Wanderer der Zeit (1) – Amelie Murmann

Ich habe mich mal wieder für einen Impress-Titel erschienen. Wanderer der Zeit: Der Sand der Zeit von Amelie Murman hat 344 Seiten und gerade wurde die Fortsetzung veröffentlicht.

Emilia ist am Boden zerstört, als sie in Kunst nur eine drei im Zeugnis hat. Darum, glaubt sie, bleibt ihr die Aufnahme in eine berühmte Privatschule verwehrt. Doch Max, der sie erst über den Haufen rennt und dann vorm Ertrinken rettet, bringt sie ausgerechnet zu dieser Schule und sie darf am Auswahlverfahren teilnehmen. Schnell merkt sie aber, dass mehr hinter der Schule steckt, als ein normales Internat. Die Mitglieder können durch Bilder reisen und stammen von Kronos ab. Auch Emilia gehört zu ihnen – und sie muss eine Aufgabe vollbringen, die sie das Leben kosten könnte.

Etwas verwirrend fand ich, dass die Geschichte aus Emilias Sicht (Ich-Erzähler) und personal zu Max erzählt wird (auch einige andere Figuren werden dazu mal betrachtet, aber meistens er). Die wechselnde Erzählweise bietet zwar mehrere Ebenen der Geschichte und so fast einen Rundumblick, macht manche Stellen aber auch unnötig kompliziert.

Ganz gut fand ich, dass die Romanze zwischen Max und Emilia zwar nicht im Vordergrund steht, am Ende aber doch entscheidend für den Verlauf ist. Immerhin passiert so viel, dass zu viel Romantik da einfach stören würde, die Betonung aber durch Emilias Gespräch mit Kronos klar gesetzt ist. Trotzdem bleiben einige wohl wichtige Eckpunkte noch im Dunkeln und machen so eine Fortsetzung hilfreich, aber nicht notwendig.

Schön ist auch, dass Emilia aus einer intakten Sozialisation kommt. Sie hat (Adoptiv)Eltern, eine Schwester, Freunde und ist keineswegs eine Außenseiterin. So ist es kein großes Wunder für sie, dass sie auch auf der Privatschule Anschluss findet. Auch aus der Prophezeiung sie betreffend wird kein allzu großes Ding gemacht, so dass sie zwar wichtig wird, aber keine absolute Berühmtheit darstellt.

Die Idee mit den Zeitsprüngen und damit einher gehenden Wiederholungen ist pfiffig, weil so Details in den Fokus geraten und alles relativ wird, denn alles kann theoretisch geändert werden. Dazu kommen einige Überraschungen und Wendungen, die Plot wie Spannung bereichern und voranbringen.

Dazu kommt ein toller Stil, ausgereifte Charaktere und lebensnahe Dialoge. Für alles wird irgendwo ein Grund angelegt (selbst wenn er sich in diesem Band noch nicht vollkommen zeigt), so dass ein komplexes, rundes Bild entsteht. Einfach toll.

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