Ich will mein Bumm – Paul Friester

Bereits vor kurzem habe ich euch vom neuen Heule Eule Buch erzählt. Ich will mein Bumm ist das jüngste Buch der Reihe zur kleinen Heule Eule, von Paul Friester mit Zeichnungen von Philippe Goossens die bei uns zu Hause schon fast Kultstatus hat. Die Heule Eule und Nein ich lass niemand rein sind Lieblingsbücher von Nudel. Erschienen sind die Heule Eule Bücher im Nord Süd Verlag.

Die kleine Heule Eule wartet auf ihre Mama, als etwas Rotes an ihr vorbei fliegt. Es verschwindet zwischen den Bäumen und die Eule fängt an zu heulen. Igel, Eichhörnchen, Maulwurf und Hirschkäfer versuchen herauszufinden, was die kleine Eule haben will, denn niemand weiß, was sie mit „Bumm“ meint. Gut, die Mutter, die es wissen könnte, wird einfach schnell vom Hirschkäfer übertönt, aber immerhin gibt es ja noch den klugen Raben. Und der hat die richtige Idee und führt alle zu einem roten Luftballon.

Dieses Heule Eule Buch ist nicht ganz so ausgezeichnet, wie die anderen beiden. Es gibt am Ende einen auflösenden und lustigen Witz und die Figuren haben für uns schon Wiedererkennungswert – auch wenn das Eichhörnchen in dieser Geschichte weiblich ist. Das gibt den Figuren mehr Persönlichkeit, entfernt das Buch aber etwas von den zwei Vorgängern.

Uns Erwachsenen wird hier der Spiegel vorgeführt. Immer glauben wir zu wissen, was das Kind will und lassen es weder eigene Worte dafür finden, noch ausreden. Statt sich in die Heule Eule hinein zu versetzen und ihr wirklich zu helfen, wollen Eichhörnchen, Igel, Maulwurf und Hirschkäfer eigentlich ihre eigenen Vorstellungen durchsetzen. Es geht ihnen nicht darum, zu erkennen, was das Bumm ist, sondern darum, die Eule zum Schweigen zu bringen. Verständlich, wenn das Kind brüllt, löst aber eben nicht das Problem. Und anstatt die Welt aus dem Blickwinkel der kleinen Eule zu betrachten, sehen die Tiere nur ihren eigenen Alltag. Der Maulwurf holt etwas aus seinem Tunnel, der Hirschkäfer etwas vom Boden, niemand versetzt sich in das Kind und schaut in den Himmel.

Was für mich mitschwingt, ist dass Frau Eule, die weiß, was ihr Kind meint, die Auflösung nicht geben darf. Der Hirschkäfer fällt ihr ins Wort. Und auch als der Rabe kommt, schweigt sie und lässt die anderen reden. Trotzdem gibt der Rabe, wie schon im zweiten Teil, den rettenden Hinweis, um die Heule Eule zum Lachen zu bringen. Das ganze ist für mich dann nur minder erfolgreich, denn als fliegendes Tier blickt der Rabe eben eher zum Himmel, als die anderen Tiere. Er muss sich also gar nicht die Mühe machen, die Perspektive der Eule einzunehmen, im Grunde reicht ihm seine Erfahrung. Das war im zweiten Band viel besser und schon im ersten haben die Tiere eigentlich gelernt, dass die kleine Eule ihren eigenen Kopf hat.

Der Witz am Ende funktioniert gut, weil er unerwartet kommt. Die kleine Heule Eule bekommt eine Eigenart, die nicht mehr ganz so typisch ist, wie in den zwei Vorgängern, wo sie eben „typisch Kind“ war. Vielleicht ist es das, was mich und meine Familie nicht ganz so begeistert, wie Band eins und Band 2. Trotzdem finde ich das Buch wirklich gelungen und sehr schön. Das Ausgefallene macht die Geschichte zu etwas Besonderem und formt die kleine Eule wieder etwas mehr.

Ich hoffe jedenfalls, dass noch einige Heule Eule Bücher mich und meine Kinder begleiten werden, den die kleine Eule ist mir mittlerweile richtig ans Herz gewachsen.

 

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