Sie sind wieder da! Die weihnachtlichen Interviews im #SchreibtriebAdventskalender lassen uns natürlich auch dieses Jahr nicht im Stich. Heute beantwortet mir mein Kollege Dieter R. Fuchs, dessen Roman Hannya gerade im Schwarzer Drachen Verlag erschienen ist, einige Fragen und hat euch sogar etwas mitgebracht. Was er für Traditionen hat und wie seine Meinung zu Lyrik ist, könnt ihr bei mir lesen. Danke Dieter für deine Zeit und das tolle Buch, das du uns mitgebracht hast, japanische Mythologie ist sehr spannend und ich kenne einige, die sich über den Gewinn freuen würden.
Schreibtrieb: Noch vor der Buchmesse haben die ersten ihren Kaffee mit Spekulatius genossen. Mittlerweile dröhnt es aus jeder Werbung, dem Radio, den Supermarktregalen. Es weihnachtet. Bei dir auch schon?
Dieter: Oh nein, da hat der Kommerz keine Chance! Solange es nicht auch wettermäßig Winter wird und die ersten Adventskonzerte in die lokalen Kirchen locken, kommt bei mir kein Weihnachtsgefühl auf. Das fällt zwar schwer, gerade wenn die Lebkuchen-Schaufenster locken, aber da bleibe ich gerne standhaft – denn schließlich ist Vorfreude die schönste Freude!
Schreibtrieb: Da hast du natürlich recht. Um richtig in Weihnachtsstimmung zu kommen, trällere ich mit den Kindern beim Backen „In der Weihnachtsbäckerei“ oder sehe den ersten Harry Potter Film. Die große Halle an Weihnachten … hach. Welche Musik oder welcher Film erinnert dich sofort an Weihnachten?
Dieter: Ich fürchte, jetzt muss ich mich als Traditionalist outen: Bei A Christmas Carol von Charles Dickens, in der britischen Literaturverfilmung von Brian Desmond Hurst aus dem Jahre 1951 mit Alastair Sim als Scrooge, werde ich weihnachtlich sentimental – jedes Jahr aufs Neue. Mindestens einmal muss ich mir das in der Vorweihnachtszeit gönnen!
Schreibtrieb: Um alles mit Zitronat und Orangeat mache ich gerne einen großen Bogen. Welches Weihnachtsgewürz magst du überhaupt nicht?
Dieter: Was Gewürze angeht, mag ich praktisch alle Weihnachtsgeschmacksrichtungen. Bei der Konsistenz bin ich schon wählerischer: So greife ich eher ungern zum klassischen, für mich eher langweiligen „Spritzgebäck“ aus Mürbeteig. Alles mit Marzipan dagegen hat bei mir Suchtpotential!
Schreibtrieb: Wahh, Marzipan gehört für mich mit auf die Liste der Dinge, die ich nie mögen werde. Seit Mitte Oktober wuseln bei uns zwei kleine Katzenkinder durchs Haus. Auf Lametta werde ich dieses Jahr wahrscheinlich verzichten. Was darf an deinem Weihnachtsbaum überhaupt nicht fehlen?
Dieter: Ich mag es am Weihnachtsbaum gerne mit mundgeblasenen alten Glaskugeln in Gold und Rot, schön zum Leuchten gebracht mit Kerzen. Bei letzterem dürfen es aber inzwischen auch LED-Ketten sein, das Risiko mit echten Wachskerzen muss man ja nicht eingehen.
Schreibtrieb: Mein Mann und ich haben uns zu Weihnachten die Reparatur der Badewannenarmatur gegönnt. Mit welcher großen Kleinigkeit kann man dir dieses Jahr das Weihnachtsfest versüßen?
Dieter: Meine Frau und ich werden dieses Jahr Weihnachten auf einer Insel in Nordfriesland verbringen, ganz zurückgezogen und in trauter Zweisamkeit. Das größte Weihnachtsgeschenk für uns wäre daher gerne stürmisches, aber trockenes Wetter, so dass man die langen Strandspaziergänge genießen könnte, ohne klatschnass zu werden.
Schreibtrieb: Dieses Jahr wird das Weihnachtsessen am ersten Feiertag zum ersten Mal nicht im Wohnzimmer meiner Oma stattfinden. Ich weine jetzt schon deswegen (wirklich!). Welche Tradition aus deiner Kindheit wünschst du dir manchmal zurück?
Dieter: Ach, da ticken wir sehr ähnlich! Was würde ich dafür geben, noch einmal mit den Großeltern, Eltern, Tanten und Onkeln gemeinsam ein solches Familienfest zu begehen. Versammelt um einen großen Tisch in der gemütlich geheizte „Guten Stube“, in strahlende Augen blickend, wenn die kleinen und liebevoll selbst gebastelten Geschenke ausgepackt werden. Aber mit dem Alter wird es stiller und einsamer um einen herum… und nun würde man manches sehr schätzen, was man in jungen Jahren eher als lästigen Zwang empfand, weil man lieber anderes und in anderer Gesellschaft getan hätte.
Schreibtrieb: Ach eigentlich fand ich eine große Familienweihnacht schon immer sehr schön. Wir sind Buchmenschen und wünschen uns natürlich Bücher unterm Baum. Und wir verschenken sie auch. Welches wirst du dieses Jahr verpacken?
