Noel und Noelle – Nicky P. Kiesow

Nicky P. Kiesow ist kürzlich mit Noel und Noelle: die Geburt in eine neue Fantasy-Reihe gestartet. 156 Seiten hat der Reihenauftakt.

Noel ist Hexer und lebt in einem kleinen Dorf als Schüler. Doch er kann seine Zauberkräfte nicht kontrollieren und richtet andauernd nur Unheil an. Nun steht seine abschließende Prüfung kurz bevor und er will sie einfach nur hinter sich bringen und dann verschwinden. Da tauchen plötzlich Drachen auf und Noel kann sie sehen, die Katze seiner Meisterin beginnt, mit ihm zu sprechen und die Prüfung verläuft so ganz anders, als er es je gedacht hätte.

Die Geschichte wird zu Beginn als Rückblick inszeniert. Noelle beginnt und verschwindet dann praktisch bis zum Ende aus der Geschichte, während ihr Bruder erzählt. Schon diese Herangehensweise an den Roman hat mir nicht gefallen. Hier werden immens viele Fragen aufgeworfen, die im Buch nicht beantwortet werden können und so das Einlassen auf Noels Part erschweren.

Der ist nämlich wirklich nicht schlecht. Als tragischer Pechvogel wird Noel für jeden Unfall verantwortlich gemacht und traut sich selbst nicht mehr über den Weg. Eigentlich will er nur weck. Er ist nicht mutig, nicht stark, nicht hübsch, noch nicht mal ein richtiger Antiheld, sondern schlicht ein unglücklicher Versager, wie er im Buche steht. Dass die Drachen gerade in ihm etwas Besonderes sehen, macht ihn für den Leser erst interessant.

Sehr gemächlich reihen sich die Hinweise, dass an Noel doch mehr dran sein könnte, als er glaubt und der Leser im ersten Moment sieht. Seine Herkunft wird aufgedeckt und die Figur muss sich in diese Erkenntnis erst einmal findet. Der Vorteil einer als Reihe angesetzten Geschichte wird hier klar ausgespielt. Die Figuren haben Zeit, sich zu entwickeln. Trotzdem geht die Autorin nicht etwa den Weg vieler anderer Reihen-Autoren und stellt die Spannungsspitze ans Ende.

Der erst Band von Noel und Noelle hat zwar keinen Abschluss, aber Entwicklungsansätze in den Figuren und eine richtige Spannungskurve im Plot. Der unglückliche Anfang verleidet mir das Buch, vor allem, da er am Ende dann doch wieder fallen gelassen wird und es keine Referenz mehr auf den Status als Rückblicksgeschichte gibt. In welche Richtung die Reihe nun führt, bleibt abzuwarten. Auch dann wird sich erst entscheiden, ob der Auftakt dazu passt oder nicht. Ein positiver Eindruck für Idee und Stil bleibt aber erst einmal bei mir stehen.

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