Aus der Ideenschmiede Oetinger34 kommt Fabiola Delnaos Dark Blue – Das Leuchten der Tiefe, 324 Seiten und momentan nur elektronisch zu bekommen.
Noemi lebt mit ihren Eltern und dem kleinen Bruder in Calypso, einer Unterwasserstadt, in die die Menschheit geflohen ist, als ein Unglück das Leben an der Oberfläche unmöglich gemacht hat. Gespannt lauscht ihr Bruder den Märchen vom Kampf mit den Ondinen, Meermenschen, die am Unglück der Erde Schuld haben sollen. Als ungewöhnliche Dinge geschehen und Noemi für Unfälle verantwortlich gemacht wird, die immer schrecklicher werden, flieht sie. Ihre Anlaufstelle ist ein Forschungsschiff, in dessen Besatzung sie kurzerhand aufgenommen wird. Doch auch dort ist sie vor den Unfällen, die sie verfolgen nicht sicher. Die einzige Rettung für das Schiff und die Mannschaft: aufsteigen, an die Oberfläche. Dort erwartet sie mehr als nur eine Überraschung.
Das Buch wird als Dystopie ausgeschrieben, was leicht zu erklären ist. Es spielt in einer Zukunft, in der die Menschen die Erdoberfläche nicht nutzen können und gezwungen sind, auf dem Meeresboden unter einer Kuppel zu leben. Obwohl diese Kuppel Mängel hat und die Gefahr für die Menschen immer größer wird, verschweigt die Regierung aber, dass die Oberfläche wieder bewohnbar ist. Außerdem verschweigt sie, dass die Legenden von den Ondinen wahr sind und die Menschen sogar deren Lebensraum gefährden.
Gleichzeitig trägt das Buch aber auch klare fantastische Elemente. Allein eine Rasse von Meermenschen ist eher im Bereich Fantasy als Dystopie zu verorten, was Dark Blue eindeutig zu einer Mischung macht. Die unterschiedlichen Elemente sind dabei gelungen verwoben und keines dominiert übermäßig. Für reine Freunde von Dystopien kann Dark Blue darum aber auch zweifelhaft bleiben.
Sehr schön finde ich, wie die Figuren aufgebaut sind und welche Geschichten sich auch um die Nebenfiguren ranken. Das ist sehr gut durchdacht und ausgearbeitet. Jeder Strang wird so wichtig und die überraschenden Wendungen umso bedeutender. Auch der Stil ist wirklich gut. Keine unnötigen Beschreibungen, sondern eine Handlung, die fesselt und eine Sprache, die mitzieht.
Gut gelungen ist auch der innere Zwiespalt Noemis zu wem sie eigentlich gehören will, genauso wie ihr Ehrgeiz, einen Mittelweg zu finden. Das treibt voran und ist immer wieder Ansporn für die Handlung, sich weiter zu entwickeln.
Mir hat die Mischung aus Dystopie und fantastischer Geschichte sehr gut gefallen, der Stil ist mitreißend und flüssig, die Geschichte detailliert durchdacht und die Handlung spannend.
Huhu,
bis jetzt noch nicht beachtet so recht, aber Danke für die Info dazu.
LG…und einen schönen Feiertag..Karin…