Dieter: Da wird auf jeden Fall ein Lyrikband einer befreundeten Dichterin dabei sein, der mit Reproduktionen ihrer eigenen Gemälde kombiniert ist: Schrei der Tropfen von Tania Rupel Tera. Ich finde, es wird viel zu wenig Lyrik gelesen heutzutage, da möchte ich gerne in meinem Umfeld ein paar Impulse setzen.
Schreibtrieb: Dein neuer Roman „Hannya – im Bann der Dämonin“ wird bestimmt auch das ein oder andere freudige Strahlen am Weihnachtsabend auslösen. Hat dich das Weihnachtsfest bisher denn auch schon literarisch inspiriert?
Dieter: Letztes Jahr machten mich gerade in der Vorweihnachtszeit die unsäglichen PEGIDA-Aufmärsche und dieses irre „Abendland“-Geschwätz sehr betroffen und regten mich zu einem kleinen, bissigen Essay an, der auch im Literatur-Journal LITERABILES des Freien Deutschen Autorenverbandes und im Blog „Ohfamoos“ publiziert wurde. Ansonsten liegen meine schriftstellerischen Ambitionen außerhalb der christlichen Traditionen, so dass es da wenig Schnittmengen gibt.
Schreibtrieb: Es ist immer wieder großartig, zu sehen, wie vielfältig doch das große Feld der Literatur ist. Apropos: Auf welches Werk von dir dürfen wir uns denn für 2018 schon heute freuen?
Dieter: Nach den letzten zwei recht Recherche-intensiven Romanen wird nächstes Jahr etwas ganz anderes erscheinen: Ein reinrassiger Urban Fantasy Roman, ohne tiefschürfende historische oder kunsthistorische Inhalte, sondern rein auf Spannung und gute Unterhaltung ausgerichtet. Es war toll, der Fantasie einfach mal freien Lauf zu lassen. Das Buch Zhulong – ein Drache erwacht wird außerdem kein reiner Erwachsenenroman, sondern auch für Jugendliche ab 14 Jahren geeignet sein. Hat richtig Spaß gemacht!
Was ihr heute gewinnen könnt:
Dieter hat euch ein signiertes (!!!) Exemplar seines Romans Der Tanz der Häsin mitgebracht. Eine junge Kunsthistorikerin, japanische Mythen, große Künstler und eine unheimliche Gefahr. Verratet mit in eurem Kommentar, was ihr mit Japan in Verbindung bringt und springt in den Lostopf.
Teilnahme ab 18 oder mit Einverständnis eines Erziehungsberechtigten, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Gewinn kann nicht in bar ausgezahlt werden. Leser meines Blogs, die mir folgen und teilnehmen, bekommen ein Los extra. Generell habt ihr bei jedem Türchen die gleiche Chance, zu gewinnen. Das Gewinnspiel für den Gewinn zum 01.12.17 beginnt mit diesem Post und endet am 05.12.2017, 23:59.
Hallo und guten Tag, Eva-Maria
hm, was ich mit Japan verbinde….als 1. Mal den Roman…die Geisha…,
eine klasse Roman, der finde ich einen guten Einblick in das Leben/Gedankengut und Auffassung der Menschen in dieser Zeit und auch später mir gebracht hat….denn er beschreibt ja einen längeren Zeitraum und zeigt auch klar die Veränderungen die auch die Geishas im Laufe der Zeit mitgemacht haben…
.2.Stäbchen zum Essen
3. Das es immer noch einen Kaiser ..Tenno ..gibt
Die negativ Sachen möchte ich hier gerne mal weglassen..O.K…Danke..
Schönen 1.Advent…LG..Karin…
PS: Habe ein Abo per Mail und wenn es passt gibt es gerne auch mal den ein oder anderen Kommentar.
Ein sympathischer Autor!
Ich LIEBE Japan und Hannya landete ja bereits auf meiner Wunschliste, wie du weißt liebe Eva. 😉
Auch „Tanz der Häsin“ klingt sehr spannend und ich lerne gerne mehr über das Thema Kunsthistorik.
Mit Japan bringe ich so viel in Verbindung: Wolkenkratzer, krasse technische Cyberentwicklungen und bunte Leuchtreklame neben einem kleinen traditionellen Tempel mit leckeren Fressbuden unter Kirschblüten oder rotem Herbstlaub. <3
Hihi, der Katzenschwanz auf dem Foto. <3
Übrigens: Es ist absolut toll, dass du uns im Dezember mit so vielen Goodies versorgst, du hast dir im Vornherein sehr viel Mühe für die ganzen Beiträge gemacht, das merkt man. Und es ist so abwechslungsreich!
Ich drücke dir die Daumen und freue mich sehr über das tolle Lob, liebe Babsi. 😘
Vielen Dank für das Interview, Eva- Maria!
Ich liebe die Sorgfalt der Japaner und ihren Blick auf Details. Ich hatte früher eine japanische Brieffreundin, deren Schrift unglaublich akkurat war. Und dann denke ich an Sushi, Mangas und Kirschblüten. 🙂
Ich wünsche Dir und Deiner Familie einen wundervollen 1. Advent.
Viele liebe Grüße,
BIrgit
An Kirschblüten muss ich auch immer sofort denken. 😊