Yolo, Kaugummi-Knoblauch-Vanilleeis und eine Überraschung zu viel von Gerlis Zillgens

Das Buch mit dem genialen Titel Yolo, Kaugummi-Knoblauch-Vanilleeis und eine Überraschung zu viel von Gerlis Zillgens bei Loewe im Januar 2015 veröffentlicht (also noch druckfrisch) hat 224 Seiten und ordentlich Arbeit für die Lachmuskeln. Es ist der zweite Band zur dreizehnjährigen Yolo, die bloggt und ziemlich frech ihrem Alltag begegnet.

Yolo liebt neuerdings Kaugummi-Knoblauch-Vanilleeis, denn so hat Jo Zwometerzwo geschmeckt, als er sie das erste Mal geküsst hat. Jetzt küsst er allerdings ausgerechnet Mel. Dafür scheint Jos Freund Timo sich für Yolo zu interessieren. Ihre Kunstlehrerin interessiert sich dagegen für ein Projekt, in dem die Schüler etwas verhüllen sollen und bald kommt Yolo auch die Idee, was sie mit ihrer Freund Esra verhüllen kann. Yolos Mutter dagegen findet Kaugummi-Knoblauch-Vanilleeis eher nicht so gut – regelrecht zum Kotzen, oder ist sie am Ende todkrank?

Das Buch klingt verrückt? Ist es auch ein bisschen. Schön verworren und herrlich lustig. Yolo ist bissig, frech und hat (meistens) den Durchblick. Ihre Familie, die selbst schon eine Klasse für sich ist, ist so untypisch, dass es schon fast wieder klassisch ist. Ernährungsberater-Eltern, Juristen-Opa, Hippie-Oma. Und mittendrin Yolo, die gerade einiges erlebt. Ich habe es in einem Rutsch gelesen und bin begeistert.

Der Stil ist hervorragend. Kein Wort zu viel und keins zu wenig. So gibt es beispielsweise eine Vorstellung der Figuren, die aber so in die Handlung verwoben ist, wie es eigentlich sein soll. Kein aus der Luft gegriffener Gedanke oder gestelzt wirkende Passagen, nur um alles unter zu bringen. Nein, alles ist an seinem Platz und kommt zu einer wunderbaren Einheit. Die Charaktere sind dabei toll gezeichnet, etwas stereotypisch, was aber für ein Jugendbuch durchaus im Rahmen ist, und dabei so liebevoll verrückt, dass ich sie gleich in mein Herz geschlossen habe.

Kritischer werde ich dagegen, wenn Yolo einen Jungen benutzt um Jo eifersüchtig zu machen oder eben doch noch mal den typisch kindischen Egoismus zeigt, wenn ihre Mutter ihre Überraschung loslässt. Vielleicht bin ich für die Punkt doch schon zu „erwachsen“.

Im Ganzen fand ich das Buch sehr gut, ich habe mich köstlich amüsiert und bin wirklich gespannt, was Yolo in Zukunft noch so erlebt.

Empfohlene Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Consent Management Platform von Real Cookie Banner