Eiskalt wie Feuer – Bella Lamour

Bella Lamours neuer Reihenauftakt Eiskalt wie Feuer ist gerade einmal 132 Seiten kurz und hat es trotzdem in sich.

Hopes Familie ist durch einen Brand umgekommen, nur sie konnte den Flammen entgehen. Nun muss sie zu ihrem einsiedlerischen Onkel in ein abgeschiedenes Örtchen ziehen. Noch weniger als Hope sind allerdings die neuen Mitschüler davon begeistert. Noch dazu plagt Hope immer wieder plötzliches Fieber. Doch da ist auch noch Eli. Hope spürt eine unerklärliche Anziehung zu dem Jungen, der sie nicht wie eine Aussätzige behandelt, sondern wie einen normalen Mensch. Dabei merkt Hope schnell, das gar nichts an ihrem Leben normal ist.

Ein Buch, das absolut durch seinen Stil und die Sprache besticht. Keine unnötigen Wiederholungen, gelungene Formulierungen, Spannung und Entwicklung. Viele Geheimnisse werden angekratzt, Fragen aufgeworfen, das Interesse der Leser gekonnt geweckt. Schnell begeistert die Geschichte und die feinen Handlungsfäden beginnen ein Geflecht zu bilden.

Dass gerade dann das Buch abbricht ist das große Manko. Wie der erste, anheizende Teil einer neuen Serie führt Eiskalt wie Feuer: Hopes Erwachen zentrale Figuren ein, zeigt federführende Konflikte und Problematiken auf, gibt Ansätze des Hintergrunds. Doch dann bleibt alles in der Schwebe. Es werden im Grunde keinerlei Antworten gegeben und der Leser muss sich schlicht damit begnügen auf einen zweiten Band zu warten. Das macht das Buch mehr zu einer Einleitung, als einer wirklichen Geschichte, was wirklich schade ist.

Gestört hat mich auch, wie schnell Hope den Konflikt um den Tod ihrer Familie und ihre Rolle dabei beigelegt hat. Die Geschichte ist eindeutig zu sehr auf „Liebe ist alles“ getrimmt und verwehrt dabei gerade der eigentlich starken Hauptperson den Handlungsspielraum. Hope wird von ihrem Onkel und Eli schließlich gesteuert und verliert dabei den ihr vorher zugeschriebenen Charakter. Das hat den Abschluss des Buches für mich sehr gestört.

Gelungen waren die leichten Andeutungen der fantastischen Ebene, die hier aber noch nicht ganz herauskommt und eher im Hintergrund bleibt. So zeigt das Buch deutlich: Da kommt noch mehr – nur eben nicht hier. Auch, dass sich bereits die tiefe Gestaltung der Nebenfiguren auf den wenigen Seiten deutlich zeigt, finde ich wunderbar. Gerne hätte ich davon mehr gelesen. Ob ich mich aber wieder darauf einlasse, auch im nächsten Band am Ende in der Luft hängen gelassen zu werden, weiß ich noch nicht.

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