Erbengel – Tanja Kruber

Am 16.11 startet die Blogtour zu Tanja Krubers 137 Seiten langem Fantasyroman Erbengel, hier auf Schreibtrieb. Heute möchte ich euch schon mal meine Meinung zum Roman, der dieses Jahr beim Verlag 3.0 erschienen ist, schreiben.

Jessica wird überfallen und von einem ebenso mysteriösen Mann gerettet, wie ihre Angreifer auch zu sein scheinen. Tatsächlich gibt sich ihr Retter Sam bald als Vampir zu erkennen, der sie vor anderen Vampiren gerettet hat. Der Grund, warum diese hinter der jungen Frau her waren, interessiert ihn aber auch. Auf einer gefährlichen Mission finden die beiden heraus, dass Jessica die Reinkarnation „der Erbin“ sein soll. Die Reise, die damit beginnt, stellt nicht nur die frische Beziehung zwischen Sam und Jessica auf die Probe, sondern bringt die beiden auch in große Gefahr.

Irritiert war ich vor allem durch den sehr plötzlichen Einstieg. Die Einleitung ist praktisch nicht existent, viel mehr wird Jessica sofort überfallen, so dass bis dahin keine Identifikation mit der Person stattfinden kann. Der abrupte Einstieg hat dafür gesorgt, dass es nochmal etwas gedauert hat, ehe ich in der Geschichte drinnen war.

Für die Vampire werden eigene Regeln aufgestellt, die das Zusammenleben mit ihnen durchaus angenehmer machen, gleichzeitig aber gerade deswegen auch etwas gezwungen wirken, immerhin sind Vampire altbekannte fantastische Figuren, für die gewisse Regeln schon kennen. Gerade hier werden sie durch die Humanisierung weniger gefährlich, etwas verweichlicht und verlieren für mich deswegen ihren Reiz des Tödlichen.

Die leichten Anfangsschwierigkeiten verflüchtigten sich aber. Der Stil ist relativ gelungen, nur selten gibt es Brüche und Stolpersteine. Etwas, wenn die beste Freundin von Jessica von „Sophia“ zu „Sofia“ wird. Die kleinen Holperer fand ich im Großen und Ganzen am Ende aber nicht so schlimm. Der Text war ansonsten flüssig, die Figuren gut gezeichnet und der Plot nicht verkehrt. Überraschende Wendungen und entwicklungsreiche Situationen führen Jessica immer weiter in die fantastische Welt und lassen sie Teil davon werden.

Ebenso plötzlich wie die Geschichte angefangen hat, endet sie auch, was auch daran liegt, dass es noch mindestens einen weiteren Teil geben wird. Ein abgehacktes Ende also, was ich nicht so gerne mag.

Erbengel hat durchaus seine guten Seiten und ist gerade für Liebhaber fantastischer Literatur eine Lektüre wert, hat aber auch seine deutlichen Schwachstellen, die es im zweiten Teil hoffentlich nicht mehr geben wird.

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