Die verdrehte Welt der FDP

Es war einmal eine Partei, die sich demokratisch wähnte und liberal. Sie nannte sich FDP und kämpfte, um nach oben zu kommen. Doch Hochmut kommt vor dem Fall. Und der Fall war tief, ging ins Bodenlose.

Wie es begann? Das lässt sich schwer sagen. Die Partei spielte immer am Abgrund, versprach viel, was nicht haltbar war, wollte Macht, wollte Geld und konnte all diejenigen erreichen, die das auch wollte, ohne Einschränkungen. Doch dabei vergaß die Partei, dass das Land nicht viele solcher Menschen hat. Ja selbst die Menschen wissen das nicht. Sie glauben alle, Macht und Geld wären schön. Doch die meisten erkennen schnell, dass diese Dinge nicht glücklich machen. Was nutzt es, wenn Steuern gesenkt werden, das Gesundheitssystem reformiert und hier und da der Senf dazu gegeben wird, wenn es den Bürgern nicht besser geht.

Andere wissen, man darf neben Großem das Kleine nicht vergessen. Auch die Kleinen nicht. Kinderbetreuung und Bildung, Arbeitslose und Alte, Kranke und Geringverdiener. Kleinvieh macht auch Mist, dachte sich aber die FDP und stimmte gegen die Hilfe für ein Unternehmen, das gescheitert war. Ironie des Schicksals? Eher nicht. Manch einer mag an der Führung zweifeln, sie könnte ja absichtlich den Schritt über den Abhang geführt haben. Oder den Eisberg übersehen, wenn die Partei mit einem gesunkenen Riesendampfer verglichen wird. Doch der Vergleich hinkt, niemand glaubte, die FDP sei unsinkbar, nur die FDP, vielleicht.

Die FDP versagte Hilfe, glaubte sie spreche den Bürgen aus der Seele und könnte Wähler gewinnen. Verdrehte Welt. Vielleicht hat sie den falschen Keks gegessen, glaubte, er mache sie groß und nun schrumpft sie auf 1,2 %. Niedlich? Die FDP versagte Hilfe und sprach das Todesurteil für Tausende von Arbeitsplätzen. Arbeitslose – das schuf die FDP damit und glaubt sich siegessicher. Doch wer vertraut einer Partei, die im Zweifelsfall gegen den Arbeitnehmer entscheidet? Wer vertraut einer Partei, die nicht erkennt, dass auch die Kleinen wichtig sind? Wer? Die wenigen großen, die Macht und Geld haben und noch mehr Macht und Geld wollen und immer mehr Macht und Geld wollen, weil es sie doch nie glücklich machen wird. Doch kein Verkäufer, kein Drogerieangestellter, kein Supermarktkassierer, kein Schlecker-Kunde kann noch die FDP wählen ohne daran zu denken, dass sie es waren, die jene Arbeitsplätze mit ihrem „Nein“ vernichtet haben. Und, um es nicht außen vor zu lassen, keine Frau sollet die FDP noch wählen können, ohne daran zu denken, dass es betont Frauenarbeitsplätze waren, die zunichte sind. Und das verbucht die Partei als Erfolg.

Eine verdrehte Welt, eine unrealistische Welt, eine Märchenwelt, in der die Partei lebte und sich siegessicher wähnte und demokratisch. Doch ohne es zu sehen, tat sie den falschen Schritt, ging über den Abgrund, fiel, fiel tief ins Bodenlose. Und eines Tages werde ich meinem Sohn die Geschichte einer Partei erzählen, die ikarusgleich zu steigen hoffte und doch nur wie der Knabe abstürzte.

©Eva-Maria Obermann

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