RubbeldieKatz von Detlef Buck (Regisseur)

Weil lang Geplantes doch oft ausfallen muss ging ich zuletzt ziemlich spontan ins Kino, in RubbeldieKatz. Mit Matthias Schweighöfer und Alexandra Maria Lara treffen zwei große deutsche Kinostars aufeinander. Wer mit Bedenken um den deutschen Film, Angst vor flachem Plot oder Bauchweh wegen eindimensionalen Figuren den Film meidet, verpasst etwas. Mit Situationskomik und Überraschungen trifft der Film den Nerv einer Zeit, die nach neuen Geschichten ruft. Das Spiel mit den Geschlechterrollen, das durch die Geschichte hervortritt ist nur ein Teil davon.
Der junge Schauspieler mit dem sprechenden Namen Alex Honk steht schon auf der Theaterbühne als Charlies Tante. Umso weniger abwegig ist seine Idee, bei einem Vorsprechen für eine weibliche Rolle aufzutauchen, zu dem er eingeladen wurde. Die Ironie, dass es gerade seine Männlichkeit ist, die der „deutschen Frau“ zugesprochen wird zieht sich durch den Film – alle Männer sind angetan von der Frau, die ihren Mann steht. Doch auch die junge Sarah Voss, ihres Zeichen Hollywoodstar (und da wird die Sache doch unglaubwürdig, denn spontan fällt mir kein deutscher Hollywoodstar ein, euch etwa?) entdeckt Gefühle für Alex als Frau. Dass sie zuvor schon mit Alex als Mann geschlafen hat macht die Sache nicht einfacher. Was auf den ersten Blick aber oberflächlich wirkt, zeigt sich im Film von seiner tiefen Seite.
Die Suche einer Frau, die in der Oberflächlichkeit der Filmwelt nach etwas Echtem sucht und darum gerade die Freundschaft mit der maskulinen Alex schließt, die so gar nicht in das Geschäft zu passen scheint und dadurch besticht. Mit unweigerlicher Komik, wenn der Hitler des Films im Film den als Frau verkleideten Alex küsst oder der Regisseur gleich eine ganze Filmreihe mit der vermeintlichen Schauspielerin plant, bleiben nicht aus. Auch das Ende ist zwar happy, aber nicht ganz so schnell zu finden. Liebe ist auch im Film nicht mehr einfach, genauso wenig wie Jobs, Freundschaft oder das Leben überhaupt. Doch es ist auch nicht so verzwickt und überspitzt, wie in mancher Seifenoper. RubbeldieKatz ist im erstem Moment ein leichter Filmgenuss, um an hektischen Tagen abzuschalten, ohne Oberflächlich zu werden. Mein Tipp: Noch schnell ins Kino und anschauen!

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