Funny Girl von Nick Hornby

Nick Hornbys neustes Buch heißt Funny Girl, hat 352 Seiten und ist auf Englisch bei Penguin Books erschienen.
Barbara will Komikerin werden. Kein leichtes Unterfangen Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts in England. Doch sie hat ihr Ziel fest vor Augen und verlässt die Kleinstadt, um in London Karriere zu machen. Tatsächlich findet sie nach kurzer Zeit einen Agenten, der sie allerdings nicht als ernsthafte Schauspielerin, sondern eher als hübschen Augenschmaus vermarkten will. Nicht aber mit Barbara, die sich nun Sophie nennt. Sie ergreift ihre Chance, als sie sich ihr bietet, und bekommt eine eigene Serie. Sie wird berühmt, lebt das Leben, das sie immer gewollt hat, und muss sich am Ende entscheiden, was ihr wirklich wichtig ist.
Neben Sophies Geschichte greift der Roman wichtige Themen auf, etwa die Homosexualität des Serienautors Bill, die angedeutete Homosexualität seines Co-Autors Tony, der aber geheiratet hat, die Regeln des Fernsehens, die Konventionen der Zeit und auch den gesellschaftlichen Wandel. Sophie durchbricht nicht nur die männliche Herrschaft in der Welt der „Comedy“, sondern auch den der Frau, deren einziges Ziel es ist zu heiraten.
Dabei sieht es schnell so aus, als würde sie sich doch in diese Richtung drängen lassen. Sie verlobt sich auch im wirklichen Leben mit ihrem Fernseh-Ehemann, weiß aber eigentlich nicht warum. Dennis, der Produzent der Serie, der in sie verliebt ist, muss warten, bis Sophie merkt, wer wirklich hinter ihr steht.
Der Roman erzählt auf eine relativ oberflächliche, leichte Art doch eine tiefe Geschichte. Aufgezogen ist er dabei wie eine Serie selbst, in Staffeln und eine Wiederbelebung am Ende. Er erzählt den Anfang einer Geschichte, die er dann wiederrum nicht erzählt. Gewöhnungsbedürftig, aber auch transmedial. Hornby eben. Und doch wegen der Oberflächlichkeit nicht leicht zu lesen, bleiben doch die Figuren stets auf Distanz. Wie beim Fernsehen gibt es keine tiefe Innensicht, sondern nur eine Draufsicht von außen.
Wer sich auf den Versuch einlassen will und Hornby vertraut, ist gut beraten. Nebenhandlungen, Erzählstränge, alles ist etwas verwirrend und verworren, löst sich auf, verwirrt sich wieder. Aber nie so, dass es stört. Nah am Genre Fernsehen bleibt der Romanaufbau so, dass auch der Zuschauer ihn überblicken kann. Für echte Lesefreunde wohlmöglich zu oberflächlich. Aber auch einen Versuch wert.

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3 Kommentare

  1. Hallo und guten Tag,

    O.K. mein Englisch ist nicht der Rede wert, aber ich denke, die Geschichte ist es schon.

    Der Autor hat es mehr mit so Dramen und Lebensgeschichten wie mir scheint oder? Werde ihn trotzdem mal im Gedächnis behalten.

    LG..Karin..

  2. DA mein Englisch nicht so besonders gut ist, hätte ich Probleme Bücher in englisch zu lesen (wäre eher was für meine Schwiegertöchter und älteren Sohn).
    Dennoch verspricht die Geschichte eine sehr interessante Lektüre zu sein.
    LG Rose

  3. Ich hab mal ne negative Kritik dazu gelesen – dass der Roman zu verworren ist. Die Story klingt ja gut, aber…

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