Die Reise der jungen Magici – Christoph Stark

Bei Blogg ein Buch gibt es seit einiger Zeit auch Indie-Autoren, die über epubli veröffentlicht haben, deren Bücher zum Rezensieren angeboten werden. Da habe ich mir Die Reise der jungen Magici von Christoph Stark ausgesucht, ein fantastischer Roman von 380 Seiten, der eine aufregende Reise verspricht.

Edmond ist Magici -Schüler. Er lernt Heilmittel und Pflanzenstoffe zu erkennen und zuzubereiten und wird eines Tages ein gemiedener wie geehrter Dorfälteste werden. Doch eine dunkle Gefahr legt sich über die Welt, die seit dem Untergang der letzten großen Städte in eine Bauerngesellschaft gerutscht ist. Edmonds Lehrer schickt ihn fort, denn der Junge könnte derjenige sein, der alles zum Guten oder Schlechten ändert und muss in Sicherheit gebracht werden. Auf seiner Reise ist Edmond nicht nur auf der Flucht vor den Handlangern des Königs, der bereits nach ihm sucht, auch alte Geister, Menschenfresser und ungeahnte Gefahren warten auf ihn, aber auch eine andere Magici -Schülerin, die ebenfalls von ihrem Meister weggeschickt wurde, um einen sicheren Unterschlupf zu suchen.

Leider hat mir das Buch nicht so gefallen. Der Einstieg mit einem allwissenden Erzähler, der sich und den Leser auf eine Wir-Stufe stellt war absolut nicht meins. Der Versuch, hier einen überblickenden Vorspann wie im Film zu liefern, schlug einfach fehl. Die Wir-Form hat mich irritiert und später, als sie wiederauftauchte, nur noch mehr konfus gemacht. Die dabei gelieferte Erklärung, warum die irdische Gesellschaft wieder eine bäuerliche ist, fand ich erstens unausgegoren und zweitens schlecht übermittelt. Wie eine oberflächliche Theorie steht sie am Anfang und hat mich als Leserin schon mal von der Geschichte distanziert.

Auch die Mischung aus Science Fiction und Fantasy war nicht gut durchdacht und irgendwie weder das eine noch das andere. Die Geschichte spielt in einer Zukunft der Erde, in der die Technologien durch ein Unglück oder einen Krieg (Das wird nicht gesagt) abgeschafft wurden. Stattdessen leben die Menschen in glücklichen kleinen Dörfern als Bauern und einfache Händler. In Einklang mit der Natur. Trotzdem gibt es einen König. Dazu kommt, dass die Magici durchaus kleinere magische Fähigkeiten haben, die aber nur sehr selten über Vision hinaus gehen. Mal abgesehen von der für mich fehlenden Realität beim bäuerlichen Leben, das hier romantisiert und wünschenswert dargestellt wird, passt für mich die auftretende Magie hier nicht zur Anforderung an eine logisch angedachte Zukunft. Der Zwiespalt zwischen diesen beiden Kräften ist im Roman für mich zu groß und so kommt die Handlung auch auf keinen grünen Zweig.

Die Figuren zumindest sind einigermaßen gut dargestellt. Wenigstens in den Protagonisten kann ich mich als Leserin teilweise hineinversetzen, doch sein Charakter schwankt stark und bleibt sich selbst nicht immer treu. Starke Emotionen sind ihm zwar nicht fremd, doch diese springen einfach nicht über und so bleibt die Geschichte eine im Grunde gute Idee, bei der es immer wieder an der Umsetzung mangelt.

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5 Kommentare

  1. Hallo,

    eine kleine Frage…wie soll ich das verstehen….gemiedener wie geehrter Dorfälteste werden?

    Wie kann man jemanden ehren, den man meidet? also nichts mit ihm zu tunen haben möchte am liebsten.

    1. Liebe Karin,
      klingt nach einem Paradox, oder? Im Buch sind die Magici Dorfälteste, unabhängig ihres Alters. Sie werden geehrt, weil sie gewisse Fähigkeiten haben, die allen nutzen. Aber weil diese Fähigkeiten den Menschen auch ungeheuer sind, werden sie gemieden.

      LG

      1. Hallo und guten Abend,

        Ist heute eigentlich auch nicht anderster oder?

        Man geht nur zum Arzt wenn man muss. Man schätzt als Patient seine Fähigkeiten zur möglichen Heilung der persönlichen Krankheit. Aber ist man wieder gesund…meidet man ihn….

        Diese Gedanken kamen mir erst im Nachhinein..

        LG..Karin..

  2. Das kommt mir so bekannt vor. Ich höre in der Woche keinen Spruch öfter, als ‚Sein se mir net bes, abber isch sag ma ned auf widdersehe sonnern schüss‘ 😉

    Schöne Vorstellung des Buches ansonsten.

    1. Mir kann ja auch nicht alles gefallen^^

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