Kiss of Fay – Maria M. Lacroix

Nachdem ich von Das Geheimnis der Feentochter von Maria M. Lacroix, wirklich begeistert war, habe ich es nicht abwarten können, den zweiten Teil der Reihe, Kiss of Fay, zu lesen. Erschienen ist der Band mit 361 Seiten diesen Februar bei books2read.

Emma schafft es mit Nessas und Cathas Hilfe, die Feensucht zu überstehen. Dadurch wird sie zu einer Feengeküssten, einem Menschen, dem die Feenmagie nichts anhaben kann. Als der ehemalige Todesgott Tadgh im Auftrag des Prinzen, der sie entführt hatte, sie eigentlich töten soll, erkennt er ihre Kraft sofort und geht stattdessen ein Bündnis mit Nessya ein, Emma zu beschützen. Dass die das zu Anfang gar nicht will, spielt dabei gar keine Rolle. Doch dann taucht auch noch der liebeskranke jüngste Prinz Krystal auf und Emma weiß, sie kann sich nur dann rächen, wenn sie Tadgh und seinen faszinierenden Augen vertraut und ihm in den Sid folgt.

Ich gebe zu, am Anfang war ich skeptisch. Der erste Band hat mir so gut gefallen, dass ich unsicher war, ob Emmas Geschichte mithalten könnte. Vor allem, da sie die ersten Kapitel noch in ihrer eigenen Welt gefangen ist. Doch ich bin wirklich auch diesmal begeistert. Der Leser kann Emmas Kampf mit dem, was Usidean ihr angetan hat, nicht nur nachvollziehen, sondern miterleben. Nessyas weitere Geschichte kommt ebenfalls zum Tragen und wir erfahren mehr über Cathal. Die Verschwörungen zwischen den Seelie und Unseelie werden für uns klarer, wo alle anderen noch im Dunkeln tappen. Das ist genau die richtige Mischung aus Wissen und Unwissen, um die Spannung nicht verebben zu lassen und dem Teil dennoch seine Vollständigkeit anzuerkennen.

Etwas verwundert hat mich dann doch, dass sich Emma und Nessya gar nicht so unähnlich sind. Beide haben ihre Motive und eine innere Kraft, die beeindruckend ist. Wo Nessya im ersten Band für ihre Freundin bereit war, ihren Wunsch auf ein normales Leben aufzugeben, ist es bei Emma wesentlich egoistischer: Einfache Rache. Dafür reagiert sie authentischer auf die Ereignisse in der Fay-Welt, weil sie nicht, wie ihre Freundin, bereit Teil dieser war.

Sehr gefallen haben mir wieder die Nebencharaktere. Der vielleicht gar nicht so verrückte jüngste Prinz, aber auch Cathal, der irgendwie immer noch etwas plant, was sich erst noch offenbaren muss. Gelungen war auch, den ältesten Prinzen einzuführen und die dritte Freundin, Jada, für die Handlung wichtiger werden zu lassen (ich vermute einfach mal ins Blaue, dass sie die nächste Protagonistin sein könnte).

Der Stil ist etwas weniger sarkastisch, als im ersten Teil, dafür aber klarer und auf Emmas bittere Situation angepasst. Ein ständiger unterschwelliger Humor wäre hier einfach fehl am Platz. Dass er hin und wieder aber durchschimmert, finde ich sehr gut. Stattdessen verwendet Kiss of Fay einen größeren Teil auf die Erotik zwischen Emma und Tadgh, die einen sehr beständigen Charakter erhält. Ich finde den Roman auch weniger brutal im eigentlichen Sinne, dafür wesentlich heftiger was innere Brutalität angeht. Vergewaltigung, Albträume, Ängste, Horror, das ist auch nicht leicht zu schlucken. Emmas Stärke wächst dabei aber mit jeder Seite und ich muss unbedingt wissen, wie es weitergeht!

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