Frank Einstein – die Jagd nach dem Blitzefinger von Jon Szieszka

Sehr gefreut habe ich mich über den zweiten Band zum kindlichen Genie und Erfinder Frank Einstein: Die Jagd nach dem Blitzefinger. Erschienen ist das Buch von Jon Szieszka bei heyne>fliegt bereits im November 2015. Die 176 Seiten sind illustriert von Brian Biggs und wurde von Bettina Spangler übersetzt.

Frank Einstein - Die Jagd nach dem BlitzfingerFrank Einstein, sein Freund Wattson und die beiden Roboter Klink und Klank knobeln am Problem der Energie. Denn Frank würde gerne kostenlos Energie für alle herstellen. Prompt erfindet er einen Blitzefinger, mit dem Energie kabellos aus der Luft abgegriffen werden und an Endgeräte geschickt werden kann. Sein Widersacher Eddison hat da aber einiges dagegen, denn der plant gerade einziger Stromanbieter der Stadt zu werden und mächtig zu kassieren.
Der zweite Band um den kindlichen Erfinder Frank Einstein setzt für mich nahtlos an den ersten an. Dort hatte Frank bereits angedeutet, sich nun mit Energie befassen zu wollen. Genial finde ich, wie der komplexe Stoff hier behandelt und wiedergeben wird. Die Schaubilder und Grafiken gehören genauso zu Verständlichkeit wie die Beispiele, die Frank benutzt. Trotzdem sind die ersten paar Seiten sehr erklärend.

Die Handlung kommt in Gang, als Frank den Blitzefinger erfunden hat und ihn gleich präsentieren will. Gleichzeitig erfährt der Leser vom Vorhaben Eddisons und ahnt, wo alles hinführt –zumal der Prolog die ausweglose Situation, in die Frank und seine Getreuen geraten bereits offengelegt hat. Ebenfalls ein Streich, den ich aus dem ersten Band bereits kenne. Gelungen, hilft die hier erzeugte Spannung nicht nur über den Physik-Exkurs, sondern sorgt von Anfang an für eine tolle Klimax.

Der Stil ist dabei sehr schön, witzig und manchmal ein bisschen besserwisserisch, wie Frank eben auch, aber nie belehrend. Die Handlung ist flüssig und das Lesen macht Spaß. Und auch Frank lernt dazu und bleibt nicht etwa auf einem hohen Sockel. Das bringt ihn dem Leser näher. Wichtig hierfür ist aber besonders Wattson, der „normale“, der eben kein kindliches Genie ist, sondern schlicht dessen Freund. Wattson kommt auf ganz eigene Ideen und zeigt, dass Schlausein nicht nur eine Sache der Intelligenz ist. Das hat mir sehr gut gefallen.

Toll sind auch die unterschiedlichen Roboter, deren Witz immer wieder mitschwingt und gerade, wenn es nervig werden könnte, in einem dramatischen Höhepunkt endet. Der Nervenkitzel hier ist hoch und auch emotional wird dieses Ende bedeutend, denn Trauer und Freude sind manchmal eng miteinander verknüpft.

Aus meinen Händen ist das Buch nicht etwa auf den Lesestapel meines Sohnes geschlittert, sondern macht erst mal Halt bei meinem Angetrauten, der sofort interessiert gelinst hat. Ein Leseerlebnis also nicht nur für jung e Leser, sondern auch für junggebliebenen Physik-Freunde – und solche, die es werden wollen. Denn eins macht auch der zweite Band von Frank Einstein: Lust auf Physik und Lust auf mehr.

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