Weil Kinder immer Kinder sind

Auf Campact bin ich mal wieder auf eine Aktion gestoßen, die es Wert ist, unterstützt zu werden. Zur Erinnerung: vor Kurzem habe ich auf die Hebammen-Kampagne aufmerksam gemacht. Diesmal scheint die Problematik zwar durchaus kniffliger, aber für mich dennoch überaus wichtig.
Campact macht momentan auf die Rechte von Flüchtlingskindern in Deutschland aufmerksam. Besser gesagt, auf die nicht vorhandenen Rechte. Schauen wir uns das mal an:

„Flüchtlingskinder können nur bei akuter Krankheit oder Schmerzen zum Arzt. Das sonst allen zustehende Existenzminimum (Hartz IV) ist bei ihnen um mehr als ein Drittel gekürzt und sie haben in vielen Fällen einen erschwerten Zugang zu Schule und Ausbildung. Damit verweigert die Regierung diesen Kindern die Chance zur Integration und verletzt fundamentale Kinderrechte.“, schreibt Campact.

In meinen Ohren klingt das fürchterlich. Welche Schuld haben Kinder an ihrem Asyl-Dasein? Sollten sie dafür bestraft werden? Oder anders: Sollten diese Kinder tatsächlich anders behandelt werden, als andere Kinder? Wenn alle Menschen gleich sind, wenn alle Kinder gleich sind, warum gibt es hier diese künstliche Schaffung von Kindern zweiter Klasse?

40 000 Kinder sind es laut der Organisation, die momentan benachteiligt werden in unserem Land. Wo die meisten mehr als genug zu essen, so viel Kleider, dass ihr Schrank überläuft, zugang zu Internet, guter Bildung, etc. haben. Wo die Hartz IV- Empfänger, die Armen unseres Landes (nennen wir es doch, wie es ist), immer noch mehr bekommen, wie diese Kinder. Und dazu kommt, vergessen wir das nicht, dass diese Kinder Asyl-Bewerber sind. Sie leben in der Unsicherheit, ob sie hier bleiben können. Sie müssen sich vor Abschiebung fürchten, kennen vielleicht nur unser Land und können hier doch nicht zu Hause sein. Die unfaire Behandlung verschärft diesen Punkt. Erschreckend finde ich vor allem die medizinische Unterversorgung. Keine Brillen, keine Zahnspangen, keine psychatrische Behandlungen, Medizin nur im äußersten Notfall und selbst der muss vorher bestätigt werden. Und das in einem sogenannten Sozialstaat.

Campact sammelt derzeit Unterschriften, um Sozialministerin Ursula von der Leyen aufzufordern, diese ungerechte Behandlung abzuschaffen und die Kinderrechte zu wahren.

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