32% der Weltbevölkerung sind Christen. Wenn wir Weihnachten darum auf seinen christlichen Aspekt der Geburt Jesu Christi reduzieren kommen wir kaum dazu, es als DAS FEST für alle Menschen zu verkaufen. Von Wegen Friede für alle und den Menschen ein Wohlgefallen. 32%, das ist kaum ein Drittel. Diesem Drittel, so könnte man meinen, stehen doch wohl zwei Drittel von Juden, Muslimen, Hindus, Buddhisten, Atheisten, Pantheisten und was es noch alles gibt – und es gibt scheinbar unzählig viele diverser Religionen und solche, die es gerne werden wollen. All diese unterschiedlichen Glaubensrichtungen und Überzeugungen sind, so unterschiedlich sie zu einander auch sind, doch wohl in einer Sache gleich – sie feiern kein Weihnachten. Oder?

Nein, das christliche Fest zur Geburt des Heilandes werden diese Menschen nicht feiern. Dennoch feiern viele von ihnen Weihnachten. Weihnachten, das ist Zusammenkommen, die Familie trifft sich, tauscht Geschenke unter einem bunt geschmückten Raum. Oder sie isst nur zusammen. Menschen schauen kitschige Weihnachtsfilme, hören Whams „Last Christmas“ rauf und runter. Es geht längst nicht mehr um Jesus und das Christentum.

Weihnachten ist eine Marke und hat angebissene Äpfel und bunte Fenster längst überholt. Tradition ist, was wir draus machen und kann jedes Jahr neu begründet werden. Weihnachten ist Hoffnung, Hoffnung auf Ruhe, auf etwas Ruhe zum Jahresende. Weihnachten ist DAS FEST, weil es eben das Fest ist, weil jeder Film uns sagt, das Weihnachten zu feiern ist, weil Serienfiguren von Weihnukka reden und künstliche Tannenbäume in Tokio der Hit sind, weil kein noch so kleiner Laden ohne Weihnachtsdeko klar kommt und niemand – gut ich will mal nicht so sein – nahezu niemand, zumindest in unser westlich geprägten Welt, sich vor Weihnachten verstecken kann. Weihnachten findet dich, es wird dir zwangsläufig begegnen, wird dich beeinflussen durch all die Sphären, die es durchdringt. Weihnachten ist überall. Und es übersteigt Religion bei weitem.

Wenn wir uns nun also auf den Weg zu Weihnachten, den Advent, begeben haben, ist es wirklich höchste Zeit, herauszufinden, was Weihnachten für uns bedeutet. Abgesehen von eventuellen religiösen Hintergründen. Was gehört für euch dazu? Was bedeutet es euch? Weihnachten ist Licht im Dunkeln, Wärme im Winter, etwas zum Festhalten, wenn alles bekannte auseinanderbricht. Es zieht an uns, droht uns zu zerreißen und drückt mit einem Mal alle Erwartungen der Welt auf uns. So widersprüchlich, so wunderbar und gefährlich kann nur Weihnachten sein.

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