Die Heule Eule – Nein, ich lass niemand rein – Paul Friester

Auf der Buchmesse gab es allerlei für mich zu entdecken. Nicht zuletzt bin ich auch auf ein zweites Heule-Eule Buch gestoßen. Ihr erinnert euch noch daran, dass es eines von Nudels Lieblingsbüchern ist. Sie kann es auswendig und erzählt es manchmal ihren Puppen oder auch mir auf dem Weg zur KiTa. Ich habe also nicht lange gezögert und auch Die Heule Eule – Nein, ich lass niemand rein in unser Haus geholt, von Paul Friester und Philippe Goossens, bereits letzten August erschienen im Nord Süd Verlag.

Mama Eule lässt die kleine Eule kurz allein zu Hause, um Abendessen zu holen. Die kleine Eule verspricht, niemanden rein zu lassen, denn sie ist ja schon groß. Als aber Mama Eule zurückkommt, bleibt die Tür verschlossen, denn die kleine Heule Eule hält sich an ihr versprechen und glaubt nicht, dass wirklich ihre Mama vor der Tür steht. Eichhörnchen, Hirschkäfer und Rabe müssen helfen, ehe die Heule Eule überzeugt ist.

Wir haben das Buch am ersten Tag etwas zehn Mal gelesen. Jeder, der kam, musste dran glauben, denn die Nudel war Feuer und Flamme und auch die große Keule konnte nicht genug bekommen. Ich fand die Geschichte niedlich, lustig und kindgerecht. Niemandem passiert wirklich etwas. Die kleine Heule Eule steigert sich in ihre Unsicherheit hinein und heult los. Und auch Mama Eule ist erst mal hilflos. Wie soll sie nur zu ihrem Kind und helfen, wenn es sie doch nicht reinlässt?

Die Geschichte zeigt toll, wie überrumpelt auch Große manchmal von den Kleinen sind. Und dann braucht es den ein oder anderen Blick von außen, ehe sie wieder weiterwissen. Diese unterschiedlichen Blicke zeigen sich in den Figuren des Eichhörnchens, des Hirschkäfers und des Raben, die alle unterschiedliche Möglichkeiten wissen, eine kleine Eule zum Türaufmachen zu überreden, die aber eben nicht alle funktionieren. Erst der Tip des Raben, dass nur Mama Eule es schaffen kann, gibt ihr auch die zündende Idee.

Die Zeichnungen sind wunderschön und die rundliche kleine Eule ist wirklich niedlich. Nicht überladen, sondern auf die Figuren und Handlung fokussiert, so dass auch kleinere Kinder das Geschehen gut mitverfolgen können. Durch den einfachen Text ist das Buch auch zum Selbstlesen für Erstleser geeignet. Die Keule hat sich jedenfalls gleich daran versucht.

Wir sind jetzt richtig auf den Eulen-Geschmack gekommen. Denn wichtig bei Kinderbüchern ist doch, dass sie den Kindern gefallen und immer wieder gelesen werden können. Die Heule Eule kann ich mit verbundenen Augen „lesen“, ich denke, bald wird es auch beim zweiten Buch soweit sein. Meine Lieblingsstelle ist übrigens die, als der Hirschkäfer auftaucht, dieser kleine Kerl mit Pseudogeweih, der immer wieder auf strenge, konservative Erziehung setzt. Warum? Weil auch Eltern manchmal den Hirschkäfer raushängen lassen müssen, nur vielleicht nicht gerade bei Heule Eulen.

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