Die Wunschbox. Das Geheimnis des Professors – Martyn Ford

Bei BloggdeinBuch bin ich dieses Mal auf ein Hörbuch gestoßen, das mich sofort fasziniert hat. Martyn Fords Die Wunschbox, gesprochen von Uve Teschner hat eine Gesamtspielzeit von drei Stunden und 47 Minuten und ist auf drei CDs geteilt. Erschienen ist das Hörbuch bei Jumbo.

Tim lebt bei seinen Adoptiveltern in einem Hotel und ist im Grunde den ganzen Tag auf sich allein gestellt. Eines Tages freundet er sich mit Professor Eisenstein, einem Gast des Hotels an und beginnt, ihn bei seinen Experimenten zu helfen. Der Professor arbeitet an einer Wunschbox, einem Gerät, mit dem der Träger alles zu Realität werden lassen kann, woran er denkt. Tim erdenkt sich ein sprechendes Zwergseidenäffchen und sprengt damit sogar den Rahmen dessen, was der Professor für möglich gehalten hat. Doch plötzlich wird der Professor verfolgt und verschwindet. Gemeinsam mit Eisensteins Enkelin Dee macht Tim sich auf, den Professor zu finden und die Wunschbox zu retten.

Verrückte Professoren finde ich klasse. Und Eisenstein ist viel weniger verrückt, als es vielleicht zunächst den Anschein hat. Für Tim wird er der einzige Freund, den er hat. Damit wird Eisenstein zur Figur, die trotz seines Alters (oder gerade deswegen) zwischen Tim (und Dee) und den Erwachsenen steht. Er hat den Verstand eines analytischen Wesens und versucht trotzdem, immer zu verstehen, was auch die Kinder denken und sich in sie hinein zu versetzen.

Tims Einsamkeit wird gerade am Anfang dadurch klar, dass es kaum Dialoge gibt und wenn dann nur dann, wenn Tim berichtigt und gemaßregelt wird. Spätestens mit dem wahrgewordenen imaginären Freund in Gestalt des Äffchens Phil legt sich das. Dadurch gewinnt der Aufbau der Geschichte, der eben nicht nur von Eisenstein und seiner Entführung dominiert wird, sondern auch von Tims Weg aus der Einsamkeit, der gekrönt wird von der Freundschaft zum gleichaltrigen Mädchen Dee.

Ich bin immer wieder erstaunt, mit welchen feinen Nuancen Hörbuchsprecher es schaffen, Gestalten Kontur zu verleihen. Das hat auch Uve Teschner gelungen gezeigt und aus den Figuren der Geschichte richtige Charaktere gemacht.

Dass der Autor Journalist ist und vor allem für Erwachsene schreibt, habe ich der Geschichte nicht angemerkt. Sie ist gut durchdacht und die Figuren sind dennoch nicht so komplex, dass die Tendenzen der Entwicklung nicht bereits erahnbar wären. Gerade hier liegt der Reiz, vor allem für junge Hörer, mit zu raten und hin und her zu schwanken.

Mir hat das Hörbuch gut gefallen und die Geschichte kann mit Sicherheit auf Autofahrten die ganze Familie unterhalten oder für einen regnerischen Nachmittag herhalten.

Empfohlene Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Consent Management Platform von Real Cookie Banner