22.12.2016: Ulrike Scheuermann im weihnachtlichen Interview

Erst Anfang Dezember habe ich die Autorin Ulrike Scheuermann auf einem Schreibseminar kennengelernt. Ich war von dem Konzept und den Übungen sehr begeistert und werde euch dazu auf meiner Autorenseite demnächst mehr erzählen. Heute aber freue ich mich ungemein, dass Ulrike spontan zugesagt hat, beim weihnachtlichen Interview mitzumachen. Warum die Weihnachtszeit bei ihr dieses Jahr erst spät angefangen hat lest ihr hier.

Schreibtrieb: Im November gab es den ersten Schnee, die ersten  Plätzchen Ende August. Das Weihnachtsfieber grassiert. Bist du angesteckt?
Foto: Die Hoffotografen, Nutzungsrecht: Ulrike Scheuermann

Ulrike: Bis vor zwei Tagen war ich noch nicht angesteckt. Durch mein neues Buch, das am 2. November erschienen ist, war ich dermaßen vollgepackt mit Buchpremieren-Veranstaltungen, Vorträgen, mit Texte-Schreiben für Zeitschriften und mit Interviews, dass ich kaum zum Atemholen gekommen bin. Nun, da ist für mich im Außen ruhiger wird, bin ich doch unweigerlich angesteckt: Ich schreibe Weihnachtsbriefe und -Karten, verpacke Geschenke und freue mich darauf, andere zu beschenken. Das schreckliche Ereignis hier in Berlin vor ein paar Tagen auf dem Weihnachtsmarkt, nur ein paar Kilometer von meinem zu Hause entfernt, hat diese Weihnachtsstimmung sogar noch verstärkt.

Schreibtrieb: Ich probiere ja jedes Jahr neue Rezepte aus. Letztes Jahr stand ich auf Kardamom im Schokoladenguss, dieses Jahr hab ich eher Lust auf Zitronentaler. Bei welcher weihnachtlichen Nascherei kannst du nicht widerstehen? Oder gibt es etwas, was du gar nicht magst? Ich beispielsweise kann Marzipan nicht ausstehen und mache einen weiten Bogen um Christstollen.

Ulrike: Ich liebe alles, was nach Zimt schmeckt. Es gibt da zum Beispiel diese kleinen Schokoladenkugeln, die schon mit diesem verheißungsvollen Text auf dem Etikett locken: „Mit einem Hauch von Zimt und Koriander“. Widerstand zwecklos.

Schreibtrieb: Bei drei Kindern bekomme ich jedes Jahr wieder bekannte und neue Weihnachtsgedichte zu hören. Welches Gedicht versetzt dich so richtig in Weihnachtsstimmung? Oder ist es eher ein Lied/ ein Film? Und bei welchem weihnachtlichen Kulturgut möchtest du am liebsten davon laufen?

Ulrike: Mir fällt ein Film ein, den ich erst seit einigen Jahren kenne. Ich habe ihn bestimmt schon zehnmal mit meinem Sohn angeschaut: Hüter des Lichts. Es geht um den Weihnachtsmann und einige andere bekannte Figuren der Kinderwelt wie den Osterhasen, den Sandmann und Jack Frost, eine amerikanische Figur, die den Frost und mit ihm den Schnee zu den Kindern bringt. Der Film hat eine erstaunliche Tiefe. In einer Schlüsselszene zeigt der Weihnachtsmann Jack Frost die verschiedenen Schichten seiner Persönlichkeit, deren Kern das Staunen über die Schönheit der Welt ist. Jack Frost kennt seinen Kern noch nicht. Im Laufe des Films findet er ihn.

Schreibtrieb: Den Filme lieben wir alle! So bewegend und einfach wunderschön. Dieses Jahr wird es in unserem Wohnzimmer richtig voll. Drei Kinder, vier Großeltern nebst Partnern (mein Mann und ich sind beides Scheidungskinder), Onkle, Patenonkel und unsere Katze. Wirst du an Weihnachten zum Familienmensch oder flüchtest du lieber in eine einsame Berghütte? Wie sieht dein perfekter Weihnachtsabend aus?

Ulrike: Ich bin Teil einer großen, kompliziert zu erklärenden Patchworkfamilie, die vieles auch an Weihnachten entspannter anstatt schwieriger macht. Es ist ohnehin alles jedes Jahr anders und wir sind froh, wenn möglichst viele an Weihnachten an einem Ort zusammen kommen.

Schreibtrieb: Keule hat dieses Jahr seinen Wunschzettel ganz alleine gemacht und hat ziemlich hohe Ansprüche ans Christkind. Was wünschst du dir dieses Jahr, materiell und ideell?

Ulrike: Ich wünsche mir wieder mehr freie Zeit. Das kreative Arbeiten ist in diesen letzten Monaten zu kurz gekommen, ich brauche diese Kreativität für meine Arbeit und für mein Leben.

Schreibtrieb: Das kann ich sehr gut verstehen! 2016 war in vielerlei Hinsicht bewegend – und nicht immer im positiven Sinne. Weihnachten ist auch die Zeit der Besinnung, Nächstenliebe und des Rückblicks auf das vergangene Jahr. Wo hattest du in dem ganzen Trubel, den Wahlergebnissen und Schicksalsschlägen, die die Welt für uns bereit hatte, denn deine Lichtblicke? Und was hat dich besonders bewegt?

