Zeitrausch: Spiel der Zukunft – Kim Kestner

Der erste Band von Zeitrausch hatte mich ja durchaus in seinen Bann gezogen. Nun war ich gespannt, wie Kim Kestner im zweiten Teil der Impress-Serie auf 360 Seiten die Geschichte von Alison und Kay weiterspinnt.
Alison hat sich hart auf den Zeitpunkt vorbereiten, an dem sie wieder in die Zukunft geholt wird, zur ersten Staffel der Serie, die sie bereits als elfte Staffelheldin kennt. Sie weiß, dass sie ihre große Liebe Kay wiedersehen wird. Doch dann ist alles ganz anders als erwartet. Kay kennt sie (noch) nicht und benimmt sie wie ein arroganter Mistkerl und Alison kommt wegen eines technischen Fehlers bereits nach dem ersten Sprung nicht mehr zurück in die Zukunft. Sie bleibt in der Zeit der Goldgräber gefangen. Als sie wieder auf Kay trifft, hat er sich bereits wieder verändert, doch weder kann sie ihm trauen, noch traut er ihr. Hat ihre einst so große Liebe in dieser Situation eine Chance? Noch dazu, wo Alison alles Mögliche vor Kay verheimlichen muss, angefangen bei ihrer Kontrolle der Zeitsprünge und ihrer gemeinsamen Zeit in seiner Zukunft.
Der zweite Teil hat mich tatsächlich enttäuscht. Vieles wird zusammengeschnitten und schnell erzählt. Am Anfang gibt es große Zeitsprünge, um Alisons Fortschritte zu erklären, was allerdings auch nur resümierend wirkt. Dass sie dabei ausgerechnet vergisst, dass Kay sie noch nicht kennen wird und darum auch ein anderer Mensch ist, als der, den sie kennt und liebt, finde ich ziemlich unglaubwürdig.
Gut getroffen dabei ist wieder die zeitliche Differenz zwischen der Vergangenheit, in die beide springen müssen, und auch zwischen den beiden selbst. Dass Kay der eigentliche Publikumsliebling ist, war mir eigentlich schon im ersten Teil der Reihe klar, denn immerhin wird er immer wieder als Spieler der Fernsehsendung ausgewählt. Neu ist, dass andere Mitspieler den Kandidaten helfen oder auch sie aus dem Weg räumen wollen. Da Alison eine später Staffel bereits kennt, davon aber keine Ahnung hat, ist sie wieder diejenige, die unvorbereitet ist.
Der innere Wandel in Kay vollzieht sich sehr abrupt und Alison bekommt die Ursache nur erzählt. Wieder etwas zu resümierend. Hier wird viel erzählt und berichtet, wenig selbst gezeigt. Was aber gezeigt wird, finde ich sehr gelungen und wichtig. So sieht Alison sich selbst ein Kind töten und wird gerade dadurch zu der Person, die sie selbst im ersten Teil getroffen hat. Sie ist hier wesentlich introvertierter, aber auch selbstbewusster und richtet sich nicht darauf aus, wieder zu ihrer Familie zu kommen, sondern tatsächlich darauf, Kay zu retten.
Interessant finde ich auch, wie die Spannung auf den dritten Teil der Reihe aufgebaut wird. Die Andeutungen, die Alison zu hören bekommt und ihre neuen Fähigkeiten lassen mich bereits überlegen, wie es weitergeht und wo die entscheidenden Wendungen waren/ sein werden. Somit bin ich trotz allem sehr gespannt auf die Neuveröffentlichung jetzt in der ersten Dezemberwoche und hoffe sehr, dass der dritte Teil das Interesse lohnt.

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