The King's Speech

Aus einer Laune heraus beschlossen mein Verlobter und ich den Filmverleih Lovefilms von Amazon zu nutzen. Zum einen, weil wir viel zu selten zu unserer Videothek kommen, zum anderen weil deren Auswahl nicht gerade so berauschend ist. Die Sache war schnell eingerichtet, zwei Filme pro Monat reichen uns vollkommen. Und die erste Wahl fiel schnell auf The King’s Speech, jenem oskarprämiertem Stück über den englischen König, der stotterte.

Eine tragische Geschichte, eigentlich. Ein Mann (Colin Firth als George VI), der von Kindesbeinen an unter seinem Vater leidet, unter den Ansprüchen, die die royale Welt an ihn stellt. Unter dem großen Bruder, der ihn hänselt, unter dem Zwang, ein Prinz zu sein. Ein Mann, der erkennt, wie die Umstände sich ändern. Plötzlich reicht es nicht mehr, Sohn des Königs zu sein. Sein Vater stirbt, der Bruder besteigt den Thron, und wer nur ein wenig von Geschichte weiß, kennt den Ausgang selbiger. Denn der Bruder bleibt nicht auf dem Thron, verzichtet aus Liebe darauf.
Der Stotterer wird König. Und das in Zeiten aufkommender Massenmedien. Das Radio greift um sich, bald auch Fernseh-Übertragungen. Ein Stotterer kann sein Stottern nicht verheimlichen, wenn jeder ihn hört. Seine Frau (Helena Bonham Carter – eine meiner absoluten Lieblingsschauspielerinnen) sucht immer neue Ärzte und führt ihn schließlich zu einem unkonventionellen Australier Lionel (Geoffrey Rush). Mit Schauspielübungen und einfachen Mitteln gelingt dem, woran alle anderen zuvor gescheitert sind. Und noch mehr.
The King’s Speech erzählt mehr, als eine Geschichte des britischen Königshauses. Es ist die Geschichte einer Freundschaft, sie Grenzen überschreitet. Es ist die Geschichte eines Mannes, der Grenzen überschreiten muss. Und es ist die Geschichte eines großen Mannes, der doch klein ist. Auf jeden Fall sehenswert!

 

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