Gestern habe ich euch gesagt, wie toll ich Torben Kohlmanns Lindbergh finde. Da ich den Autor auf der Frankfurter Buchmesse jüngst interviewt habe (das bekommt ihr am Montag zu lesen^^) durfte ich vom Nord Süd Verlag auch sein neues Buch Armstrong lesen, Die abenteuerliche Reise einer Maus zum Mond. Vielen Dank dafür an den Verlag. Armstrong berichtet wieder über eine erfindungsreiche Maus und schließt damit an Lindbergh an. Frisch im Juli ist das Buch erschienen und konnte schon erste Preise für sich gewinnen.
Eine junge Maus ist überzeugt, dass der Mond aus Gestein besteht und um die Erde kreist. Die anderen Mäuse denken aber, das ist Unsinn. Der Mond, glauben sie, muss aus Käse sein. Sie beten ihn geradezu an. Nur eine alte Maus, die in einem Museum wohnt, glaubt an die junge und macht ihr Mut. Mit allerlei Ideen, Nachforschen und Getüftel fängt die Maus an, eine Rakete zu bauen. Doch jemand ist ihr dicht auf den Fersen.
Von Maus zu Maus
Die reine Natürlichkeit der Maus, die noch bei Lindbergh dominiert hat, bricht hier etwas auf. Die Mäuse zumindest kommunizieren untereinander. So kommt auch die vermeintliche Lindbergh-Maus der jungen zu Hilfe und wird ihr Mentor. Eine tolle Verbindung zwischen den Geschichten, die auch zeigt, wie die Entwicklung vom Flugzeug die der Raumfahrt mitbegründet hat. Solche Hinweise sind immer wieder liebevoll eingebunden, ohne zu stark zu werden. So wird der Bogen zwischen den Büchern und den technischen Fortschritt per se gespannt und toll ausgearbeitet.
Historie
Auch auf das Wettrüsten wird klug Bezug genommen. Denn die Maus wird diesmal nicht von Katzen oder Eulen bedrängt, sondern vom Menschen selbst. Diese unberechenbare Gefahr ist vielleicht weniger unmittelbar, als die Fressfeinde in Lindbergh, aber dafür sind die Auswirkungen bei Armstrong deutlicher. Vor allem aber spielt der Mensch an sich eine gefährlichere, aktivere Rolle. So wird nicht nur die Jagd nach dem Fortschritt der Anderen einbezogen, sondern auch die durchaus gefährliche Übermacht des Menschen.
Großartige Zeichnungen
Detailgetreu sind auch wieder die Zeichnungen. So liebevoll ausgearbeitet und natürlich, dass ich sie mir stundenlang anschauen könnte, und immer wieder kleine Besonderheiten entdecke. Wie schon bei Lindbergh sind auch bei Armstrong manche Doppelseiten ohne Text, die Bilder sprechen hier und halten gleichzeitig die Spannung durch neue Einzelheiten. Ein Buch, das sich einen festen Platz in Bücherregal und Leserherzen verdient hat. Sogar mein eher lesefaule Gatte ist hin und weg.
Eine Meinung zum Hörbuch hat die Piratenprinzessin
Das Buch besprochen hat außerdem astrolibrium
Hallo,
wirklich eine tolle Rezension. Ich habe auch das Hörbuch rezensiert. Ich habe es zusammen mit meiner Tochter (9) Jahre gehört und wir waren beide begeistert.
Vor allem hat mir auch Pastewka als Sprecher sehr gut gefallen.
#Litnetzwerk
LG
die Yvi
http://www.yviswelt.de