Ein Strand für meine Träume – Sergio Bambaren

Ich lese viel. Ich lese viel und gern. Natürlich versuche ich dabei schon ehe ich ein Buch anfange, abzuschätzen, ob es mir gefällt, damit ich auch meinen Spaß am Lesen habe. Meine Ausrede für Ein Strand für meine Träume von Sergio Bambaren ist, dass ich es nicht für mich gekauft habe, sondern für meinen Mann, der damals noch nicht mein Mann war. Er war begeistert, fand das Buch klasse, also versuchte ich mich auch daran.

In Ein Strand für meine Träume hadert Protagonist John mit sich selbst. Er hat beruflich alles erreicht, ist erfolgreich, hat Geld, eigentlich alles, was er immer wollte. Nur glücklich ist er nicht. Da trifft er am Strand auf Simon. Simon ist irgendwie alles, was John nicht ist. Vor allem ist er glücklich und schmeißt mit Lebensweisheiten um sich. Es sind solche Sprüche, die wir immer wieder hören. Geld ist nicht alles, Glück liegt in uns selbst, wir müssen abschalten, die Hektik des Alltags hinter uns lassen, vielleicht sogar uns abkehren von der Welt, wie wir sie kennen. John erfährt, dass Simon einmal war, wie er jetzt ist. Und nur das Einsiedlerdasein hat ihn glücklich machen können, der absolute Verzicht auf alles, was vorher für ihn glücklich war. Und John beginnt zu verstehen. Am Ende verschwindet Simon, aber John nimmt seine Stelle ein, wendet sich von der Karriere und dem Erfolgsdruck ab, wird glücklich.

So schön sich das alles anhört, in Ein Strand auf meine Träume wird es, für meinen Geschmack, nicht gut zusammengebracht. Es ist selten, dass mir ein Buch gar nicht gefällt, dass ich wenig Gutes daran sehe. Und auch hier suche ich Erklärungen, denn das Buch soll sehr beliebt sein. Vielleicht liegt es an der Übersetzung, vielleicht sind die Lebensweisheiten, die Simon von sich gibt, heute so abgeklatscht, weil die Zeit dafür gesorgt hat, dass wir sie heute auswendig kennen. Vielleicht liegt es an mir, dass mir dieses Buch nur wiederkäut, was ich weiß und das einfach nicht so verpackt, wie ich es gerne hätte. Die Sätze sind einfach, die Botschaft auch. Das ist doch etwas.

Ein Strand für meine Träume hat mir nicht gefallen, ich fand es langweilig und oberflächlich. Die Botschaft wird geradezu geschrien und geht darum unter. Sehr leichte Lektüre, die eben nicht jedem gefällt. Nichts für Vielleser, die sich zwischen den Zeilen verkriechen wollen, aber ideal für Menschen, die eher selten ein Buch in die Hand nehmen, dabei nicht allzu viel nachdenken wollen, sondern einfach mal abschalten wollen. Und damit ist es vielleicht gerade das richtige Buch für alle, die im Urlaub am Strand einfach ein bisschen blättern wollen.

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