Männer sind wie Erdbeereis – Mia Voss

Auf der Suche nach etwas Neuem, bin ich bei Blogg dein Buch auf Männer sind wie Erdbeereis von Mia Voss gestoßen, 304 Seiten, erschienen bei dotbooks.
Conny ist geflohen. Vor ihrem alten Leben und ihrem untreuen Ex-Freund. In einen neuen Beruf und eine neue Stadt. Dort trifft sie nicht nur auf ihren charmanten Chef Jens, sondern auch auf ein verlockendes Grübchen und ihre Kollegin Irene, die einen ganz und gar untypischen Nebenjob hat. Sie arbeitet für einen Begleitservice, der nicht immer nur fürs Abendessen Damen vermittelt, sondern auch für den Nachtisch. Als Conny da für eine erkrankte Kollegin einspringen soll, schlittert sie in eine neue Welt, voller Machtspiele, Sex und einer ganz neuen Conny. Aber ist das überhaupt noch sie? Und was soll sie tun, wenn sich ein Kunde in sie verliebt und gleichzeitig das Grübchen vor der Tür steht?
Eine angenehm freche Geschichte um verschiedene Arten von Sex und Liebe. Das nicht ganz so glückliche Ende (das schon mal vorweg) muss sein, immerhin sind wir hier nicht bei „Pretty Woman“. Dafür ist Conny von Anfang an wunderbar selbstbestimmt und klar. Sie genießt die Macht, den Sex, die Möglichkeiten, aus der alten Haut zu fahren. Und bald passt ihr eben ihr altes Leben nicht mehr so richtig. Das kennen wir doch alle. Das Extrem des Sex-gegen-Geld verdeutlicht nur die neue Welt, in die Conny taucht.
Dass sie dabei gleich einen so umwerfenden Kerl kennenlernt, der sich im Nachhinein fasst schon als kleiner Verfolger herausstellt, ist zwar etwas übertrieben, aber sonst könnte das Dilemma, aus dem sich Conny befreien muss ja gar nicht erst entstehen. Zu viele Männer für eine Frau eben. Und dann auch noch so unterschiedliche.
Etwas erstaunt war ich aber doch, wie schnell sich Conny prostituiert. Selbst der Übergriff auf ihre Freundin kann sie nicht zur Besinnung bringen. Vielleicht ist aber auch hier ganz gut getroffen, wie harmlos manche Frauen in dieses Gewerbe rutschen. Und welche Unterschiede es zwischen Straßenstrich und Edelnutte eben gibt.
Der Stil ist dabei herrlich frech und treffsicher. Conny kann austeilen, aber auch romantische und träumerische Stellen malen das Bild des Romans bunt. Die Vergangenheit, die Conny einholt zeichnet die Figur(en) dabei noch tiefer, was den Charakteren nur gut tun kann. Dabei bleibt die Erotik auf dem Teppich und ist selbst in den Sex-Szenen eher am Rande da. Gekaufter Sex, das wird deutlich, kann nie so losgelöst, wie ernst gemeinter sein.
Etwa zweifelhaft mag das Gewerbe sein, in das Conny schlittert. Der Geschichte tut das keinen Abbruch. Vielleicht nichts für jeden, aber auf jeden Fall angenehm für mich zu lesen.

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