Die drei Superbrillen (2) – Thomas Krüger

Ein Abenteuer mit viel Witz, Verstand und Verantwortung wartet auf die drei Superbrillen – Im Labyrinth des Rupert Raffzahn von Thomas Krüger auf 208 Seiten mit viel Illustrationen von Der Anton, erschienen 2016 bei cbt.

Die drei Superbrillen - Im Labyrinth des Rupert von RaffzahnRupert Raffzahn will die Gletscher schmelzen und die Welt unter Wasser setzen. Das können die drei Superbrillen, Kiste, Nudel und Chip nicht zulassen. Sie machen sich geschrumpft und mit Supergeschwindigkeit auf in die geheime Burg des proletenhaften Superbösewichts und landen prompt in dessen Hintern. Kein appetitliches Örtchen und noch dazu keines, an dem die drei viel ausrichten können, oder doch? Eine Reise durch Raffzahn beginnt, denn nicht nur die Welt muss gerettet werden, sondern auch Chips Papa.

Das ist eindeutig ein Buch zum Kringeln. Erzähler ist Superbrille Kiste, dessen Sprache allein schon ein Füllhorn an Schmunzelmomenten liefert. Zusammen mit dem hochintelligenten Chip und dem eher weniger intelligenten Nudel ist die Sonderladung Witz komplett. So komplett, dass es mir als erwachsener Lesern zwischendurch auch mal zu viel wurde. Kiste spricht nicht nur mit den Figuren des Buches, sondern gerne auch mal mit dem Leser, kommentiert, hält die Spannung und führt eigentlich konsequent durch die Geschichte.

Die übertriebene Komik ist Stilelement und wird nicht nur ausgereizt, wenn das U-Boot der jugendlichen Geheimagenten zwischen den Pobacken von Raffzahn eintaucht, sondern auch, wenn der Hypnoseübersetzer plötzlich bayerisch spricht, Raffzahn von Pampelmusenmus pupsen muss und die Superbrillen die Gehirnwindungen des Superbösewichts neu verdrahten. Gerade junge Leser, die nicht das Buch in einem Rutsch lesen, sondern Kapitel für Kapitel kommen so aber immer wieder auf ihre Kosten und finden jeweils ihren humoristischen Höhepunkt.

Die tollen Zeichnungen, die der abenteuerlichen Geschichte nicht nur Bilder, sondern durchaus auch hin und wieder einen Rahmen verleihen, verstärken dabei nicht nur die Handlung, sondern auch die Komik und drängen sich auch nicht vor den Text. Gerade bei illustrierten Romanen finde ich das sehr wichtig und hier gut gelöst.

Der Stil ist aus meiner Sicht etwas zu gezwungen jugendlich. Meinen Sohn stört das aber nicht und er ist immerhin Zielgruppe. Sehr schön fand ich, dass durch die unterschiedlichen Charaktere nicht nur Kombinationsgabe und Witz angesprochen wird, sondern tatsächlich auch das ein und andere Wissenswerte des menschlichen Körpers im Buch verborgen liegt. Chiasma Optikum, Aufbau des Herzen, Darmbewohner, … Begriffe, mit denen jugendliche Leser nicht immer etwas anfangen können, die hier aber nicht einfach nur genannt, sondern innerhalb der Handlung erklärt werden.

Kurz: Ein wirklich lustiges Buch mit viel Witz, Inhalt und einer ausgeklügelten Handlung. Schnell noch dem Osterhasen als Tipp geben!

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