Ulrike: Meine Lichtblicke waren die gemeinsamen Projekte mit Kollegen: Ich habe gemeinsam mit sechs weiteren Autoren-Kollegen Buchgedanken.tv auf die Beine gestellt, ein ganz neues Format, in dem bekannte Sachbuchautoren ihre aktuellen Bücher mit Live-Sendungen im Internet vorstellen. Sie stehen nun auch auf YouTube bereit, und das Projekt wird 2017 weitergehen. Ein anderes Projekt: Wir haben einen Verein gegründet, „Reden für Menschlichkeit“ mit großen Events in verschiedenen deutschen Städten mit der Überschrift „Menschlichkeit“. Und ich habe mit zwei Rednerkollegen einen Vortrag zu dritt konzipiert und umgesetzt.

Schreibtrieb: Hand aufs Herz. Deine Bücher sind toll und gehören natürlich unter den Baum. Aber welches Buch/welche Bücher eines anderen Autors wird dieses Jahr bei deinen Weihnachtseinkäufen nicht fehlen?

Ulrike: Die Romane von Robert Seethaler: Ein ganzes Leben und Der Trafikant berühren. mich sehr tief. Gegen den Hass lege ich mir dieses Jahr selbst unter den Weihnachtsbaum, ich möchte es nach Weihnachten lesen.

Schreibtrieb: Dein letztes Buch „Innerlich frei – Was wir gewinnnen, wenn wir unsere ungeliebten Seiten annehmen“, erschienen bei Knaur und Argon Hörbuch, ist quasi noch druckfrisch. Hat das Weihnachtsfest dich denn auch schon mal inspiriert, etwas zu schreiben?

Ulrike: Ja, sobald ich freie Zeit habe und eine nicht alltägliche Stimmung da ist, wächst meine Lust auf schöpferische Prozesse.

Schreibtrieb: Ich finde es immer wieder faszinierend, wie unterschiedlich Weihnachten sich doch am Ende literarisch äußert. Apropos Literatur. Auf welches Werk von dir dürfen wir uns denn für 2017 schon heute freuen?

Ulrike: Ich habe für 2017 ein kleineres Projekt, das zu einem meiner offenen Seminare gehört und es begleitet, zum Thema: „Geldblockaden auflösen“. Ich schreibe das Buch gemeinsam mit einer Kollegin: Es geht um den ganzheitlichen Umgang mit Geld, um finanzielle Fülle und das Auflösen von Geldblockaden, auch um die Frage, was man mit seinem Geld Sinnvolles tun will. Ich stelle in diesem Buch die Methode vor, mit der ich seit zehn Jahren im Coaching und in Seminaren sehr erfolgreich arbeite: Logosynthese®.

Innenseite des Umschlags von Innerlich frei

Logosynthese ist eine moderne, rasch und tiefgreifend wirksame sowie einfach erlernbare Methode für persönliche und spirituelle Entwicklung, mit der man Belastungen mit Hilfe von drei präzise formulierten Sätzen endgültig auflöst. Sie hat mich und diejenigen, mit denen ich als Coach, Seminarleiterin und Therapeutin arbeite, in der persönlichen Entwicklung enorm vorangebracht. In dem Buch können die Leser anhand von Fallbeispielen nachvollziehen, wie die Methode funktioniert und zugleich, wie sich der Umgang mit Geld dadurch verändert und finanzielle Fülle im Nachgang quasi „wie von selbst“ wachsen kann.

 

Schreibtrieb: Das klingt sehr interessant und ich durfte Logosynthese auf deinem Seminar in Mannheim ja schon antesten. Übrigens bin ich immer noch beeindruckt, wie gut es funktioniert hat.

Ihr habt heute gleich mehrfach die Möglichkeit, Ulrikes tolle Bücher kennen zu lernen. Dank dem Knaur Verlag kann ich heute direkt ein Exemplar von Innerlich frei verlosen. Ihr bekommt heute auch noch meine Rezi dazu 😉 Ein Print von Ulrikes Erfolgsbuch Wenn morgen mein letzter Tag wäre wandert außerdem ins Wochenpäckchen. Auch hier gibt es heute noch meine Meinung auf dem Blog. Das wird dieses Mal nur vier Tage lang bepackt. Dafür aber mit wirklich tollen Sachen, die einem Finale würdig sind. Kommentiert hier und beachtet die Teilnahmebedingungen des Adventskalenders, um zu gewinnen.

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3 Kommentare

  1. Ich bin ja Sternzeichen Fisch und absolut offen für solche Themen. „Logosynthese“ klingt wahnsinnig interessant! Das Buch werde ich mir auf jeden Fall notieren und warte darauf, dass es erscheint.

    Vielen Dank an Ulrike für die schönen Buchtipps. Diese Frage an die Autoren gefällt mir sehr, sehr gut. Spannend, was jeder einzelne da so für Herzensbücher hat.

    Gute Nacht und später guten Morgen.
    GlG, monerl

  2. Ich hüpf nur für den Adventskalender in den Lostopf.
    Wünsche nicht mehr allzu stressige Tage.

    Lg Bonnie

  3. Noch jemand, der Weihnachtskarten schreibt. Das gibt es inzwischen viel zu selten. Und es so wunderschön, einen handgeschriebenen Gruß zu erhalten.

    Einen ruhigen Abend euch allen.
    Thea

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