebenen entspinnen sich dabei Überraschungen und führen Charaktere zusammen. Diese Wege werden dabei so durchdacht angegangen, dass alles plausibel und stimmig bleibt. Erst recht für den Leser, der durch die verschiedenen Blickwinkel mosaikartig die Geschichte kennenlernt und dabei stets mehr weiß, als der die Figuren. Ein Teil der Spannung ergibt sich daraus, wie und wann die Charaktere die richtigen Informationen bekommen. Und doch weiß der Leser auch nicht alles. Gerade Lokis Plan wird nicht offenbart. Und der sorgt immer wieder für Richtungswechsel.
Götterkind 2 hat mir beim Lesen großen Spaß gemacht. Das Kennenlernen der Figuren aus dem ersten Teil war hier nicht mehr nötig, so dass Fahrt aufkam und auch der Höhepunkt des Buches ein krachender war. Einer, der alles änderte. Von Annora, die im ersten Band durchaus ihren eigenen Kopf hatte, hatte ich etwas mehr gehofft. Noch ist sie sehr naiv und in einem geradezu kindlich-gehorsamen Kosmos gefangen. Ein kleiner Wehmutstropfen, der mich aber auch neugierig auf die Folgebände macht. Denn was noch nicht ist, kann ja noch werden.
Info: Vom 8-10.09 findet auf FB eine Release-Party zu Götterkind2 statt, bei dem es nicht nur allerlei spannende Beiträge, sondern auch tolle Gewinne gibt.
Vielen Dank Eva für diese tolle Rezension – glasklar und deutlich zeigst du, wie sich der Handlungsschwerpunkt von „innen“ nach „außen“ verschiebt: nicht länger von inneren „Befindlichkeiten“, Glaubenssätzen und Haltungen getrieben, werden Philipp, Annora und ihre Eltern zu Schachfiguren in einem von äußeren Umständen diktierten Spiel.
Annora? wird schon! 😉
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